Steinkohlenwerk Karl G. Falck

Allgemeines

FirmennameSteinkohlenwerk Karl G. Falck
OrtssitzZwickau (Sachs)
OrtsteilBockwa
Postleitzahl08056
Art des UnternehmensSteinkohlenwerk
AnmerkungenIn Bockwa b. Cainsdorf. Vmtl. Hauptsitz: Gewerkschaft Deutschland, Oelsnitz (Erzgeb). "C. G. Falk" nicht in [Reichs-Adreßbuch (1900) 3230/3574]. 1913: Eigentümer: Karl Gottlieb Falcks Erben. Seit 1917 an "Erzgebirgischer Steinkohlen-Aktienverein. (s.d.). Das Werk hat ab 1891 eine elektrische Licht- und Kraftanlage (Swiderski / Schuckert) mit unterirdischer Wasserhaltung und elektrischem Lokomotivbetrieb.
Quellenangaben[Jb dt Braunkohlen-...-Ind (1913) 144] [Kuhn-Dampfmaschinenliste (1899)] [MAN-Dampfmaschinenliste (1896)] [Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen (1893) 93]
Hinweise[Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen (1893) 94]: Schaltungsschema; Plungerpumpen in der 233-m-Sohle; Zentrifugalpumpen in der 191-m-Sohle; [97]: Elektrische Grubenlokomotive; Förderquerschlag für die elektrische Eisenbahn




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
20.11.1891 Baubeginn für die Elektrische Kraftübertragungs- und Beleuchtungsanlage
20.12.1891 Fertigstellung der elektrischen Kraftübertragungs- und Beleuchtungsanlage (einschl. Wasserhaltung auf der 233-m-Sohle), erbaut durch die "Schuckert & Co.", Zweigniederlassung Leipzig. Bauzeit: 1 Monat. Es werden Flachring-Maschinen (Dynamo: Modell I L 7 bzw. I L 5; Motoren: Z bzw. I L 6) eingebaut
12.01.1899 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
15.05.1900 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1917 Stromversorgung der ehemaligen Steinkohlenwerke durch das Steinkohlenwerk "Altgemeinde Bockwa" des Erzgebirgischen Steinkohlen-Aktienvereins.
1917 Anschluß des Bergwerks an den "Erzgebirgischen Steinkohlen-Aktienverein"




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Steinkohle 1899 [Dampfmaschinenliste Kuhn (1899)] 1899 [Dampfmaschinenliste Kuhn (1899)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 12.01.1899 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 05.1900 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 1896/97 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1891 Ph. Swiderski
Dampfmaschine um 1897 Ph. Swiderski




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
seit 21.09.1898 Fördermaschine 1   Königin-Marienhütte Actien-Gesellschaft       mit elektrischem Antrieb der E.A.G. vorm. Schuckert & Co.  




