Zeit |
Ereignis |
1895 |
Der Industrielle Friedrich Grillo als Mehrheitseigner erweitert das Bergwerk Hansa um eine kleine Zechenkokerei (südlich der späteren Lindberghstraße). Die Anlage verfügt zunächst über 60 Koksöfen. |
1905 |
Die Zechenkokerei des Bergwerks "Hansa" produziert bis zu 96.000 Tonnen Koks pro Jahr |
1925 |
Die Zechenkokerei des Bergwerks "Hansa" geht außer Betrieb |
1925 |
Die Zechenkokerei geht außer Betrieb |
1927 |
Die "Vereinigte Stahlwerke AG" beginnt mit dem Bau der Zentralkokerei nördlich der Zeche Hansa. Die Anlage ersetzt die Zechenkokereien Hansa, Zollern, Adolf von Hansemann und Germania. Die Kohle wird von den Schachtanlagen Hansa, Westhausen und Adolf von Hansemann geliefert. Als Standort wird ein 450 Meter nordwestlich der Zeche Hansa gelegenes Areal wegen der Nähe zur Köln-Mindener Eisenbahn und wegen des bereits vorhandenen Bahnanschlusses zum Hüttenwerk Dortmunder Union, das ebenfalls Teil der "Vereinigten Stahlwerke" ist und auf kurzem Wege mit Koks versorgt werden soll. Die Zeche Hansa wird wegen ihrer Kokskohlen-Lagerstätten zu einer Großschachtanlage ausgebaut. |
1927/28 |
Zunächst werden zwei Koksbatterien mit jeweils 65 Koksöfen mit 41 cm schmalen Kammern errichtet. Mit der Planung der Großkokerei Hansa ist Hellmuth von Stegmann und Stein (1891-1929), Baudirektor der "Vereinigte Stahlwerke AG", beauftragt. Die Gebäude und Anlagen werden dem Produktionsverlauf entsprechend in zwei Reihen angeordnet. An der "Schwarzen Straße" befinden sich die Anlagen der Koksproduktion, insbesondere der Sorten- und Kohlenturm mit Bunkern, Misch- und Mahlanlagen, die Ofenbatterien, die Löschtürme, die Koksrampen und die Sieberei. Entlang der "Weißen Straße" sind die chemischen Anlagen zur Gewinnung und Aufbereitung der im Kokereigas enthaltenen Kohlenwertstoffe, ferner Benzolfabrik, Ammoniakfabrik, Salzlager, Kompressorenhalle, Werkstätten, Waschkaue und Verwaltungsgebäude. |
1928 |
Betriebsbeginn. Die Anlage besteht aus 130 Öfen, angeordnet in den Batterien 1 und 2, für eine Produktion von 2.200 Tagestonnen (tato) und eine Jahreskapazität von 770.000 Tonnen Koks. Unterfeuert werden die Öfen überwiegend mit Hochofengas (Gichtgas) vom Hüttenwerk Dortmunder Union. |
1928 |
Bau einer Seilbahn, die Steinkohle von den Zechen Westhausen und Adolf von Hansemann direkt von Nordwesten her mit einer Umlenkung auf dem Kokereigelände zum Sortenturm der Kokerei Hansa befördert. |
1928-1931 |
Die Anlagen werden zur Ferngasbehandlung errichtet, die den Gasverbund mit dem Hüttenwerk und der Ruhrgas-Fernleitung vervollständigen. |
01.04.1928 |
Inbetriebnahme der Kompressoren III und IV (bis 1942 als Maschine II bzw. I bezeichnet) |
1932 |
Bau der Zeche und Kokerei "Hansa". An der Planung wirken die Architekten Fritz Schupp und Martin Kremmer mit (1932-1942) (nach anderen Quellen 1927-28 gebaut und 1932 fertiggestellt) |
1934 |
Fertigstellung der Ruhrgas-Fernleitung mit der Inbetriebnahme des Großgasbehälters |
1934 |
Aufstellung eines Scheiben-Großgasbehälters der Firma MAN mit einem Fassungsvermögen von 175.000 Kubikmetern |
