Zeit |
Ereignis |
um 1150 |
Erster Nachweis des Ortsnamens "Ambergove" |
1179 |
Herzog Welf VI. schenkt dem Kloster Kempten seinen Besitz in Oberammergau. |
1330 |
Kaiser Ludwig der Bayer gründet das Kloster Ettal und stattet es mit all seinen Gütern aus dem Konradinischen Erbe aus. Den Oberammergauern verleiht er besondere Privilegien mit dem Erb- und Baurecht auf ihren Landgütern. |
1563 |
Abt Placidus setzt eine Schnitzerordnung in Kraft. Danach dürfen die Handwerker nur ihren ehelichen Kindern das Schnitzen beibringen. |
1633 |
Die Bürger legen ein Pestgelübte ab |
1634 |
Erste Aufführung der Passionsspiele |
1680 |
Seitdem werden die Passionsspiele jeweils in den vollen zehn Jahren aufgeführt. |
1784 |
Die Außenfassade des Pilatushauses wird von Franz Seraph Zwink (1748-1792) mit Fresken geschmückt. |
1830 |
Die Passionsspiele werden auf den Platz des späterern Passionstheaters verlegt. |
1870 |
Die Passionsspiele werden nach 16 Aufführungen wegen des Krieges gegen Frankreich unterbrochen. - Sie werden im Folgejahr wieder aufgenommen. |
25.09.1871 |
Separate, private Vorstellung des Passionsspiels für König Ludwig II. Daran nehmen außer diesem noch der Prinz Ludwig von Hessen, der Bezirksamtmann von Garmisch, der Bürgermeister von Oberammergau, Pfarrer Deisenberger von Oberammergau und ein Leibjäger seiner Majestät teil. - Der König ist von der Darstellung des Leidens und Sterbens Christi so berührt und erschüttert und von der tiefen Religiosität der Oberammergauer Bürger so ergriffen, daß er zur bleibenden Erinnerung die monumentale Kreuzigungsgruppe stiftet. |
1873 |
Beginn der Arbeiten an der Kreuzigungsgruppe durch Johann von Halbig, ein Bildhauer des Klassizismus, seit 1845 Professor an der polytechnischen Schule München (*13.07.1814 +29.08.1882). Als Standort wird der "Osterbühl im Westen von Oberammergau" (Osterbichl) gewählt. Das Monument soll von allen Häusern des Ortes gut zu sehen sein. König Ludwig II. hofft, daß an dem sanft ansteigenden Hügel einmal ein Kalvarienberg entstehe, an dessen Endpunkt die Kreuzigungsgruppe steht. |
1875 |
Fertigstellung der Kreuzigungsgruppe im Münchner Atelier von Johann von Halbig |
02.08.1875 |
Beginn des Transports der Kreuzigungsgruppe von München nach Obergammergau ober Starnberg, Murnau, Oberau und den Ettaler Berg mit Hilfe einer Maffei'schen Dampfzugmaschine unter Leitung des Ingenieurs Karl Halm. |
05.08.1875 |
Das Kreuz mit Corpus der Kreuzigungsgruppe fährt von München ab und kommt am 10. August in Oberau an. Bei guten Straßenverhältnissen werden 5 km/h erreicht. |
11.08.1875 |
Der Transport des Kreuzes mit dem Corpus der Kreuzigungsgruppe am Ettaler Berg beginnt. Hierbei muß auf 1267 m Länge ein Höhenunterschied von 175,11 m überwunden werden. Die Maffei'sche Zugmaschine zieht, aufgebockt als Winde dienend, mit Ketten in Abschnitten von 30 m die Last auf der Steigung hinauf. |
13.08.1875 |
Das Kreuz mit dem Corpus der Kreuzigungsgruppe ist am Ettaler Berg noch 200 m von Ende der Straße entfernt, als starker Regen einsetzt. Mit Hilfe von 80 Oberammergauer Feuerwehrleuten und Seilwinden wird das letzte Stück der Steilstrecke überwunden. |
16.08.1875 |
Der Transport der Kreuzigungsgruppe ist abgeschlossen. - Dabei kam es zu einem Unfall am Ettaler Berg: Die Figur des hl. Johannes erschlug zwei Arbeiter. |
26.08.1875 |
Die Maffei'sche Lokomobile kehrt vom Transport der Kreuzigungsgruppe in Oberammegau wieder nach München zurück. |
15.10.1875 |