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1917 Anschluß (Namensverlust) danach Erzgebirgischer Steinkohlen-Aktien-Verein  




Allgemeines

ZEIT1892
THEMAElektrische Kraftübertragungs- und Beleuchtungsanlage
TEXTAußergewöhnliche aus den Bauen der benachbarten Oherhohndorfer Gruben in das Feld des Carl G. Falck'schen Steinkohlenwerkes eintretende bis zu 400 Minutenliter betragende Wasser, welche etwa 16 m unter der bei 175 m Teufe gelegenen Bockwaer Wasserhaltungssohle, also durch die Baue der 191 Metersohle, nach der dort tiefsten 233-m-Sohle (+38,5 m Ostseehöhe) fließen und von dort zum größten Theil in die mit Falck's Steinkohlenwerk durchschlägigen im Fallen gelegenen Gruben eintraten, gaben die Veranlassung, daß die durch diese Wasser bedrohten Gruben sich vereinigten, um eine Wässerhaltungsanlage auf gemeinschaftliche Kosten zu erbauen, welche im Stande sein sollte, ein Wasserquantum von je 500 Minutenlitern von der 233 Metersohle auf die 175 Metersohle (Bockwaer Wasserhaltungssohle)
zu heben. Die Ausführung dieser Anlage unternahm das Steinkohlenwerk Carl G. Falck auf seinem Teichwiesenschacht Nr. I unter der Bedingung, daß das Steinkohlenwerk als Alleinbesitzer der Wasserhaltungsanlage den Betrieb auf seine Kosten, übernahm und berechtigt war, diese Anlage auch anderen Zwecken dienstbar zu machen. Die Gewältigung der nicht durch den Bruch der im Fallen gelegenen Gruben abfließenden Wasser mußte in der Nachtschicht und den Aufsetzstunden bei Tage durch die Falck'sche Fördermaschine geschehen, weshalb wegen dieser unsicheren und die Kohlenförderung sehr beeinträchtigenden Wasserförderung die möglichste Beschleunigung des Baues der neuen Anlage
geboten war. Die räumlichen Verhältnisse des Teichwiesenschachtes. Nr. I gestatteten d«n Einbau von Röhren bis zur 175-Metersohle nicht, deshalb war die Hebung des Wassers mittels Dampfes oder Preßluft ausgeschlossen; es war aber auch wegen Beeinträchtigung der Wetterführung die Aufstellung von unterirdischen Dampfmaschinen nicht ratsam, deshalb entschloß man sich zu einer elektrischen Kraftübertragungsanlage, welche nicht nur die in Frage kommende Wasserhaltung, sondern auch die statt der bisherigen Pferdeförderung in der 233-Metersohle auszuführende elektrische Lokomotivförderung und außerdem die Beleuchtung der Tagesanlagen und der von den elektrischen Anlagen benutzten unterirdischen Räume mit elektrischem Strom versorgen sollte. Die Ausführung dieser elektrischen Kraftübertragungs- und Beleuchtungsanlage wurde der Zweigniederlassung Leipzig der Firma Schuckert & Comp. in Nürnberg übertragen und von dieser in umsichtiger, höchst zufriedenstellender Weise in möglichst kurzer Zeit zu Ende geführt. Die Arbeiten für diese Anlagen begannen am 20. November 1891, und am 20. Dezember, also nach Verlauf von vier Wochen, wurde bereits das erste Wasser von der 191 Metersohle gehoben. Die in Figur 1 dargestellte Primäranlage besteht:
1. aus einer liegenden einzylindrigen, bei Swiderski in Plagwitz zur sofortigen Aufstellung zur Verfügung gestandenen Dampfmaschine mit 60 PS bei 0,2 Füllung bzw. 85 PS bei 0,3 Füllung effektiv.
2. aus der Primärdynamo für die Kraftübertragung, und zwar einer Schuckert'schen Flachringmaschine Modell I L 7, welche bei 50 PS Kraftbedarf bis 62 Ampère bei 500 Volt leistet. Diese Maschine hat gemischte (sogenannte Compound) Bewicklung auf den Magneten und ist in die Nebenschlußwicklung ein regulierbarer Widerstand eingeschaltet; sie steht auf Riemenspannschlitten und ist vom Fundament isoliert. Bei den sehr verschiedenen Belastungen hat sich diese Compoundmaschine sehr bewährt, da Spannungsverluste fast vollkommen ausgeglichen werden und so die Spannung in den
Sekundärmaschinen fast konstant bleibt.
3. aus einer für die Beleuchtung bestimmten Schuckert'schen Flachringmaschine Modell I L 5, welche bei einem Kraftbedarf von 13,5 PS 75 Ampere bei 110 Volt leistet.
4. aus einem Schaltbrett für die Kraftübertragung, welches mit einem Strommesser und einem Spannungsmesser, ferner mit den nötigen Ausschaltern und Bleisicherungen, die mit Rücksicht auf die hohe Spannung von 500 Volt besonders konstruiert sind, versehen ist.
