Vereinigte Dampfschiff-Gesellschaft für den Zürich- und Walensee

Allgemeines

FirmennameVereinigte Dampfschiff-Gesellschaft für den Zürich- und Walensee
OrtssitzZürich
Art des UnternehmensSchiffahrtsbetrieb
AnmerkungenOrtssitz vermutlich. Bildung durch Fusion des Unternehmens von Caspar und Lämmlin (s.d.) mit der "Aktiengesellschaft für die Dampfschifffahrt auf dem Wallensee" (s.d.). [Gwerder/Liechti/Meister]: "Zürichsee-Walensee-Gesellschaft" (ZWG). Ab 1869: "Dampfschiff-Gesellschaft für den Zürichsee" (s.d.)
Quellenangabenhttp://www.ig-dampfwalensee.ch [Gwerder/Liechti/Meister: Schiffahrt auf dem Zürichsee (1976) 10+15]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
20.03.1839 Nach der Überführung der "Linth-Escher" vom Walensee werden die fahrplanmäßigen Fahrten auf dem Zürichsee aufgenommen.
Ende April 1839 Ende April wird die "Linth-Escher" vom Walensee auf den Zürichsee verbracht (Tausch mit DS "Minerva").
01.01.1842 Anschluß der "Gesellschaft des Republikaners"
1842/43 In Rapperswil wird von J. J. Lämmlin die "Delphin" als der erste Schraubendampfer in der Schweiz erbaut.
Mai 1843 Die "Delphin" läuft vom Stapel
25.05.1843 Probefahrt der "Delphin"
03.07.1843 Die erste Fahrt der "Delphin" (eine Fahrt mit dem Sängerverein Rapperswil nach Zürich)
14.05.1845 Die "Delphin" fährt versuchsweise in eigener Kraft durch den Linthkanal in den Walensee.
30.05.1845 Die Rückfahrt der "Delphin" vom Walensee durch den Linthkanal.
Spätj. 1845 Im Spätjahr läuft die "Delphin" auf und versinkt im Hafen von Rapperswil, wo sie den ganzen Winter liegenbleibt.
1846 Die Maschinenfabrik Caspar Escher erbaut die "Gustav Albert" als erstes von der ZWG bestelltes Schiff. Das neue Boot wird zu Ehren des Sohnes des Inhabers der Erbauerfirma auf den Namen "Gustav Albert" getauft. Das Publikum wird es allerdings bald einmal respektlos "Herrenschiff" nennen.
Anfang 1846 Die "Delphin" wird zu Beginn des Jahres im Hafen von Rapperswil wieder gehoben, und zwar von der ZWG, welche das Schiff mittlerweile gekauft hat.
14.08.1847 Da sich der Schraubenantrieb schlecht bewährt (Geschwindigkeit "eines starken Fußgängers" und sehr geringe Stabilität), wird der "Delphin" von Escher Wyss in ein Raddampfschiff umgebaut und dabei um 4,5 m verlängert. Am 14. August 1847 kann der umgebaute Dampfer seinen Dienst auf dem Zürichsee wieder aufnehmen.
15.08.1847 Inbetriebnahme der neuen "Gustav Albert"
1848 Escher Wyss liefert eine neue Mitteldruck-Balanciermaschine für die "Splügen".
Mitte 1850 Zur Jahresmitte wird die "Delphin" definitiv auf den Walensee überführt. Das Boot wird vornehmlich als Nachtpostdampfer eingesetzt. Die Seeanwohner nennen es bald einmal "Totenbaum", was sich leider nur allzubald als böses Omen erweist.
16.12.1850 In der Sturmnacht vom 16. Dezember sinkt die "Delphin" vor Weesen und reißt 13 Menschen mit sich in die Tiefe. Dieser Schiffsuntergang wird in der Öffentlichkeit sehr stark beachtet und von verschiedenen Dichtern auch literarisch verwertet.
