Gemeinde Oberammergau

Allgemeines

FirmennameGemeinde Oberammergau
OrtssitzOberammergau
StraßeSchnitzlergasse 5
Postleitzahl82487
Internet-Seitehttp://www.gemeinde-oberammergau.de
Art des UnternehmensGemeinde
AnmerkungenBekannt durch die im Zehnjahres-Rhythmus stattfindenden Passionsspiele (erstmals 1634) und wegen seiner Holzschnitzereien (ab 1887 mit Schnitzschule). Siehe auch Gemeindearchiv.




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
um 1150 Erster Nachweis des Ortsnamens "Ambergove"
1179 Herzog Welf VI. schenkt dem Kloster Kempten seinen Besitz in Oberammergau.
1330 Kaiser Ludwig der Bayer gründet das Kloster Ettal und stattet es mit all seinen Gütern aus dem Konradinischen Erbe aus. Den Oberammergauern verleiht er besondere Privilegien mit dem Erb- und Baurecht auf ihren Landgütern.
1563 Abt Placidus setzt eine Schnitzerordnung in Kraft. Danach dürfen die Handwerker nur ihren ehelichen Kindern das Schnitzen beibringen.
1633 Die Bürger legen ein Pestgelübte ab
1634 Erste Aufführung der Passionsspiele
1680 Seitdem werden die Passionsspiele jeweils in den vollen zehn Jahren aufgeführt.
1784 Die Außenfassade des Pilatushauses wird von Franz Seraph Zwink (1748-1792) mit Fresken geschmückt.
1830 Die Passionsspiele werden auf den Platz des späterern Passionstheaters verlegt.
1870 Die Passionsspiele werden nach 16 Aufführungen wegen des Krieges gegen Frankreich unterbrochen. - Sie werden im Folgejahr wieder aufgenommen.
25.09.1871 Separate, private Vorstellung des Passionsspiels für König Ludwig II. Daran nehmen außer diesem noch der Prinz Ludwig von Hessen, der Bezirksamtmann von Garmisch, der Bürgermeister von Oberammergau, Pfarrer Deisenberger von Oberammergau und ein Leibjäger seiner Majestät teil. - Der König ist von der Darstellung des Leidens und Sterbens Christi so berührt und erschüttert und von der tiefen Religiosität der Oberammergauer Bürger so ergriffen, daß er zur bleibenden Erinnerung die monumentale Kreuzigungsgruppe stiftet.
1873 Beginn der Arbeiten an der Kreuzigungsgruppe durch Johann von Halbig, ein Bildhauer des Klassizismus, seit 1845 Professor an der polytechnischen Schule München (*13.07.1814 +29.08.1882). Als Standort wird der "Osterbühl im Westen von Oberammergau" (Osterbichl) gewählt. Das Monument soll von allen Häusern des Ortes gut zu sehen sein. König Ludwig II. hofft, daß an dem sanft ansteigenden Hügel einmal ein Kalvarienberg entstehe, an dessen Endpunkt die Kreuzigungsgruppe steht.
1875 Fertigstellung der Kreuzigungsgruppe im Münchner Atelier von Johann von Halbig
02.08.1875 Beginn des Transports der Kreuzigungsgruppe von München nach Obergammergau ober Starnberg, Murnau, Oberau und den Ettaler Berg mit Hilfe einer Maffei'schen Dampfzugmaschine unter Leitung des Ingenieurs Karl Halm.
05.08.1875 Das Kreuz mit Corpus der Kreuzigungsgruppe fährt von München ab und kommt am 10. August in Oberau an. Bei guten Straßenverhältnissen werden 5 km/h erreicht.
11.08.1875 Der Transport des Kreuzes mit dem Corpus der Kreuzigungsgruppe am Ettaler Berg beginnt. Hierbei muß auf 1267 m Länge ein Höhenunterschied von 175,11 m überwunden werden. Die Maffei'sche Zugmaschine zieht, aufgebockt als Winde dienend, mit Ketten in Abschnitten von 30 m die Last auf der Steigung hinauf.
13.08.1875 Das Kreuz mit dem Corpus der Kreuzigungsgruppe ist am Ettaler Berg noch 200 m von Ende der Straße entfernt, als starker Regen einsetzt. Mit Hilfe von 80 Oberammergauer Feuerwehrleuten und Seilwinden wird das letzte Stück der Steilstrecke überwunden.
16.08.1875 Der Transport der Kreuzigungsgruppe ist abgeschlossen. - Dabei kam es zu einem Unfall am Ettaler Berg: Die Figur des hl. Johannes erschlug zwei Arbeiter.
