Zeit |
Ereignis |
07.09.1870 |
Geburt von Theodor Herrmann als drittes von neun Kindern des Fabrikanten Wilhelm Herrmann und seiner Ehefrau Anna Louise in Hirschfelde |
1895 |
Theodor Herrmann nimmt an einer Veranstaltung der Gesellschaft "Erholung" in Zittau teil, bei der elektrisches Licht als Festbeleuchtung verwendet wird. Diese Anlage (mit Lokomobile und Generator) war von der Firma "Nitzschmann & Zschockelt" errichtet worden. |
Frühjahr 1897 |
Theodor Herrmann errichtet im Hof des Grundstücks von Heinrichs Gasthof (Zittauer Str. 12) ein provisorisches Elektrizitätswerk ein. Es besteht aus einer Lokomobile, einem Gleichstromgenerator und einer im Pferdestall untergebrachten Akkumulatorenbatterie. Es werden Gast- und Geschäftshäuser wowie eine Tischlerei mit Strom versorgt. (Inbetriebnahme vor dem 24. Februar 1897) |
1897 |
Gleichzeitig mit der Inbetriebnahme des in Heinrichs Gasthof befindlichen provisorischen Elektrizitätswerks beginnt Theodor Herrmann mit dem Bau eines Elektrizitätswerks im Ortsteil Lehde am östlichen Ufer der Neiße. |
21.01.1897 |
Der Gemeinderat stimmt dem Gesuch Th. Herrmanns zur Verlegung von Leitungen zund zur Abgabe von elektr. Kraft und Licht zu. |
18.02.1897 |
Der Gemeinderat stimmt der Einführung von elektrischer Straßenbeleuchtung zu. |
18.02.1897 |
Theodor Herrmann beantragt bei der Königlichen Amtshauptmannschaft Zittau die baupolizeiliche Genehmigung zum Bau einer Fabrikanlage, bestehend aus einem zweistöckigen Webereigebäude, Kessel- und Maschinenhaus mit Dampfschornstein, Kohlenlager, Schlosserei und Wasserturm. |
01.04.1897 |
Inbetriebnahme des Elektrizitätswerks von Th. Herrmann |
04.05.1897 |
Der Gemeinderat beschließt, zunächst 70 Lampen für die elektrische Straßenbeleuchtung aufzustellen. Der Vertrag mit Th. Herrmann soll 15 Jahre laufen. |
Juli/Aug. 1897 |
Durch ein verheerendes Neiße-Hochwasser stehen die Herrmann'sche Weberei sowie das Kessel- und Maschinenhaus unter Wasser. |
15.09.1897 |
Vertrag zwischen Theodor Herrmann (Hirschfelde) und der Stadt Ostritz zur Lieferung von Strom für die Beleuchtugnsanlage. Laufzeit 10 Jahre. |
Okt. 1897 |
Die durch das Neiße-Hochwasser beschädigte Anlage wird wieder in Betrieb genommen. - Zu Silvester erstrahlen in Ostritz zwei Gasthöfe und der Marktplatz in elektrischem Licht. |
Dez. 1897 |
Die Firma Theodor Herrmann ist in Zahlungsschwierigkeiten, da die Ausführung der neuen Fabrikanlage in keinem Verhältnis zu den vorhandenen Mitteln gestanden hat. Die Schulden betragen nahezu 500.000 Mark, und die Eröffnung des Konkursverfahrens soll beantragt werden. |
1898 |
Ende des Betriebs des von Theodor Herrmann im Hof des Grundstücks von Heinrichs Gasthof betriebenen provisorischen Elektrizitätswerks. Die Verbund-Lokomobile wird entfernt. Sie ist möglicherweise identisch mit der 80-PS-Maschine, die 1902 im Werk Lehde aufgestellt. wird. |
12.01.1898 |
Die Straßen von Hirschfelde werden erstmals elektrisch beleuchtet. |
Nov. 1898 |
Nach dem Konkurs der Firma Theodor Herrmann erwirbt die "Mitteldeutsche Elektrizitätswerke A.-G." das gesamte Leitungsnetz in Hirschfelde nebst Hochspannungsleitung Hirschfelde - Ostritz, die Gebäude mit den darin befindlichen maschinellen Einrichtungen sowie die vorhandenen 120 Webstühle mit den Zubereitungsmaschinen zum Gesamtpreis von 232.000 Mark. |
1899/1900 |
Die "Mitteldeutschen Elektrizitätswerke A.-G." verkaufen die 1898 mit erworbene Herrmann'sche Weberei an die Weberei "L. Holzweissig" (Hauptsitz in Eilenburg). |
1899 |
In Ostritz häufen sich die Klagen über die unsichere Stromversorgung aus Hirschfelde. Die "Mitteldeutschen Elektrizitätswerke AG" versprechen Besserung |
02.06.1899 |
Die "Mitteldeutschen Elektrizitätswerke AG" beantragen beim Gemeinderat Hirschfelde die Genehmigung zur Aufstellen von Leitungsmasten an der Straße nach Türchau. |
1902 |
Die gesamte elektrische Leistung beträgt 350 kW |
19.08.1902 |
Die "Aktiengesellschaft Elektrische Centralen", Dresden geht in Konkurs. Mit Beschluß vom 19. August beschließt der Gemeinderat, alles zu tun, daß der Betrieb des Elektrizitätswerks nicht eingestellt werde. |
1903 |
Nach Klagen über die unsichere Stromversorgung aus Hirschfelde beschließt der Ostritzer Stadtrat, ein eigenes Elektrizitätswerk zu bauen, das 1903 in Betrieb geht. |
1910 |
Es kommt eine Lokomobile von 300 PS zum Einsatz |
13.04.1911 |
Mit der Inbetriebnahme des Kraftwerks Hirschfelde (Werk I) geht das Werk in Lehde in den Besitz der "Elektrizitätswerke Oberlausitz" über. |