16.04.1937 |
Inbetriebnahme von Kompressor II (Ersatz für Maschine III-alt, diese bis 1937 in Betrieb) |
1938 |
Nördlich der bestehenden Koksöfen werden zwei Batterien mit je 80 Koppers-Kreisstrom-Verbundöfen hinzugefügt. Gleichzeitig entstehen ein zweiter Kohlenturm und eine zweite Sieberei. Mit einer Kapazität von 1,7 Millionen Tonnen Koks pro Jahr wird Hansa bis 1942 zur größten Kokerei im Ruhrgebiet. |
24.05.1940 |
Inbetriebnahme von Kompressor I (Ersatz für Maschine I-alt, diese bis 1938 in Betrieb) |
1941 |
Fertigstellung der Erweiterung um die zwei Koksofenbatterien 3 und 4 (jetzt zusammen 290 Kokosöfen) |
08.04.1941 |
Kleine Explosion in der zur "Ruhrgas AG" gehörenden Gasfeinreinigungsanlage. 1 Toter |
17.01.1942 |
Erhöhung der Produktion um 300 Tagestonnen, da wegen des strengen Frostes die Gasversorgung der Rüstungsbetriebe erschwert ist. |
18.05.1942 |
Der Intowäscher geht in Betrieb |
30.07.1942 |
Explosion in der Kastenreinigung |
1942 |
Bei voller Belastung und 100prozentiger Schwachgasbeheizung fallen 86.000 cbm/h an Die Union erhält hiervon 15.000 cbm, so daß 71.000 cbm/h von den Kompressoren weitergeleitet werden müssen. Bei einer Bealstunvon 80 Prozent beträgt die leistung nach Inbetriebnahme von Kompressor V 84.000 cbm/h |
24.09.1942 |
Nach der Explosion in der Kastenreinigung geht die Anlage mit vier Reinigungskästen wieder in Betrieb, um das von der "Dortmunder Union" bereitgestellte Gas voll auszunutzen. |
1943 |
Baubeginn eines Generatorenhauses für die Erzeugung von Schwachgas aus eigenem Kleinkoks bzw. minderwertiger Kohle als Ergänzung zur Schwachgaszufuhr vom Hüttenwerk der "Dortmunder Union". |
1944 |
Batterie 1 und 2 erleiden große Kriegsschäden; sie müssen abgerissen werden. |
1945 |
Einstellung der Seilbahn, die Steinkohle von den Zechen Westhausen und Adolf von Hansemann zur Kokerei befördert. |
03.02.1945 |
Einstellung des Kokereibetriebs nach erheblichen Bombenschäden |
Aug. 1945 |
Wiederanfahren der Ofenbatterien 3 und 4 nach kriegsbedingtem Stillstand |
1949 |
Bau einer Kohlenbandbrücke von der Zeche Hansa zur Kokerei |
März 1949 |
Der bereits im Krieg beschädigte Scheiben-Gasbehälter von 1934 knickt bei einem Sturm nach innen ein. |
1951 |
Die neu erbaute Batterie 1 geht mit 62 Öfen in Betrieb |
1951 |
Ersatz des beschädigten Scheiben-Gasbehälters von 1934 durch einen neuen, identischen (175.000 cbm) |
1953 |
Die Kokerei wird Teil der "Hansa Bergbau AG" |
1955 |
Die neu erbaute Batterie 2 geht mit 62 Öfen in Betrieb |
1955 |
Die letzten von insgesamt 16 Generatoren für die Erzeugung von Schwachgas werden in Betrieb genommen. |
1955 |
Beginn der Teilerneuerung und Ergänzung der Kohlenwertstoffanlagen, um möglichst viel Kokereigas für die Ferngasversorgung bereitstellen zu können |
1955 |
Bau eines Benzolstufenwaschers |
1955 |
Die erneuerte Koksofenbatterie 1 ist wieder in Betrieb. |
1957 |
Die Großkokerei erreicht mit rund 1.864.000 Tonnen Koks bei einer Belegschaft von 782 Mann ihre Höchstproduktion. |
1959 |
