Städtisches Elektrizitätswerk Trier

Allgemeines

FirmennameStädtisches Elektrizitätswerk Trier
OrtssitzTrier
OrtsteilEuren
StraßeEurener Str. 33
Postleitzahl5429x
Art des UnternehmensElektrizitätswerk
AnmerkungenSeit 1903 in Betrieb. 1913: Dampf, Verbrennungsmotoren, Wasserkraft; Dreileiter-Gleichstrom (220 V) und Drehstrom. Mit einer 266 Zellen bestehenden Lichtbatterie und einer aus 290 Zellen bestehenden Batterie für die Straßenbahn (seit 1905). Dazu seit 1913 das das Dhronkraftwerk (s.d.) in Leiwen als Spitzenlastkraftwerk (3 x 2000 PS mit Generatoren von je 1.875 kVA).
Quellenangaben[Henney: Elektrizitätswerke der Stadt Trier (1913)] [Monographien aus der Starkstromtechnik (1904) 40] [Statistik E-Werke (1913) 402]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1886 Die Aktiengesellschaft Helios in Köln-Ehrenfeld macht darauf aufmerksam, daß sie die Patente des Ganz'schen Transformatorensystems erworben habe, wodurch man in der Lage sei, die elektrische Versorgung von Städten durch die verringerten Leitungskosten in wirtschaftlicherer Weise durchführen zu können als bisher. Die städtische Gasbeleuchtungskommission kann infolge des mit der Gasgesellschaft noch bestehenden Vertrages in die nähere Prüfung der Angelegenheit jedoch nicht eintreten.
1888 Es liegt ein weiteres Schreiben der "Helios A.G." vor, in welchem unter Beifügung eines Vertrages erneut der Vorschlag gemacht wird, die Stadt Trier mit elektrischer Energie zu versorgen.
1890 Eine Maschinenfabrik macht den Vorschlag, eine zentrale Druckluft- und Elektrizitätsversorgung der Stadt Trier einzurichten. Dem Antrag kann wegen des bestehenden Gasvertrages nicht entsprochen werden.
ab 1896 Seitdem läuft eine ganze Anzahl von Anträgen ein, welche die Kreuzung von Straßen mit elektrischen Leitungen zur Verbindung von Hotels, Geschäftshäusern mit kleinen Stromerzeugungsanlagen bezweckt, die in Fabrikbetrieben aufgestellt sind.
07.06.1898 Aus einem am 7. Juni an die Centralverkaufsstelle Deutscher Maschinenfabriken, die sich um Maschinenlieferung für ein städtisches Elektrizitätswerk oder Betrieb eines Werkes in eigener Regie bemüht hat, gerichteten Schreiben geht hervor, daß der Bau eines Elektrizitätswerks bis zum 1. Juli 1900 d. h. bis zu dem Tage, an dem die Übernahme des Gaswerkes in städtische Regie erfolgen sollte, ruhen müsse.
1899 Das Vereinshaus Treviris beschafft sich eine eigene elektrische Anlage.
1899 Im Hauptgeschäftsviertel der Stadt wird eine Blockzentrale errichtet, an die sich eine ganze Reihe von Geschäften und Wohnungen anschlossen.
1900 Eine aus dem Stadtverordnetenkollegium gewählte Kommission führt, um in die bestehenden Einrichtungen anderer Städte Einblick zu bekommen, eine Studienreise aus.
06.02.1901 Der Stadtverordnete Laeis führt in einer am 6. Februar herausgegebenen Denkschrift die Eindrücke der Studienreise der Kommission von 1900 aus. Die Mitglieder der Kommission gewannen auf der Reise die Überzeugung, daß man ohne Bedenken an die Errichtung einer eignen städtischen Licht- und Kraftzentrale schreiten müsse. Die Erbauung und der Betrieb des Werkes in eigener Regie wurde als unbedingt erforderlich erachtet. Als fehlerhaft wurde jedoch das Bestreben angesehen, möglichst bald eine Rentabilität mit einer kleinen Anlage zu erzielen und die Errichtung des Werkes auf guter Grundlage, welche eine ungehemmte Entwicklung und auf die Dauer eine gute Rentabilität gewährleiste, empfohlen.
Frühj. 1902 Baubeginn für eine Dampfkraftwerks auf einem 2,5 ha großen Gelände
1903 Inbetriebnahme
1905 Beschaffung der ersten Dampfturbine
15.07.1905 Die Bauzeit der elektrischen Straßenbahn ist kurz. Am 15. Juli wird am rechten Brückenkopf der Moselbrücke damit begonnen, das Gleis der Pferdebahn zu beseitigen. Die Straßenbau- und Gleisverlegungsarbeiten gehen mit der Installation des Fahrdrahtes so flott vonstatten, daß ein Vierteljahr später die beiden ersten Linien in regelmäßigen Betrieb genommen werden können.
15.10.1905 Eröffnung der elektrischen Straßenbahn Stadtgrenze - Pallien (5,1 km) und Hauptbahnhof - Euren (8,05 km) in Normalspur als Ersatz für die Pferdebahn.
21.10.1905 Eröffnung der Straßenbahnstrecke Porta Nigra - Hauptfriedhof (1,050 km)
19.11.1905 Eröffnung der Straßenbahnstrecke Hauptmarkt - Töpferstraße (1,9 km)
14.12.1905 Eröffnung der Straßenbahnstrecke Stadtgrenze - Pallien - Bitburger Chaussee (0,6 km)
01.10.1905-30.03.1906 In diesem halben Betriebsjahr der Straßenbahn beträgt die Bahnlänge 8,05 km, es wurden 338.426 Wagen-km gefahren, 999.276 Personen befördert, und die Einnahmen betragen 104.499,70 Mark
01.04.1906 Das gesamte Anlagekapital der elektrischen Straßenbahn stellt sich am 1. April 1906 auf Mark 1.448.658,51. In diesem Betrage ist von der Ankaufsumme der Pferdebahn nur noch das Konzessionskonto enthalten, nachdem es gelungen war, die alte Gleisanlage und das in tadelloser Verfassung befindliche Pferdematerial zu guten Preisen zu verkaufen. Auch für die nicht mehr verwendbaren Wagen fand sich noch ein Liebhaber.
22.05.1906 Eröffnung der Roten Linie bis zum Treppenaufgang des Weißhauses in der Bonner Straße und der Grünen Linie bis St. Matthias
03.06.1906 Eröffnung der Grünen Linie bis St. Matthias
01.04.1906-31.03.1907 In diesem Betriebsjahr der Straßenbahn beträgt die Bahnlänge 9,43 km, es wurden 873.483 Wagen-km gefahren, 2.536.492 Personen befördert, und die Einnahmen betragen 275.838,10 Mark
1907 In diesem Betriebsjahr der Straßenbahn beträgt die Bahnlänge 9,59 km, es wurden 859.033 Wagen-km gefahren, 2.582.495 Personen befördert, und die Einnahmen betragen 272.623,50 Mark
1908 In diesem Betriebsjahr der Straßenbahn beträgt die Bahnlänge 9,59 km, es wurden 860.340 Wagen-km gefahren, 2.768.241 Personen befördert, und die Einnahmen betragen 278.496,20 Mark
1909 Aufstellung von Motorgeneratoren mit Rücksicht auf die geplante Drehstromerzeugung
1909 In diesem Betriebsjahr der Straßenbahn beträgt die Bahnlänge 9,59 km, es wurden 926.948 Wagen-km gefahren, 2.963.259 Personen befördert, und die Einnahmen betragen 297.331,00 Mark
1910 In diesem Betriebsjahr der Straßenbahn beträgt die Bahnlänge 9,59 km, es wurden 940.805 Wagen-km gefahren, 3.025.716 Personen befördert, und die Einnahmen betragen 306.223,85 Mark
1911 In diesem Betriebsjahr der Straßenbahn beträgt die Bahnlänge 9,59 km, es wurden 909.500 Wagen-km gefahren, 2.946.360 Personen befördert, und die Einnahmen betragen 315.361,50 Mark
1912 Erste bauliche Erweiterung des Kesselhauses
1912 In diesem Betriebsjahr der Straßenbahn beträgt die Bahnlänge 9,59 km, es wurden 911.519 Wagen-km gefahren, 3.085.547 Personen befördert, und die Einnahmen betragen 326.789,35 Mark
1913 Bau des Dhronkraftwerks in Leiwen als Spitzenlastkraftwerk
14.10.1913 Mit der Fertigstellung der Kaiser-Wilhelm-Brücke wird das Straßenbahnliniennetz auf 11,46 km durch die Linie nach Pallien und das Streckennetz auf 20,22 km Gleislänge erweitert. - Baubeginn der Brücke: 12.03.1912, Eröffnung durch Kaiser Wilhelm II. am 14.10.1913; Baukosten: 1,7 Millionen Mark, 300.000 Mark mehr als veranschlagt.
1913 Betriebseinnahmen: M. 940.900,00; Betriebsausgaben: M. 236.935,00; Betriebsüberschuß: M. 703.965,00 = 8,74 % des Gesamtanlagewertes.
04.06.1918 Ein Straßenbahnwagen wird durch einen Bombenangriff beschädigt
14.06.1920 Der sich verstärkende Kohlenmangel führt zu Einschränkungen der Stromproduktion. Der Straßenbahnverkehr wird reduziert, und 27 Straßenbahner werden entlassen.
15.03.1924 Der Straßenbahnverkehr auf der Blauen Linie wird wieder aufgenommen
15.01.1925 Der Straßenbahnverkehr auf der Weißen Linie wird wieder aufgenommen
Dez. 1931 Bei der Straßenbahn endet die Farbkennzeichnung der Linien. Sie wird durch Liniennummern ersetzt.
01.03.1933 Bei der Straßenbahn wird auf allen Linien der schaffnerlose Betrieb eingeführt.
1935 Umstellung der elektrischen Anlagen im Stadtkern von Gleichstrom auf Drehstrom
1939 Der Stadtrat beschließt die Umstellung der Straßenbahn auf O-Busbetrieb. - Kriegsbeding werden nur die Linien 2 und 4 ersetzt.
01.04.1943 Erster Bombenangriff auf die Straßenbahn. Einige Triebwagen werden beschädigt.
04.11.1944 Das Straßenbahndepot wird durch einen Bombenangriff getroffen. Zahlreiche Wagen werden zerstört oder beschädigt.
12.12.1947 Der Straßenbahnbetrieb wird in kleinem Umfang wieder aufgenommen.
03.06.1948 Der Straßenbahnbetrieb wird auf eine Linienlänge von 6,59 km (= 11,86 km Gleislänge) wieder aufgenommen.
14.09.1951 Einstellung des Straßenbahnbetriebs
2001 Die Tageshöchstleistung der Abgabe beträgt 115 MW