23.01.1851 Der "Delphin" kann in 110 m Tiefe bei Weesen (Walensee) geortet werden.
03.03.1851 Das von Escher Wyss erbaute Schiff "Schwan" läuft um 14 Uhr von Stapel.
20.03.-08.04.1851 Im Zeitraum vom 20. März bis 8. April wird die "Delphin" gehoben und anschließend in Betlis (die Weesener weigern sich) demontiert. Es erweist sich dabei, daß der Schiffsuntergang wahrscheinlich auf eine fahrlässig verursachte Kesselexplosion zurückzuführen ist und nicht primär auf den Sturm an sich. Der Kessel gelangt im Polytechnikum in Zürich zur Aufstellung, die Maschine wird in Zug in einer Fabrik weiterverwendet und die Schale nach Zürich verbracht.
05.04.1851 Die "Neue Zürcher Zeitung" berichtet am 4. April: "Wegen Reparatur des DS 'Splügen' werden dessen Fahrten vom 5. April an für 8 - 10 Tage eingestellt. Der Postdienst wird während dieser Zeit mit einem gut bedeckten und bemannten Ruder- und Segelschiff gemacht."
01.05.1851 Die Indienststellung des "Schwan" erfolgt zu Ehren der 500-Jahr-Feier des Eintritts Zürichs in den Bund. Das kleine, schlanke und wendige Boot erhält im Volksmund bald einmal den Spitznamen "Gemse".
Febr. 1854 Zusammenstoß der "Linth-Escher" mit einem Marktschiff
14.05.1855 Der Verwaltungsrat vergibt den Bauauftrag an Escher Wyss zum Bau der "Stadt Zürich". Das neue Boot soll vornehmlich für die direkten Kurse nach Rapperswil eingesetzt werden.
1856 Die Schiffsmaschine der "Splügen" erhält zwei neue "Pistons" (Kolben). Das Verdeck des Bootes wird erneuert.
1856 Der "Schwan" wird als Ersatz für den "Splügen" auf den Walensee verbracht. Die Fahrt durch die Linth wird größtenteils mit eigener Kraft bewältigt.
29.04.1856 Jungfernfahrt der "Stadt Zürich"
01.05.1856 Inbetriebnahme der "Stadt Zürich"
Winter 1856/57 Die neue "Stadt Zürich" steht auch den Winter über in strengem Dienst.
14.07.1858 Das Schwesterschiff der "Stadt Zürich"' (mit Ausnahme der eisernen anstelle der hölzernen Decksbalken), die "Rapperswyl", besteht am 14. Juli seine Probefahrt und wird bereits am 16. Juli dem Betrieb übergeben.
29.09.1858 Die neue "Rapperswyl" kollidiert bei Bendlikon mit einem heim-segelnden Güterboot der Linthschiffer-Gesellschaft.
1859 Bruch der Radwelle der "Linth-Escher" vor Morgen. Da alle Maschinenteile stark ausgelaufen sind, der Kessel schadhaft ist und unwirtschaftlich arbeitet, wird bei Escher Wyss eine Offerte für ein neues Schiff eingeholt. Da das Schiff jedoch als Reserveschiff erhalten bleiben soll, werden dennoch die dringendsten Reparaturen ausgeführt.
1859 Anläßlich der Maschinenhavarie des "Linth-Escher" wird bei Escher Wyss eine erste Offerte für ein neues Boot eingeholt.
30.06.1859 Der Dienst der "Splügen" auf dem Walensee zwischen Murg und Weesen wird eingestellt.
16.10.1859 Die restliche Schiffahrt auf dem Walensee wird eingestellt. Die Maschine der "Splügen" wird herausgehoben, das Schiff immobilisiert.
Dez. 1859 Der "Republikaner" fährt in dichtem Nebel beim Zürichhorn auf Grund. Räder und Radkästen müssen repariert werden.
09.10.1860 Die "Splügen" wird über die Linth in den Zürichsee und nach Zürich selbst verbracht, wo die Maschine wieder eingebaut und das Schiff wieder fahrbereit gemacht wird.
21.10.1860 Die "Linth-Escher" stößt infolge eines Fahrfehlers vor Männedorf mit der "Stadt Zürich" zusammen. Die schuldige Mannschaft muß die Reparaturen selbst bezahlen.
1862 Außerdienststellung der "Linth-Escher"
1862 Baubeginn, Stapellauf und Inbetriebnahme der "Linth-Escher".
1863 Außerdienststellung der "Splügen"
Jan. 1864 Die "Schwan" erleidet beim Wenden im Eis bei Rapperswil ein Leck, die Steueranlage wird schwer beschädigt.