26.08.1875 Die Maffei'sche Lokomobile kehrt vom Transport der Kreuzigungsgruppe in Oberammegau wieder nach München zurück.
15.10.1875 Feierliche Einweihung der Kreuzigungsgruppe zum 50. Geburtstag der Mutter von Ludwig II. durch den Erzbischof von München und Freising, Gregor von Scherr. Das Königshaus ist durch General Baron von LaRoche vertreten.
1887 Einrichtung einer Schnitzschule mit ganztägigem Unterricht
1890 Erste Pläne für den Bau des Passionstheaters werden verwirktlicht.
1900 Passionsspieltheater wird überdacht
24.05.1900 Die Oberammergauer Passionsspiele werden eröffnet.
25.08.1902 Der Darsteller des Christus bei den Passionsspielen im oberbayerischen Oberammergau und Hafnermeister Anton Lang heiratet Mathilde Rutz. Sie ist die Tochter des Chorleiters der Festspiele.
25.07.1918 Der Rat der oberbayerischen Gemeinde Oberammergau gibt bekannt, daß die nächsten Passionsspiele frühestens 1920 stattfinden werden, wenn die politischen Verhältnisse es gestatten.
09.05.1922 In Oberammergau findet die Hauptprobe und zugleich erste Vorstellung der Passionsspiele statt. Das Theater mit seinen 4000 Plätzen ist ausverkauft.
1930 Umbau des Passionsspieltheaters
27.04.1930 In Oberammergau wird in Gegenwart des bayerischen Ministerpräsidenten Heinrich Held (BVP) und des Münchner Kardinals Michael von Faulhaber das erweiterte Passionstheatergebäude eingeweiht.
10.08.1930 Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) errichtet auf der Strecke München-Garmisch-Partenkirchen und zwischen Murnau, Oberammergau und Oberau versuchsweise die ersten Pannentelefone.
17.05.1934 Das 300-Jahres-Jubiläum des Oberammergauer Passionsspiels beginnt.
23.05.1947 Die US-amerikanische Militärregierung in Deutschland kündigt die Lizenzierung der Oberammergauer Passionsspiele an.
18.05.1950 Mit einer Vorstellung vor 6000 geladenen Gästen werden die Oberammergauer Passionsspiele eröffnet.
1955 Die Gemeinde erwirbt einen großen Teil der bedeutenden Hinterglasbilder-Sammlung des Murnauer Braumeisters Johann Krötz (1858-1919).
03.03.1957 Bei den Deutschen Alpinen Skimeisterschaften in Oberammergau holen sich Hannelore Basler aus Ulm und Sepp Behr aus Sonthofen je zwei Titel (Riesenslalom und Kombination). Den Slalom der Damen gewinnt Sonja Sperl (Bayerisch Eisenstein) vor der knapp 16jährigen Heidi Biebl, im Herrenslalom ist Beni Obermüller aus Rottach-Egern erfolgreich.
17.05.1960 In Oberammergau beginnen die Passionsspiele, die einmal in zehn Jahren stattfinden. Die Eröffnung der Großveranstaltung mit 1400 Laienschauspielern wird von über 5000 Ehrengästen aus dem In- und Ausland besucht. Die Spiele dauern bis zum.
03.10.1960 Die seit dem 17. Mai stattfindenden Passionsspiele gehen zu Ende.
18.11.1966 Der Amerikanisch-Jüdische Kongreß in New York ruft zu einem »weltweiten Boykott« der Passionsspiele in Oberammergau auf, weil die Bewohner des bayerischen Dorfes auf dem traditionellen Spieltext beharrten, der von vielen Juden als antisemitisch empfunden wird.
16.05.1970 Die 36. Spielzeit der Passionsspiele beginnt, begleitet von heftiger Kritik, in Oberammergau (bis 30. 9.).
19.01.1971 In Oberammergau veröffentlichen die Veranstalter der alle zehn Jahre stattfindenden Passionsspiele einen Report, der der Kritik an den antisemitischen Tendenzen der Spiele entgegentritt. In dem Bericht werden Papst Paul VI. und Richard Strauss als Verteidiger der Spiele in der jetzigen Form zitiert.
21.05.1984 In Oberammergau beginnen die Passionsspiele - 350 Jahre nach dem im Pestjahr 1634 abgelegten Gelübde, das die inzwischen weltberühmten Aufführungen in dem bayerischen Dorf begründete.
1997 Totale Renovierung des Passionstheaters




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfzugmaschine um 1863 Lokomotiv- und Maschinenfabrik J. A. Maffei