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Elektrizität 1903 Beginn 1913 [Statistik E-Werke (1913) 402]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine ca. 1902 Gebr. Pfeiffer
Dampfmaschine ca. 1902 Gebr. Pfeiffer




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1913 Nebenwerk danach Dhronkraftwerk Spitzenlast-Werk
1902 Anschluß (Namensverlust) zuvor Pferdebahn Trier 1902 städt., 1905 elektr.




Allgemeines

ZEIT1913
THEMAAllgemeines
TEXTDie Wahl des Baugeländes ist von besonderer Bedeutung für die Wirtschaftlichkeit eines Elektrizitätswerkes. Viel Wasser, bequeme Kohlenanfuhr, niedrige Grundstückspreise und möglichst geringe Entfernung vom Schwerpunkt des Konsumgebietes sind von größter Bedeutung. Diesen Anforderungen entsprach das im Süden der Stadt unmittelbar am Westbahnhof, nur ca. 300 m von der Mosel entfernte, für die Errichtung des Werkes erworbene Grundstück. Mit einem Flächeninhalt von insgesamt 24860 qm war es sowohl für die Errichtung eines Großkraftwerkes als auch zur Aufnahme der für eine anzugliedernde Straßenbahn erforderlichen Einrichtungen ausreichend. Die Höhenlage von 132 m über dem Meeresspiegel bedingte die Anordnung sämtlicher maschinellen Einrichtungen über der Erde, um gegenüber dem Höchstwasserstand der Mosel, der mit 131,5 angenommen werden darf, genügende Sicherheit zu haben. Die Verbindung mit der Mosel erfolgte durch die Druckrohrleitung eines an der Mosel errichteten Pumpwerkes und einen begehbaren Abflußkanal. Mit der Staatseisenbahn wurde das Grundstück durch ein Anschlußgleis verbunden. Zur Zeit sind auf dem Gelände errichtet:
Das Dampfkraftwerk,
ein Materialienlager,
die Kohlenbunker,
die Wagenhalle mit Werkstätten,
das Verwaltungsgebäude mit Direktorwohnung,
sieben Beamtenwohnhäuser
sowie einige Nebengebäude.
Insgesamt sind 6375 qm bebaut.
QUELLE[Henney: Elektrizitätswerke der Stadt Trier (1913) 12]