Feierliche Einweihung der Kreuzigungsgruppe zum 50. Geburtstag der Mutter von Ludwig II. durch den Erzbischof von München und Freising, Gregor von Scherr. Das Königshaus ist durch General Baron von LaRoche vertreten. |
1887 |
Einrichtung einer Schnitzschule mit ganztägigem Unterricht |
1890 |
Erste Pläne für den Bau des Passionstheaters werden verwirktlicht. |
1900 |
Passionsspieltheater wird überdacht |
24.05.1900 |
Die Oberammergauer Passionsspiele werden eröffnet. |
25.08.1902 |
Der Darsteller des Christus bei den Passionsspielen im oberbayerischen Oberammergau und Hafnermeister Anton Lang heiratet Mathilde Rutz. Sie ist die Tochter des Chorleiters der Festspiele. |
25.07.1918 |
Der Rat der oberbayerischen Gemeinde Oberammergau gibt bekannt, daß die nächsten Passionsspiele frühestens 1920 stattfinden werden, wenn die politischen Verhältnisse es gestatten. |
09.05.1922 |
In Oberammergau findet die Hauptprobe und zugleich erste Vorstellung der Passionsspiele statt. Das Theater mit seinen 4000 Plätzen ist ausverkauft. |
1930 |
Umbau des Passionsspieltheaters |
27.04.1930 |
In Oberammergau wird in Gegenwart des bayerischen Ministerpräsidenten Heinrich Held (BVP) und des Münchner Kardinals Michael von Faulhaber das erweiterte Passionstheatergebäude eingeweiht. |
10.08.1930 |
Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) errichtet auf der Strecke München-Garmisch-Partenkirchen und zwischen Murnau, Oberammergau und Oberau versuchsweise die ersten Pannentelefone. |
17.05.1934 |
Das 300-Jahres-Jubiläum des Oberammergauer Passionsspiels beginnt. |
23.05.1947 |
Die US-amerikanische Militärregierung in Deutschland kündigt die Lizenzierung der Oberammergauer Passionsspiele an. |
18.05.1950 |
Mit einer Vorstellung vor 6000 geladenen Gästen werden die Oberammergauer Passionsspiele eröffnet. |
1955 |
Die Gemeinde erwirbt einen großen Teil der bedeutenden Hinterglasbilder-Sammlung des Murnauer Braumeisters Johann Krötz (1858-1919). |
03.03.1957 |
Bei den Deutschen Alpinen Skimeisterschaften in Oberammergau holen sich Hannelore Basler aus Ulm und Sepp Behr aus Sonthofen je zwei Titel (Riesenslalom und Kombination). Den Slalom der Damen gewinnt Sonja Sperl (Bayerisch Eisenstein) vor der knapp 16jährigen Heidi Biebl, im Herrenslalom ist Beni Obermüller aus Rottach-Egern erfolgreich. |
17.05.1960 |
In Oberammergau beginnen die Passionsspiele, die einmal in zehn Jahren stattfinden. Die Eröffnung der Großveranstaltung mit 1400 Laienschauspielern wird von über 5000 Ehrengästen aus dem In- und Ausland besucht. Die Spiele dauern bis zum. |
03.10.1960 |
Die seit dem 17. Mai stattfindenden Passionsspiele gehen zu Ende. |
18.11.1966 |
Der Amerikanisch-Jüdische Kongreß in New York ruft zu einem »weltweiten Boykott« der Passionsspiele in Oberammergau auf, weil die Bewohner des bayerischen Dorfes auf dem traditionellen Spieltext beharrten, der von vielen Juden als antisemitisch empfunden wird. |
16.05.1970 |
Die 36. Spielzeit der Passionsspiele beginnt, begleitet von heftiger Kritik, in Oberammergau (bis 30. 9.). |
19.01.1971 |
In Oberammergau veröffentlichen die Veranstalter der alle zehn Jahre stattfindenden Passionsspiele einen Report, der der Kritik an den antisemitischen Tendenzen der Spiele entgegentritt. In dem Bericht werden Papst Paul VI. und Richard Strauss als Verteidiger der Spiele in der jetzigen Form zitiert. |
21.05.1984 |
In Oberammergau beginnen die Passionsspiele - 350 Jahre nach dem im Pestjahr 1634 abgelegten Gelübde, das die inzwischen weltberühmten Aufführungen in dem bayerischen Dorf begründete. |
1997 |
Totale Renovierung des Passionstheaters |