5. aus einem Schaltbrett, auf welchem die nöthigen Strommesser, Spannungsmesser, Hauptausschalter, Nebenschlußregulator, Gruppenausschalter, Bleisicherungen, sowie Zusatzwiderstände für die Bogenlampen angebracht sind.
Es sind für die Beleuchtung der Tagesanlagen installiert: 6 Bogenlampen zu 8 Ampère, 2 Bogenlampen zu 12 Ampère und 70 Glühlampen zu 16 Normalkerzen.
Der von der Primärmaschine erzeugte Strom wird, nachdem er die oben genannten Apparate passiert hat, durch eine 7 mm starke blanke Kupferleitung, welche im Fahrschacht an Porzellanisolatoren in 4 m Entfernung verlegt ist (Figur 2), den unter Tage befindlichen Sekundärmaschinen zugeführt. Das in Figur 2 dargestellte Schaltungsschema
zeigt die Verteilung des Stromes von der Primärstation nach den Sekundärstationen. Der erste mit einer Zentrifugalpumpe direkt gekuppelte Elektromotor (Figur 3) ist im Füllort des Rußkohlenflötzes der 191-Metersohle aufgestellt und dient dazu, die dort zufließenden außergewöhnlichen Wasser auf die 175 Metersohle zu heben. Der Motor
ist eine Schuckert-Maschine Modell Z 5, welche bei 900 Touren in der Minute, 24 Ampère Stromverbrauch und 450 Volt 12,5 PS effektiv leistet. Die von Brodnitz & Seidel in Berlin gelieferte Zentrifugalpumpe fördert hierbei 1800 l Wasser in der Minute von 192 bis 175 m = 17 m Förderhöhe. Der zweite und dritte Elektromotor sind Schuckert'sche Flachringmaschinen Modell I L 6, welche bei 700 Touren in der Minute je 11 PS effektiv bei 19,6 Ampère und 480 Volt und 13 PS effektiv bei 24,5 Ampère und 480 Volt leisten. Dieselben treiben je eine freistehende Zwillingspumpe
von Wolf & Meinel in Halle vermittelst Riemen an (Figur 4). Die Pumpen haben 200 mm Zylinderdurchmesser und 250 mm
Hub, und jede Pumpe leistet bei ca. 48 Touren in der Minute 625 l Wasser aus dem Sumpf der tiefsten Sohle - 235,5 m auf die Sohle der Bockwaer Wasserhaltung = 60,5 m Förderhöhe. Die Motoren und Pumpen stehen in einem westlich vom Schachte gelegenen, besonders dazu hergestellten ausgemauerten Raum, und zwar sind die Motoren erhöht auf einer Eisenkonstruktion, während die Pumpen auf dem Fußboden des Raumes aufgestellt sind. Der vierte Elektromotor dient zum Betriebe einer kleinen Grubenlokomotive, welche in dem gemauerten Hauptquerschlag bei 233 in Teufe auf einer 220 m langen eingeleisigen Bahn 42 volle und 42 leere Kohlenwagen in der Stunde fördert, Die Motorachse der Lokomotive (Figur 5) liegt horizontal und wirkt mittels eines Keilräderpaares und zweier Schneckengetriebe, welche ständig
in Öl laufen, gleichzeitig auf beide Laufachsen. Der Führer sitzt vorwärts, kann aber auch rückwärts auf dem hinten angebrachten Reitsitz sitzen; derselbe hat nur einen quer beweglichen, abnehmbaren Hebel zu bedienen, der nach Bedarf, beim Vorwärts- oder Rückwärtssitzen, vorn oder hinten aufgesteckt werden kann. Führt er ihn in die senkrechte Mittelstellung, so bewirkt er die Ansrückung des Motors, dagegen nach rechts oder links, die Vorwärtsoder