ZEIT1913
THEMAWasser- und Kohleversorgung
TEXTDie Möglichkeit, Kühlwasser in genügender Menge erhalten zu können, ohne zur Errichtung von Rückkühlanlagen gezwungen zu sein, ist, wie schon bemerkt, für ein Elektrizitätswerk von allergrößter Bedeutung. Wenn auch die Verhältnisse bei Errichtung des Werkes noch nicht so lagen wie heute, wo man sich bei den großen Turbineneinheiten fast ausschließlich der Oberflächenkondensation bedient, die zur Kondensation des Dampfes die 40—50 fache Wassermenge benötigt, so waren doch damals schon die Vorteile, welche die Errichtung eines in der Anlage teureren Pumpwerkes an der Mosel mit Druckrohrleitung und Abflußkanal gegenüber einer Rückkühlanlage bot, groß genug, um demselben den Vorzug zu geben. Der Pumpenraum besteht aus einem im Hochwassergebiet der Mosel befindlichen wasserdicht gemauerten Kasten, dessen Eingang hochwasserfrei liegt, in dem zur Zeit 4 Zentrifugalpumpen von insgesamt 400 1 sec. Leistung zur Versorgung des Elektrizitätswerkes und zwei Zentrifugalpumpen von insgesamt 20 1 sec. Leistung zur Versorgung des Westbahnhofes und der Eisenbahnwerkstätte aufgestellt sind. Jede Pumpe hat eine besondere Saugleitung, die das Wasser aus einem neben dem Pumpenraum abgeteuften Schacht, der mit der Mosel durch einen Kanal in Verbindung steht, entnimmt. Die Druckrohrleitung von 400 mm 1. Durchmesser ist gemeinsam und mündet in den zu ebener Erde des Werkes befindlichen Sammelkanal. Der Antrieb der Pumpen erfolgt durch direkt gekuppelte Elektromotoren von 7,5—40 PS Leistung. Die Schaltapparate befinden sich in dem Dampfkraftwerke und werden durch die dort beschäftigten Maschinisten betätigt. In dem Pumpwerk selbst ist keine Bedienung.
Der Kohlentransport: Trotz der Nähe der Mosel kam der Wassertransport der Kohle infolge des unzuverlässigen Wasserstandes und der schwach entwickelten Schiffahrt nicht in Frage. Der Versand von der Zeche erfolgt per Bahn. Die Kohlen werden über das Anschlußgleis in Staatsbahnwagen in das Gelände des Elektrizitätswerkes gebracht und hier in die neben dem Gleise befindlichen Kohlenbunker entladen. Die Bunker, acht an der Zahl, sind in die Erde eingebaut. Sie fassen insgesamt 1500 t Nußkohlen. Die Entnahme der Kohle erfolgt durch Auslauföffnungen, die an der als schiefe Ebene ausgebildeten Sohle angebracht sind. Muldenkippwagen mit ca, 500 kg Nutzlast, die durch Aufzüge 8 m hoch gehoben werden, bringen die Kohlen nach Passieren einer zum Kesselhaus führenden Hochbahn in die Trichter der mechanischen Beschickungsapparate.
QUELLE[Henney: Elektrizitätswerke der Stadt Trier (1913) 12]


ZEIT1913
THEMAKesselanlage
TEXTDas linke Drittel des dreigliedrigen Hauptbaues ist zur Aufnahme der Kessel und der für diese erforderlichen Hilfseinrichtungen bestimmt. Das Kesselhaus wurde im ersten Ausbau für sechs Kessel vorgesehen, jedoch so angeordnet, daß es sowohl verlängert als auch in der Breite verdoppelt werden kann.
Die erste bauliche Erweiterung erfolgte im Jahre 1912, als den in den Jahren 1902 und 1905 aufgestellten kombinierten Zweiflamm- und Rauchröhrenkesseln und den im Jahre 1911 beschafften beiden Garbekesseln zwei weitere Garbekessel hinzugefügt werden mußten. Sämtliche acht Kessel wurden zu je zwei zusammengebaut. Die kombinierten Flammenrohr- und Rauchröhrenkessel haben eine Heizfläche von je 160 qm und 9 Atmosphären Überdruck. Der im Jahre 1902 aufgestellte erste Block wurde mit zwei großen, teilweise beheizten Dampfsammlern, jedoch nicht mit Überhitzern versehen. Die Beschickung der Roste erfolgte von Hand. Mit der Beschaffung der ersten Dampfturbine im Jahre 1905 wurden jedoch bei der großen Bedeutung der Überhitzung für dieselbe sowohl die neuen Kessel sofort, als auch die alten nachträglich, mit Überhitzern versehen, welche zur Überhitzung des Dampfes auf 325° C ausreichen. Auf die Überlastbarkeit
der Kolbendampfmaschinen war die Überhitzung gleichfalls von günstigem Einfluß. Sämtliche Kessel wurden mit mechanischen Kohlenbeschickungsapparaten ausgerüstet.
Bei der nächsten Erweiterung, verursacht durch die Aufstellung einer 1500 kVA Drehstromturbine, mußte, der großen Maschineneinheit entsprechend, angestrebt werden, auf der im Kesselhause noch zur Verfügung stehenden Bodenfläche von 55 qm eine möglichst große Heizfläche unterzubringen. Die Anlage mußte in der Lage sein, entsprechend der von der Lieferantin der Turbine gegebenes Dämpfverbrauchsgarantie unter Hinzurechnung der üblichen Verluste stündlich ca. 10000 bis 11000 kg Dampf zu erzeugen. Dies war nur mit Hochleistungskesseln zu erreichen. Es wurden zwei Garbekessel von je 200 qm Heizfläche mit Überhitzern zum Überhitzen des Dampfes auf 350° C., von der Düsseldorf-Ratinger Röhrenkesselfabrik geliefert, aufgestellt, deren mechanische Feuerungsanlage mit künstlichem Zuge ausgestattet wurde. Die hohe Rostbeanspruchung sollte die Möglichkeit bieten, zur Ersparung hoher Eisenbahnfrachten mit der geringwertigeren Saarkohle anstatt der bisher verwandten Ruhrkohle auskommen zu können. Entsprechend den bei verschiedenen Kesseldrücken von der Maschinenlieferantin, den Bergmann Elektrizitätswerken A. G., gegebenen Dampfverbrauchszahlen wurden zur Erreichung höchster Wirtschaftlichkeit die neuen Kessel für einen Überdruck von 15 Atm. bemessen. Die letzte Vergrößerung der Leistungsfähigkeit der Kesselanlage um 2 x 250 qm wurde in gleicher Weise ausgeführt, sie bedingte jedoch eine Erweiterung des Kesselhauses, das nunmehr noch einen 9. und 10. Kessel aufnehmen kann.
Die Rohrleitung wurde so angeordnet, daß die Kessel mit den zugehörigen Maschinen in direkte Verbindung gebracht werden können und daß für besondere Fälle durch eine gemeinsame Sammelleitung verschiedene Kesselgruppen und Maschinen miteinander verbunden werden können. Zwischen den Kesseln für 9 und 15 Atm. ist in die Leitung ein Reduzierventil und ein Überdruckventil eingebaut.
Die Kesselspeisung ist doppelt vorhanden. Zur Speisung sind zwei Dampfpumpen und eine elektrisch angetriebene Hochdruckkreiselpumpe montiert. Sie entnehmen das Speisewasser aus einem vor dem Pumpenraum in die Erde eingebauten Behälter, dem das Turbinenkondensat mit natürlichem Gefälle zufließt. Das Zusatzspeisewasser wird in einem Speisewasserreiniger nach Möglichkeit enthärtet und gereinigt. An den Hochleistungskesseln sind Hannemann'sche Speisewasserregler und Rauchgasanalysatoren der Adosgesellschaft angebracht.
Der Schornstein, der über Terrain eine Höhe von 52 m und oben eine lichte Weite von 2,5 m hat, reicht infolge der günstigen Einwirkung der Unterwindfeuerung der Kessel 5—8 zur Zeit noch aus.
QUELLE[Henney: Elektrizitätswerke der Stadt Trier (1913) 15]