1864 Einbau von sog. "Überhitzern" (?) in die Kessel. Einer der beiden Zylinder muß ersetzt werden.
23.02.1864 Zum Preis von Fr. 142.000,00 wird das neue Glattdeckschiff "Concordia" angeschafft. Der Stapellauf und die Taufe finden am 23. Februar statt
12.04.1864 Die Probefahrten der "Concordia" finden in Gegenwart von Bundespräsident Dubs statt. Die Maschine in echter Woolfscher Ausführung macht das Schiff von Anfang an zur Rarität.
07.05.1864 Die Probefahrt der "Schwan" nach den Reparaturen infolge des Lecks im Januar. Dabei kollidiert das Schiff mit dem Bugspriet des "Republikaner", das Fallreep wird dadurch zertrümmert und muß ersetzt werden.
02.07.1864 Escher Wyss erhält den Bauauftrag für zwei gleiche Schiffe ("St. Gotthard" und "Lukmanier"), welche die "Stadt Zürich"' und die "Rapperswyl" an Geschwindigkeit übertreffen müssen. Die Ablieferungen haben Ende März bzw. Ende April 1865 zu erfolgen, und zwar bei einer Konventionalstrafe von Fr. 500.- pro Woche und Boot. Im Pflichtenheft werden insbesondere auch geräumigere Kajüten als jene auf der "Concordia" gefordert.
02.07.1864 Bauauftrag für die "Lukmanier" (siehe "St.Gotthard").
30.10.1864 Die "Rapperswyl" strandet abends beim Küsnachter Hörn und muß mit Hilfe des "Gustav Albert" flottgemacht werden.
22.11.1864 Die "Linth-Escher" wird von einem Lastschiff gerammt. Ein Schaufelrad wird dabei beschädigt. Das Lastschiff sinkt.
13.04.1865 Die Probefahrt und Taufe (mit Taufmahl in Richterswil) der "Sankt Gotthard" finden statt. - Die definitive Indienststellung des Schiffes erfolgt im Mai.
24.05.1865 Probefahrt der "Lukmanier" von Zürich nach Rapperswil in 1 h 14 min). - Indienststellung noch im selben Monat.
01.01.1869 Umfirmierung in "Dampfschiffgesellschaft für den Zürichsee"
1879 Der "Republikaner" wird als Personenboot außer Dienst gestellt. Maschine und Kessel werden entfernt und die Schale als Schleppkahn hergerichtet.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Schiffahrt 1839 Beginn (Linth-Escher i.B.) 1839 Fusion mit der ZWG  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Schiffsdampfmaschine 1837 Escher, Wyss & Co.
Schiffsdampfmaschine 1839 Escher, Wyss & Co.
Schiffsdampfmaschine 1846 Escher, Wyss & Co.
Schiffsdampfmaschine 1847 Escher, Wyss & Co.
Schiffsdampfmaschine 1848 Escher, Wyss & Co.
Schiffsdampfmaschine 1851 Escher, Wyss & Co.
Schiffsdampfmaschine 1856 Escher, Wyss & Co.
Schiffsdampfmaschine 1858 Escher, Wyss & Co.
Schiffsdampfmaschine 1862 Escher, Wyss & Co.
Schiffsdampfmaschine 1864 Escher, Wyss & Co.
Schiffsdampfmaschine 1865 Escher, Wyss & Co.
Schiffsdampfmaschine 1865 Escher, Wyss & Co.
Schiffsdampfmaschine 1866 Escher, Wyss & Co.
Schiffsdampfmaschine 1834 William Fairbairn & Sons




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1839 Zusammenschluß, neuer Name zuvor Aktiengesellschaft für die Dampfschifffahrt auf dem Walensee  
1839 Zusammenschluß, neuer Name zuvor Caspar, Lämmlin & Comp., Dampfschifffahrt für den Zürich- und Walensee im Frühjahr
1869 Umbenennung danach Dampfschiffgesellschaft für den Zürichsee  
1842 Anschluß (Namensverlust) zuvor Gesellschaft des Republikaners