Rückwärtsbewegung. Mit dieser Hebelbewegung ist eine sehr wirksame Bremsung verbunden; die Hebelwelle trägt nämlich am inneren Ende einen Exzenterzapfen, der bei der Mittelstellung den in 2 Zapfen ruhenden Motor etwas aufkippt, so daß die Keilräder außer Eingriff kommen und gleichzeitig ein am Rahmen des Motors befestigter kleiner Bremsbacken sich an der Innenseite des großen Keilrades anlegt. Von diesem Augenblick an ist die lebendige Kraft des stromlos weiter laufenden Motors, welcher durch eine besonders angebrachte Bremse angehalten werden kann, außer Zusammenhang
mit den Laufachsen, während diese der Bremsung in den Schnecken und am Keilradumfang unterliegen. Diese Anordnung ist von ganz besonderem Vorteil, da der Anker beim Einrücken bereits eine bedeutende Geschwindigkeit hat und so beim Einschalten gleich eine hohe elektromotorische Gegenkraft entwickelt. Der Anlaßwiderstaud kann verhältnismäßig rasch kurzgeschlossen werden. Der Motor erhält beim Anfahren eine hohe Zugkraft, ohne daß ein Verbrennen des Ankers zu befürchten ist. Der Motor ist nebst dem Reversierregulator von einem leicht abnehmbaren Blechmantel bedeckt, so daß sämtliche Lager und der zwischen den Rädern befindliche Öltrog gegen Staub geschützt sind (siehe Figur 5). Die Strornzuführung geschieht ähnlich wie bei elektrischen Straßenbahnen durch 2 federnde Bügel mit Metallkontaktrollen, die an der blanken Leitung entlang schleifen. Die Lage und Befestigung der Stromzuführungsleitung, die Schutzvorrichtung für diese und die Einrichtung für die Beleuchtung in dem Förderquerschlag, sowie die Konstruktion des Letzteren ist aus nebenstehender Figur 6 ersichtlich. Der Betrieb der elektrischen Eisenbahn wird auf folgende Weise bewirkt: Für die Bewältigung der gesammten Förderung des Falck'schen Steinkohlenwerkes, auch bei seiner höchster Beanspruchung, genügt ein Geleis für Förderung der leeren und vollen Wagen; man hat deshalb und um das
umständliche und zeitraubende Kuppeln der Wagen zu vermeiden und um das eine Geleis für den Verkehr der Mannschaft und den Materialtransport zur Verfügung zu behalten, die eingeleisige Förderung in folgender Weise eingerichtet.
Die leeren Wagen werden auf dem südlichen Füllort des Schachtes abgezogen und laufen auf der geneigten Bahn des Umbruches (Figur 7) über die Weiche A, hinter welcher der leere Zug von 8 bis 10 Wagen aufgestellt wird; die bei B aufgestellte Lokomotive stößt dann den leeren Zug bis an die Drehplatte C, während die Lokomotive bei D stehen bleibt, bis der bei E bereit stehende volle Zug bei F zusammengestellt ist, welcher dann vom der Lokomotive über Weiche A hinweg auf das zwischen B und dem nördlichen Füllort befindliche Sammelgeleis gestoßen wird. Um Unglücksfälle bei dem Betrieb der elektrischen Bahn möglichst zu vermeiden, hat man folgende Sicherheitsvorschriften erlassen:
Warnung für die Belegschaft.
1. Das Berühren sämtlicher Leitungsdrähte, sowohl der übersponnenen Lichtleitungsdrähte, als auch der starken blanken Leitungsdrähte für den Betrieb der Eisenbahn, sowie aller zur elektrischen Anlage gehörigen Einrichtungen ist strengstens untersagt. Die Berührung der Leitungen und sonstigen elektrischen Einrichtungen kann einen gefährlichen elektrischen Schlag geben.