ZEIT1913
THEMAMaschinenhaus
TEXTDas Maschinenhaus, eine monumentale Halle von 15 m Höhe, 16 m Breite und 45,68 m Länge (nach der Erweiterung 1911), wurde 1902 mit zwei Dampfdynamos von 180 bezw. 300 KW ausgerüstet, Die Dampfmaschinen von Gebr. Pfeiffer, Kaiserslautern, geliefert, sind Verbunddynamos für 100 Umdrehungen in der Minute, 9 Atm. Überdruck und 275 Grad Dampftemperatur. Die Welle wurde zur Aufnahme einer zwischen den Kurbeln liegenden Gleichstromschwungraddynamo vorgesehen. Die Dynamos, Fabrikate der E.A.G. vorm. W. Lahmeyer & Co., Frankfurt a. M., sind sowohl zur Erzeugung von Lichtstrom von 440 Volt als auch von Bahnstrom von
600 Volt geeignet. Die mit der Eröffnung der Straßenbahn notwendige dritte Maschine, eine Dampfturbine von Brown Boveri & Co., wurde mit zwei Generatoren ausgerüstet, so daß es möglich war, mit dieser Licht- und Bahnstrom gleichzeitig zu erzeugen.
Die neben dieser Turbine 1909 aufgestellten Motorgeneratoren wurden mit Rücksicht auf die geplante Drehstromerzeugung beschafft. An diese reihen sich zwei Tustgeneratoren für 1500 bzw. 1850 Kilowatt-Leistung bei 5000 Volt, 100 Polwechseln sekundlich und 3000 Umdrehungen minütlich. Während die Kolbendampfmaschinen noch mit Einspritzkondensation arbeiten, wurden die drei Turbinen mit Oberflächen-Kondensation versehen. Die Kühlwasserpumpen entnehmen ihr Wasser aus einem unter Kellerflur liegenden Behälter, der durch das an der Mosel gelegene Pumpwerk gespeist wird. Aus den Kondensatoren fließt das Kühlwasser
durch einen Kanal wieder zur Mosel. Die Kondensationsaggregate der Turbinen 2 und 3 stehen auf dem Maschinenhausflur. Aus dem Kühlwasserkanal wird ein im Kesselhaus über dem Pumpenraum gelegener Hochbehälter von 15000 1 Inhalt gespeist, der sowohl zur Öl- und Lagerkühlung der Turbinen, als auch zur Nutzwasserversorgung des gesamten Geländes, insbesondere auch für Straßenbahnzwecke dient. Die Führung der Kühlluft an den Turbinen 1 und 2 verdient insofern Erwähnung, als die austretende angewärmte Luft den Ventilatoren der Unterwindfeuerungen zugeführt wird. Das Maschinenhaus ist mit einem Montagelaufkran für eine Tragfähigkeit von 20.000 kg ausgerüstet.
QUELLE[Henney: Elektrizitätswerke der Stadt Trier (1913) 18]


ZEIT1913
THEMASchaltanlage
TEXTEntsprechend der gleichzeitigen Erzeugung von Gleichstrom verschiedener Spannung und von Drehstrom zerfällt die Schaltanlage in verschiedene Hauptteile. Der Gleichstromverteilung von 2 x 220 Volt mit geerdetem Nulleiter wurde bei dem ersten Ausbau der Vorzug gegeben, da man, entsprechend dem damaligen Stande der Technik, in erster Linie Wert darauf legen mußte, mit denselben Maschinen sowohl das Licht- und Kraftnetz als auch das Bahnnetz speisen zu können. Gleichzeitig war das natürlich nur durch zwei Einheiten möglich. Demgemäß haben sowohl die Dampfgeneratoren als auch die Motorgeneratoren Umschalter, durch die sämtliche Maschinen sowohl auf das Licht- und Kraftnetz als auch auf das Bahnnetz geschaltet werden können. Parallel zu den beiden Sammelschienen-Systemen liegen zwei Batterien. Die abgehenden Kabel sind beim Lichtnetz durch Schmelzsicherungen, bei dem Bahnnetz durch automatische Maximalschalter gegen unzulässige Überlastung geschützt. Die Betätigung der Hochspannungsschalter erfolgt nur durch niedrig gespannten Hilfsstrom. Die Meßinstrumente zeigen die Strom- und Spannungswerte nur durch Zwischenschaltung von Strom- und Spannungswandlern an. Die Hochspannungsanlage von 5000 Volt ist in einem separaten Raum, der nur zu Revisionszwecken betreten werden muß, untergebracht. Die Drehstromschaltanlage, im Jahre 1909 hergestellt, ist nach den neuesten Erfahrungen ausgestattet. Die Sammelschienen der Hochspannungsanlage sind ringförmig angeordnet, so daß einzelne Teile derselben zu Reinigungs- und Revisionszwecken stromlos gemacht werden können, ohne daß die Stromerzeugung oder Stromabgabe eingestellt werden müßte.
QUELLE[Henney: Elektrizitätswerke der Stadt Trier (1913) 20]


ZEIT1913
THEMAAkkumulatorenbatterie
TEXTDie im rechten Bau des Dampfkraftwerkes außer der Schaltanlage untergebrachten Akkumulatorenbatterien waren in der ersten Zeit der Entwicklung des Werkes von günstigem Einfluß auf die Betriebskosten und die augenblickliche Reserve. Die Lichtbatterie, bestehend aus 266 Zellen mit einer Kapazität von 1000 Amperestunden, hat in erster Linie die Aufgabe, die in den beiden Netzhälften des Dreileiternetzes vorkommenden Belastungsdifferenzen auszugleichen. Um der verschiedenen Inanspruchnahme der beiden Batterienhälften bei der Ladung Rechnungtragen zu können, wurde eine Umformergruppe aus zwei Gleichstromankern von je 220 - 300 Volt und einem Asynchrondrehstrommotor von 150 PS bestehend beschafft, die auch beim Entladebetrieb die Hauptbelastung ausgleichen kann.
Die Pufferbatterie der Straßenbahn, bestehend aas 290 Zellen mit einer Kapazität von ca. 300 Ampèrestunden, ist in der Lage, den Bahnbetrieb ohne Maschine zwei Stunden lang aufrecht erhalten zu können. Entsprechend dem geringen Anteil, den die Stromabgabe an die Straßenbahn heute an der Gesamt-Stromabgabe hat, soll mit Rücksichtnahme auf die zur Zeit im Betrieb befindlichen großen Maschineneinheiten von der späteren Erneuerung der Bahnbatterie Abstand genommen und der frei werdende Raum für die Schaltanlage in Anspruch genommen werden.
QUELLE[Henney: Elektrizitätswerke der Stadt Trier (1913) 20]