Die Teilerneuerung und Ergänzung der Kohlenwertstoffanlagen wird abgeschlossen. |
1964 |
Nach der Verlängerung der Koksgasleitung übernimmt die Kokerei Hansa auch die Gas- und Koksversorgung des Hüttenwerks Phoenix in Dortmund-Hörde. |
1966 |
Die Kokerei Hansa bezieht seitdem das Gichtgas zur Unterfeuerung der Koksöfen vom Hüttenwerk Phoenix in Dortmund-Hörde, nachdem die Hochöfen der "Dortmunder Union" stillgelegt worden waren. |
Juli 1968 |
Südlich der Batterie 1 wird an einer weiteren mit 30 Öfen ausgestatteten Koksofenbatterie (Batterie 0) der erste Koks gedrückt. Die Kokerei Hansa verfügt damit über 314 Öfen und hat ihre Maximalkapazität von 1,9 Millionen Tonnen pro Jahr erreicht. |
1969 |
Die Kokerei geht mit der "Hansa Bergbau AG" in der "Ruhrkohle AG" auf. |
1982-1983 |
Bau einer Kokstrockenkühlanlage, einer Versuchsanlage der Firma Carl Still, nördlich der Batterien. ie Anlage kann ca. 80 Tonnen Koks pro Stunde kühlen. |
1986 |
Die Batterien 0 und 4 werden aus der Produktion genommen. |
1992 |
Die Kokstrockenkühlanlage geht außer Betrieb |
01.12.1992 |
Die Produktion und Teile der Belegschaft werden von der am 1. Dezember in Betrieb genommenen moderne Großkokerei Kaiserstuhl auf dem Gelände der Westfalenhütte in Dortmund übernommen. |
03.12.1992 |
Mitarbeiter des Westfälischen Amtes für Denkmalpflege schlagen vor, die Kokerei Hansa als Baudenkmal einzutragen |
15.12.1992 |
Letzter Druckvorgang und endgültige Stilllegung der Kokerei |
1997 |
Die "Stiftung Industriedenkmalpflege" nimmt auch die Kokerei Hansa in ihre Obhut und richtet 1997 in deren historischem Verwaltungsgebäude ihre Geschäftsstelle ein. |
1998 |
Eintragung wichtigsten Produktionsbereiche der Kokerei (wesentlicher Bestand von 1928) in die Denkmalliste der Stadt Dortmund |
01.04.1999 |
Die Kokerei Hansa wird als Ankerpunkt auf der Route der Industriekultur eröffnet: Im Rahmen der großen Festveranstaltung "Vitale Areale ? Forum Interart" erkundeten Touristen erstmals das Denkmal auf einem wie ein Theater inszenierten Erlebnispfad. 10.000 Besucher kommen an jenem Wochenende. |
2001 |
Die Stadt Dortmund beauftragt das Landschaftsarchitekturbüro "Davids, Terfrüchte und Partner" mit der Erarbeitung eines Masterplans zur Entwicklung der Kokerei. |
bis 2003 |
Auf dem Gelände der Kokerei werden von 1998 bis 2003 sogenannte Denkmalpfade für Besucher errichtet. Mit der Durchführung des Bauprojekts wurde das Essener Architekturbüro Heinrich Böll beauftragt. In drei Bauabschnitten können die wesentlichen Produktionsbereiche durch ein neu angelegtes Wegesystem aus begehbaren Bandbrücken, Rohrbrücken und Stegen erschlossen werden. |
2004 |
Sanierung der Kompressorenhalle |
2005 |
Gestaltung des großen Veranstaltungsplatzes hinter der Kompressorenhalle |
2006 |
Die Gaskompressoren werden vollständig restauriert. |
2007 |
Sanierung des Waschkauen- und Sozialgebäudes sowie der Zentralwerkstatt |
2008 |
Sanierung des Werkstattgebäudes; Dachsanierungen an verschiedenen Gebäuden |
2009 |
Instandsetzung des Eingangsbereichs der Kokerei und Sicherungsmaßnahmen an verschiedenen Gebäuden |