2. Die elektrische Lokomotive darf ebenfalls von keinem Unbefugten berührt werden.
3. Das Fahren auf dem westlichen, von der elektrischen Bahn benutzten Geleise des tiefen Querschlages ist strengstens untersagt. Die Mannschaft hat vielmehr zum Fahren und zum Transport von Materialien und dergleichen nur die östliche Hälfte des tiefen Querschlages zu benutzen.
4. Ist das am Schachte befindliche Sammelgeleise mit vollen Hunden besetzt, so haben die Anschläger dem Lokomotivführer ein Zeichen zu geben, damit Letzterer den vollen Zug erst nach Entleerung des Sammelgeleises in dasselbe vorstößt.
B. Vorschriften für den Lokomotivführer.
5. Bei Unterbrechung der elektrischen Querschlagsbeleuchtung ist die auf der Lokomotive angebrachte, nach drei Richtungen hellleuchtende Laterne sofort vom Lokomotivführer anzuzünden.
6. Bei jedejn Stillstand der Förderung, besonders in den Frühstücks- und Mittagspausen und beim Schichtenwechsel hat der Lokomotivführer nicht nur beide Leitungen (+ und -) völlig auszuschalten, sondern auch die Kontaktrollen von den Leitungen zu lösen. Den Steuerhebel soll er dann auch stets an sich nehmen.
7. Die beiden Ausschalter der Arbeitsleitungen (+ und -) für die Eisenbahn hat der Lokomotivführer stets unter Verschluß zu halten und die Schlüssel bei sich zu führen.
8. Bei der Abfahrt von der Anfangs-, sowie bei der Annäherung an die Endstation und an einmündende Strecken oder an den Querschlag befahrende Mannschaften ist mit der Hauptglocke zu läuten und langsam zu fahren.
9. Die beladenen Hunde sind langsam an die im Füllort befindliche Prellvorrichtung anzufahren. Ist das Sammelgeleise mit vollen Hunden besetzt, so darf erst nach Entleerung desselben der volle Zug vorgestoßen werden.
10. Der Lokomotivführer hat im Fahrdienste eine Gummikappe zu tragen. Die Beleuchtung des Querschlages wird durch Gruppen je fünf hintereinander geschalteter 16 kerziger Glühlampen bewirkt, welche von 8 zu 8 m neben der Arbeitsleitung angebracht (Figur 6) und je mit einem Ausschalter und Bleisicherung versehen sind. Der Betrieb der elektrischen Eisenbahn geschieht stets gleichzeitig mit dem Betriebe mindestens einer Kolbenpumpe oder der Zentrifugalpumpe, sodaß bei etwaigen längeren Pausen bei der Lokomotivförderung eine Verständigung mit dem Maschinenwärter der Primärstation nicht nötig ist; derselbe erkennt an seinem Strommesser sofort den Stillstand der Lokomotive. Der gemeinschaftliche Betrieb der sämtlichen elektrischen Anlagen geschieht in der Regel in folgender Weise. In der Nachtschicht findet in der Regel weder Förder- noch Pumpenbetrieb statt, nur in den Winterabendstunden ist die Beleuchtungsdynamomaschine im Betrieb. In der Tagschicht geht die Zentrifugalpumpe früh vor Inbetriebsetzung
der Eisenbahn, zugleich mit einer Kolbenpumpe, etwa l Stunde; in dieser Zeit hebt die Zentrifugalpumpe die in den vorhandenen ausreichenden Sumpfstrecken in der Nacht angesammelten Wasser. Ebenso wird diese nach Einstellung der Förderung Abends wieder eine Stunde lang in Betrieb gehalten, um die in der Tagschicht angesammelten Wasser auf die 175 Metersohle zu heben. Von den Kolbenpumpen geht eine während der ganzen Tagschicht, die zweite wird bei stärkeren Wasserzugängen in der Mittags- und Frühstückspause zur Unterstützung der ersten mit in Gang gesetzt.
QUELLE[Jahrbuch für das Berg- und Hüttenwesen (1893) 93]