ZEIT1913
THEMAKabelnetz
TEXTDie Beschaffung des im Jahre 1902 für den ersten Ausbau nötigen Kabelmaterials fällt in eine Zeit außerordentlich niedriger Kupferpreise. Damals war die Londoner Notierung für eine Tonne Elektrolytkupfer 55 - 60 Pfund Sterling. Infolgedessen wurden in dem engeren Stadtgebiete, um dessen Versorgung es sich vorläufig nur handelte, reichliche Querschnitte vorgesehen, die, was Verteilungskabel anbetrifft, heute noch eine erhebliche Steigerung der Stromabgabe vertragen können, ohne daß die Verluste eine unzulässige Verschiedenheit der Netzspannung zur Folge haben würden.
Entsprechend der Stromart wurden Niederspannungskabel und zwar Einfachkabel beschafft. Die Übertragung von dem Werke in das Stadtinnere erfolgt durch 4 x 2 Speisekabel, von denen 3 x 2 einen Kupferquerschnitt von je 400 qmm und 1 x 2 einen Kupferquerschnitt von je 240 qmm haben. Zur Prüfung der Netzspannung wurde zu jedem der vier Speisepunkte ein besonderes Prüfkabel von 5 x 1 Adern verlegt, die sowohl die Messung der Lichtspannung unter Anlegung des Stationsvoltmeters an das Erdpotential des Speisepunktes, als auch die Messung der Straßenbahnspannung ermöglichen. Gleichzeitig mit den Lichtspeisekabeln wurden auch 4 Bahnspeisekabel von je 70 qmm und ein Bogenlampenschaltkabel von 5 x 1 qmm Querschnitt zum Ein- und Ausschalten der Straßenbeleuchtung verlegt. Die Speisekabel sind durch Zwischenschaltung von Verteilungskästen, welche Verteilschienen und Sicherungen erhalten, mit den Verteilungskabeln verbunden, denen die Aufgabe zufällt, die durch das Speisekabel zugeführte elektrische Energie in die zu versorgenden Straßen weiter zu leiten.
Die Verlegung erfolgte in den belebtesten Geschäftsstraßen auf jeder Straßenseite im Bürgersteig, in den übrigen Straßen nur einseitig. Die Hausanschlußkabel, die dem Konsumenten die Energie in das Grundstück führen, sind durch Abzweigklemmen an die Verteilungskabel angeschlossen. Die Verbindungsstelle ist in der üblichen Weise durch eine gußeiserne Abzweigmuffe vor äußeren Beschädigungen und vor Nässe geschützt. Die Verbindung der einzelnen Kabellängen untereinander erfolgte in ähnlicher Weise. In dem Haus-Innern werden die beiden Anschlußkabel durch einen mit Kabelendverschluß ausgerüsteten Sicherungskasten verschlossen, der infolge seiner Konstruktion auch in nassen Räumen (Kellern) untergebracht werden kann, auf deren Benutzung man ja in den meisten Fällen angewiesen ist.
Der Nulleiter wurde anfangs ausschließlich blank verlegt, später jedoch, als an einigen Hauseinföhrungen der Draht langsam durchoxidierte, kam für Hausanschlüsse und auch für Ausläuferstrecken ein blei-umpreßter und mit Jute umsponnener Kupferdraht von mindestens 25 qmm Querschnitt zur Verlegung, der sich gut bewährt hat. Die Kabel und Armaturen für den ersten Ausbau wurden von der Allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft geliefert. Die Verlegung erfolgte in der üblichen Weise in 70 cm tiefen Graben. Die Kabel wurden in reinen Sand eingebettet und mit Ziegelsteinen abgedeckt. Die durch die in Aussicht genommene Erbauung des Dhronkraftwerkes bedingte Einführung hochgespannten Stromes machte Anfang 1909 die Beschaffung großer Kabelmengen erforderlich. Dem weiteren Ausbau des Kabelnetzes wurde die Idee zu Grunde gelegt:
1) Das weiter abliegende bis jetzt noch nicht versorgte Stadtgebiet östlich der Bahnlinie Konz - Ehrang, südlich der Ziegelstraße und nördlich der Zeughausstraße sowie die noch nicht versorgten Vororte mit hochgespanntem Drehstrom zu versorgen.
2) Den im Jahre 1902 verlegten Gleichstromspeisekabeln, deren Verstärkung erforderlich wurde, keine neuen, zum Dampfkraftwerk führenden hinzuzufügen, sondern im Stadtinnern eine wirksamere Speisung des Gleichstromnetzes durch eine Umformerstation einzurichten, deren direkte Verbindung mit dem Dhronkraftwerk einerseits durch ein Erdkabel für hochgespannten Drehstrom von mindestens 25000 Volt, mit dem Dampfkraftwerk andererseits durch ein 5000-Volt-Kabel und mit dem Gleichstromnetz schließlich wegen der kurzen Entfernung durch verhältnismäßig schwache Gleichstromkabel in Aussicht zu nehmen war. Dem Kabel-Einkauf kam, nachdem mittlerweile Kupferpreise bis zu 120 £ zu verzeichnen waren, nicht nur wie im Jahre 1902 wieder ein Tiefstand auf dem Kupfermarkt, sondern auch der Umstand zu Gute, daß sich damals gerade das Starkstromkabelsyndikat auflöste und ein Konkurrenzkampf einsetzte, der nie dagewesene Preise zeitigte. Diesem Umstand ist auch zu verdanken, daß ohne Rücksichtnahme auf die Bedürfnisfrage jede damals vorhandene Straße der Stadt Trier mit leistungsfähigen Kabeln belegt wurde. Die Unterstation wurde durch einige Gleichstromspeisekabel mit den Stellen hohen Konsums verbunden. Der Ausbau des Drehstromkabels vollzog sich nach der auf dem Plane wiedergegebenen Anordnung. Ein um die Stadt verlegtes Ringkabel verbindet das Dampfkraftwerk mit der Unterstation und einer Anzahl Transformationen. Einige Ausläuferkabel deuten den weiteren Ausbau des 5000-Volt-Netzes an. Bemerkenswert ist die Verlegung des Ringkabels quer durch die Mosel Das Kabel, mit besonders profilierter Stahldrahtarmatur versehen, wurde in eine in das Flußbett 1 m tiefe eingebaggerte Querrinne verlegt und nach der Verlegung mit Sand und Steinplatten abgedeckt.
QUELLE[Henney: Elektrizitätswerke der Stadt Trier (1913) 25]


ZEIT1913
THEMAUnterstation
TEXTEs war notwendig, die Gleichstromspeisekabel zu vermehren. Nach Einführung des Drehstromes war es wirtschaftlicher, die neuen Speisekabel nur zu einer möglichst in dem Hauptkonsumgebiet gelegenen Umformergruppe zu führen, deren Speisung von den Kraftwerken hochspannungsseitig zu erfolgen hatte. Zu diesem Zwecke wurde in der Kuhnenstraße eine Umformerstation erbaut. In derselben sind enthalten eine Hochspannungsschaltanlage für 5000 Volt, ausreichend zum Anschluß von vier Ringkabeln, drei Umformern, sowie von drei Transformatoren, deren Aufgabe es ist, die vom Dhronwerk zugeführte Spannung von 25000 Volt auf 5000 Volt zu reduzieren. Vorläufig ist ein Motorgenerator von 400 kW Nutzleistung, bestehend aus Synchronmotor und zwei Gleichstromdynamos von 220 - 250 Volt, die sowohl den Ausgleich der beiden Hälften des Dreileiternetzes, als auch die Ladung einer etwa hinzukommenden Batterie zu übernehmen haben, aufgestellt. Zwei Einankerumformer für je 750 kW Leistung zur Umformung der vom Dhronwerk zugeführten Energie von 25.000 Volt Dreiphasenstrom in 450 - 500 Volt Gleichstrom, sind in der Fabrikation und werden im August bzw. September in Betrieb genommen. Die Gleichstromschaltanlage hat zwei Sammelschienensysteme, um die Möglichkeit zu besitzen, den Verlusten in den Speisekabeln entsprechend, gleichzeitig zwei verschiedene Spannungen zur Erreichung einer einheitlichen Netzspannung abgeben zu können. Dementsprechend können die Speisekabel auf das eine oder andere Sammelschienensystem umgeschaltet werden. Die Anschlußtafel der Speisekabel besitzt außerdem Klemmen zum Vorschalten von Ausgleichwiderständen.
QUELLE[Henney: Elektrizitätswerke der Stadt Trier (1913) 25]


ZEIT1913
THEMABauausführung
TEXTDie beiden Schaltanlagen wurden von der Firma "Brown Boveri & Co.", die Motorgeneratoren von den Siemens-Schuckert-Werken, die auch die beiden Einankerumformer in Auftrag haben, geliefert.
Bauausführung.
Sowohl der erste Ausbau als auch die späteren Erweiterungen wurden nicht einem einzelnen Unternehmer übertragen. Es erschien richtiger, nach einem einheitlich aufgestellten Projekte eine Anzahl Firmen mit der Lieferung der einzelnen Teile des komplizierten Organismus zu beauftragen, um so die Möglichkeit zu haben, das Beste frei wählen und zu günstigen Preisen erhalten zu können.
Die Gesamtanordnung des Kraftwerkes und der Hilfseinrichtungen ist so, daß sie jeder notwendigen Erweiterung bei Wahrung höchster Wirtschaftlichkeit gerecht werden kann.
QUELLE[Henney: Elektrizitätswerke der Stadt Trier (1913) 29]


ZEIT1913
THEMAWirtschaftliches
TEXTDie nunmehr zehnjährige Entwicklung des Elektrizitätswerkes bietet viel Interessantes und ist in mancher Beziehung eigenartig verlaufen.
Die Errichtung der Anlage fällt in eine Zeit, die man trotz aller Fortschritte, welche man bezüglich der Stromerzeugung und der Energieübertragung schon gemacht hatte, noch als die „gute alte Zeit“ bezeichnen darf, wenn man das Entwicklungsstadium der Stromverbrauchsgegenstände, insbesondere der Beleuchtungsmittel, berücksichtigt.
Die Kohlenfadenlampe mit 3 - 4 Watt und die hochempfindliche Nernstlampe mit 2 Watt Energieverbrauch pro Normalkerze waren nicht wirtschaftlich genug, um das elektrische Licht Allgemeingut werden zu lassen. Es darf offen ausgesprochen werden, daß viele, die sich eine elektrische Beleuchtungsanlage einrichten Hessen, über die ersten Stromrechnungen entsetzt, sehr bald zu der alten Beleuchtungsart wieder zurückkehrten.
Da wurde der Elektrotechnik in der Osmiumlampe die heiß ersehnte "Ein-Wattlampe", an der seit Jahren gearbeitet wurde, durch denselben Erfinder beschert, welcher der Gastechnik durch die Erfindung des Glühstrumpfes den gewaltigen Impuls gegeben hatte. Die Osmiumlampe, nur für geringe Netzspannungen herstellbar, wurde 1905 durch die Tantallampe und 1906 durch die aus Wolfram hergestellte Wolframlampe tibertroffen, deren Intensität sich heute bei einer Netzspannung bis zu 250 Volt in Grenzen von 10 bis 1000 Normalkerzen abstufen läßt und die in ihrer hierdurch vielseitigen Verwendbarkeit die letzte Etappe einer Reihe von genialen Erfindungen darstellt.
Der Elektromotor war 1902 bezüglich seines Wirkungsgrades und seiner Betriebssicherheit schon auf der Höhe. Was seine Verbreitung hinderte, war einerseits der hohe Preis, andererseits aber insbesondere die Tatsache, daß man diese hervorragende Arbeitsmaschine nicht auszunützen verstand.
Was die Beschaffungskosten anbetrifft, so wurden dieselben z. B, für einen Gleichstrommotor in dem letzten Dezennium um 33,5 %, für einen Drehstrommotor um 50—55% geringer. Der Elektromotor fand in erster Linie in Betrieben Verwendung, welche schon eine Betriebskraft, Dampf- oder Gasmotor hatten. Die Umänderung des Betriebes wurde fast ausnahmslos so vorgenommen, daß man an Stelle der beseitigten Antriebsmaschine den Elektromotor auf die Transmission arbeiten ließ und sich hierdurch den Hauptvorteil verscherzte, den der Elektromotor durch seine Teilbarkeit und durch den direkten Antrieb von Arbeitsmaschinen bietet. Heute ist diese Erfahrung Allgemeingut geworden und der Einzelantrieb insbesondere auch dadurch leicht und selbstverständlich, daß der Fabrikant der Arbeitsmaschinen inzwischen gelernt hat, diese dem direkten Antrieb anzupassen. So kam es, daß, obwohl die Lichtstromverkaufspreise des Elektrizitätswerkes von Anfang an außerordentlich niedrig waren, die Entwicklung des Werkes doch verhältnismäßig langsam vorwärts ging. Erst die Elektrisierung der Straßenbahn brachte einen nennenswerten Fortschritt. Von größerer Bedeutung war jedoch die Einführung eines Großkonsumentenkrafttarifs, durch welchen der im Stadtgebiet ansässigen Industrie Gelegenheit geboten wurde, die mit eigener Kraftanlage hergestellte Energie billiger zu beziehen. Aber nicht nur der billigere Energieeinkauf, sondern vor allem die Möglichkeit, den Energiebedarf mit geringerem Kapitalaufwand decken und die ersparten Kapitalien zur Erweiterung der Fabrikationsanlage verwenden zu können, war in vielen Fällen ausschlaggebend für den Anschluß an das Leitungsnetz. Die Anschlußbewegung und die Stromerzeugung zeigt deshalb gerade in den letzten Jahren eine verhältnismäßig starke Steigerung, die allerdings auch dadurch günstig beeinflußt wurde, daß das in Ehrang betriebene Elektrizitätswerk bestehend aus einer an der Kyll gelegenen Wasserkraftanlage von 200 PS und einer 500pferdigen Gasmotorenanlage mit dem Fernleitungsnetz und den Ortsnetzen Ehrang, Schweich, Pfalzel, Biewer nach beschlossener Erbauung des Dhronkraftwerkes angekauft wurde, um eine ungehemmte Weiterentwicklung einleiten zu können. Der Erwerb dieses Leitungsnetzes war der erste Schritt zu dem durch die Erbauung des Dhronkraftwerkes gegebenen Ausbau des Werkes zur Überlandzentrale in großem Stile, der
gleichzeitig mit dem Projekt der Wasserkraftanlage für die umliegenden Kreise der Stadtverordnetenversammlung in Vorschlag gebracht wurde.
Zuerst wurde mit dem Kreise Saarburg eine Einigung erzielt, nach welcher die Stadt Trier für 40 Jahre allein berechtigt ist, unter Benutzung der Kreis- und Gemeindestraßen, elektrische Energie zu verteilen, jedoch auch verpflichtet wurde, sämtliche 65 Ortschaften des Kreises mit Ausnahme der Stadt Saarburg, die schon gebunden war, ohne Rücksichtnahme auf die Qualität zu versorgen. Mit dem Landkreise Trier und dem Kreise Wittlich wurden ähnliche Verträge geschlossen, während die Verhandlungen mit dem Kreise Bitburg zur Zeit noch schweben.
Die Einwohnerzahl des bisher auf die Stadt Trier beschränkten Versorgungsgebietes ist hierdurch von 50.000 auf 200.000 angewachsen. Wenn auch Stromabgabe und Einnahme nicht in gleichem Verhältnis anwachsen werden, so bietet die Ausdehnung des Unternehmens bei den geringen Erzeugungskosten, mit denen nunmehr gerechnet werden darf, die Möglichkeit, die Erträgnisse des Werkes in nennenswerter Weise steigern und zur Lösung der Aufgaben beitragen zu können, die einem großen Gemeinwesen auf allen Gebieten, dem Handel und Verkehr, dem Schulwesen, der Hygiene und dergleichen harren.
In gleicher Weise ist die Versorgung für das Land von weitgehender Bedeutung. Bei der ständig größer werdenden Leutenot findet der Landmann im Elektromotor einen billigen, jederzeit bereiten Helfer, der ihn in die Lage versetzt, die Bewirtschaftung seines Gutes schneller und unabhängiger durchführen zu können als bisher. Auch der Handwerker auf dem Lande wird leistungsfähiger. Während die Aufstellung und der komplizierte Betrieb einer Wärmekraftanlage, die Beschaffung des Betriebsstoffes und die großen Schwierigkeiten bei Reparaturen neben den hohen Anschaffungs- und Betriebskosten Faktoren waren, welche dem Ersatz oder der Unterstützung der menschlichen Arbeitskraft hindernd im Wege standen, ist der billige, leicht hantierbare Elektromotor der beste Geselle, der die Leistungsfähigkeit des Handwerkes in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht hebt.
In erster Linie kommt auch der erstmalige Ausbau des ausgedehnten Leitungsnetzes allen denen zu Gute, die mit Lieferungen und Arbeitsleistungen beauftragt werden, insbesondere dem Installateurgewerbe. Viele hunderte von Gewerbetreibenden finden neue Anregung und lohnende Beschäftigung. Das gesamte Unternehmen ist ein Großbetrieb von hervorragender sozialer Bedeutung, dem es gelingen wird, Hand in Hand mit den Bestrebungen zur Ansiedelung von Industrie weitere Großbetriebe dem noch industriearmen Versorgungsgebiete zu erwerben.
Mit der Eisenbahnbaugesellschaft Becker & Co., welche in Saarlouis in der Nähe der Kohlenzechen ein Kraftwerk zur Versorgung des Kreises Saarlouis und des an den Kreis Saarburg anschließenden Kreises Merzig erbaut, wurde ein Abkommen getroffen, nach welchem das Dhronkraftwerk an der Stromerzeugung für dieses Gebiet beteiligt wird. Die Verbindung der beiderseitigen Hochspannungsnetze eröffnet weitere günstige Perspektiven. Die wirtschaftlichen Grenzen der Stadt Trier werden erweitert und umschließen die Förderschächte des Saarreviers. Die Fernleitung kann in absehbarer Zeit dazu berufen sein, die nennenswerten, ca. 30% des Gesamtwertes betragenden Frachtkosten, für die Kohle zu ersparen.
Möge das Werk der Stadt Trier dafür, daß sie den Unternehmungsgeist hatte, ein derartiges Unternehmen in das Leben zu rufen, und den Kreisen, welche das Unternehmen förderten, den erhofften Segen bringen.
QUELLE[Henney: Elektrizitätswerke der Stadt Trier (1913) 96]


ZEIT1913
THEMABaukosten
TEXTDampfkraftwerk.
Gebäude und Grundstücke: M. 583.170,00
Dampfkessel, Rohrleitungen, Pumpwerksanlage, Ausrüstungsgegenstände: M. 310.330,00
Maschinenanlagen: M. 646.125,00
Schaltanlagen, Transformatorenstationen, Batterie: M. 216.100,00
Zähler und Einrichtungen: M. 322.550,00
Kohlenförderungsanlage: M. 50.875,00
Kabelnetz einschl. Hausanschlüsse: M. 796.600,00
Öffentliche Straßenbeleuchtung: M. 40.500,00
Bauzinsen, Verschiedenes: M. 132.000,00
Wasserkraftwerk an der Kyll: M. 308.300,00
Dhronkraftwerk:
Grundstücke und Abfindungen: M. 700.000,00
Sperrmauer und Schieberturm: M. 400.000,00
Stollen und Betonbauten: M. 450.000,00
Gebäude: M. 170.000,00
Rohrleitung und Turbinen: M. 175.000,00
Generatoren und Transformatoren: M. 135.000,00
Schaltanlagen: M. 70.000,00
Hilfseinrichtungen: M. 20.000,00
Erdkabel: M. 330.000,00
Transformatorenstation Trier: M. 50.000,00
Bauzinsen, Verschiedenes: M. 150.000,00
Ãœberlandnetz (Stand am 1. April 1913):
Fernleitungen, Ortsnetze und Transformatorenstationen im Landkreise Trier: M. 1.034.000,00
Fernleitungen, Ortsnetze und Transformatorenstationen im Kreise Saarburg: M. 962.000,00
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Summe: M. 8.052.550,00
Betriebseinnahmen für 1913: M. 940.900,00
Betriebsausgaben für 1913: M. 236.935,00
Betriebsüberschuß für 1913: M. 703.965,00
= 8,74 % des Gesamtanlagewertes.
QUELLE[Henney: Elektrizitätswerke der Stadt Trier (1913) 111]


ZEIT1913
THEMAWagenhalle der Straßenbahn
TEXTSchon bei Übernahme der Pferdebahn war man sich darüber klar, daß es für die wirtschaftliche Entwicklung sowohl des Elektrizitätswerkes als auch der Straßenbahn unerläßlich sei, beide Unternehmen räumlich zu vereinigen.
Wagenhalle mit Reparaturwerkstätte und ein gemeinsames Verwaltungsgebäude wurden deshalb auf dem Gelände des Elektrizitätswerkes errichtet. Die Wagenhalle, ein geräumiges Bauwerk von 50 m Länge und 22 m Breite, bietet mit ihren 6 Gleisen Raum zur Aufnahme von 36 Motorwagen. Fünf Gleise sind teilweise, ein Gleis ist vollständig zur Erleichterung der Revision der Wagen unterkellert. Gegenwärtig dient die Wagenhalle zur Aufnahme von 24 Motorwagen, 6 geschlossenen Anhängewagen, 3 offenen Anhängewagen, 1 kombinierten Salzstreu- und Straßensprengwagen mit Motorenbetrieb.
QUELLE[Henney: Elektrizitätswerke der Stadt Trier (1913) 113]


ZEIT1913
THEMABetriebsmittel der Straßenbahn
TEXTDer Wagenpark entstammt der Waggon- und Maschinenfabrik A.-G. vorm. Busch in Bautzen. Die elektrische Ausrüstung wurde von den Siemens-Schuckert-Werken geliefert. Die Stromabnahme erfolgt durch einen umlegbaren Schleifbügel mit Aluminiumschleifstück. Jeder Motorwagen hat zwei Motoren von je 28 PS, deren Schaltung in der heute fast allgemein üblichen Weise einzeln und zu zweien für Vor- und Rückwärtsgang erfolgen kann. Eine elektrische Bremsung ist gleichfalls möglich in der Weise, daß die Motoren als Dynamos auf die Anlaßwiderstände arbeiten. Sie wird jedoch nur bei Gefahr und beim Anhängewagenbetrieb ausgeübt. Für den normalen Verkehr genügt eine sehr energisch wirkende Handbremse. Die Motorwagen sind ferner mit zwei Fahrschaltern, einem Maximalautomaten, einem Handschalter, Hörnerblitzableiter und guter Beleuchtung ausgestattet. Die elektrische Einrichtung der Anhängewagen besteht außer der Beleuchtung nur in einer
elektromagnetisch wirkenden sogenannten Solenoidbremse, welche von dem Führer des Motorwagens betätigt wird. Vom Jahre 1910 ab wurden die bis dahin offenen Plattformen bei 18 Motorwagen mit Schutzwänden versehen. Der Umbau fand in den eigenen Werkstätten statt. Im Winter sind die Motorwagen mit Polstern und Fensterplüschen ausgerüstet.
Der kombinierte Salzstreu- und Straßensprengwagen besitzt die elektrische Ausrüstung der Motorwagen. Zum Zwecke der Schneebeseitigung führt er eine Salzmühle und zur Straßenbesprengung zwei Wasserbehälter von insgesamt 5000 l Inhalt und eine Pumpe mit, welche durch eine Radachse angetrieben, die ganze Straßenbreite benetzen kann. Der Wagen kann auch als Leitungsrevisions- und Materialientransportwagen Verwendung finden.
QUELLE[Henney: Elektrizitätswerke der Stadt Trier (1913) 115]


ZEIT1913
THEMAWerkstätten der Straßenbahn
TEXTZur guten Unterhaltung der gesamten Anlage, der sämtlichen Mobilien und Immobilien sind gut eingerichtete Werkstätten, die Schlosserei, Schmiede, Tischlerei, Lackiererei und Schneiderei an der Längsseite der Wagenhalle angeordnet.
Hauptaufgabe der Schlosserei ist es, die Hauptrevision der Motorwagen, deren tagtägliche Instandhaltung durch die in der Wagenhalle in Tag- und Nachtschicht beschäftigten Revisionsschlosser mit ihrem Putzpersonal erfolgt, vorzunehmen. Nebenbei werden auch durch die Schlosserei die Automobile der Elektrizitätswerke unterhalten und die Kabelnetz- und Freileitungsarmaturen für dieselben hier bearbeitet.
Durch den enormen Bedarf der Elektrizitätswerke ist die anfangs nur gelegentlich vorgenommene Anfertigung der Armaturen so angewachsen, daß zur Zeit zwei Schlosser damit dauernd beschäftigt werden. Die Tischlerei führt die Revision der Wagenkasten und die Unterhaltungsarbeiten an den Gebäuden aus. Die Instandhaltung der letzteren ist ein Gebiet, auf dem sich fast alle in den beiden Betrieben beschäftigten Handwerkerklassen betätigen.
Nebenräume.
An dem rückseitigen Kopfende der Wagenhalle befinden sich der Erfrischungsraum, der Waschraum, drei Badezellen und die Bedürfnisanstalten. Der Erfrischungsraum findet auch als Vortragszimmer und neuerdings als Versammlungsraum für die Arbeiter Verwendung. Die Badeeinrichtungen erfreuen sich großer Beliebtheit. Dem Personal wird während der Arbeitszeit Gelegenheit zum Baden gegeben.
QUELLE[Henney: Elektrizitätswerke der Stadt Trier (1913) 117]


ZEIT1913
THEMAStraßenbahn-Fahrleitung
TEXTDie oberirdisch angeordnete Fahrleitung besteht aus blankem hartgezogenen Kupferdraht mit profiliertem Querschnitt von 65 qmm. Er wird von 5 bzw. 6 mm starken verzinkten Stahldrähten gehalten, welche ihrerseits an eisernen Masten oder im Stadtinnern meistens an Wandrosetten isoliert aufgehängt sind. Die Stromzuführung erfolgt durch vier unterirdisch verlegte Kabel und durch eine von Masten getragene blanke Speiseleitung, welche an fünf verschiedenen Punkten der Stadt an die Oberleitung angeschlossen sind. Um etwaige Störungen in der Stromzuführung auf kleine Bezirke zu begrenzen, ist die ganze Leitungsanlage in voneinander isolierte Abteilungen von je ca. 500 m unterteilt. Die einzelnen Netzteile sind mit Hörnerblitzableitern ausgerüstet. An mehreren unübersichtlichen Stellen, welche eingleisig von beiden Seiten befahren werden, sind Signallampen angebracht. Der jeweils die eingleisige Strecke passierende Wagen bringt die Signallampe, welche beiderseitig sichtbar ist, zum Aufleuchten.
QUELLE[Henney: Elektrizitätswerke der Stadt Trier (1913) 119]


ZEIT1913
THEMAGleisanlage der Straßenbahn
TEXTMit der Gleisanlage wurde eine vollständige Neubefestigung der Straßen durchgeführt. Infolgedessen waren die Mehrkosten einer normalspurigen Anlage gegenüber dem bisher schmalspurigen Oberbau nur gering. Der Normalspur wurde somit der Vorzug gegeben, zumal von dem Material der Pferdebahn doch nichts mehr verwendet werden konnte. Zur Verlegung kam das Rillenschienenprofil E der Gutehoffnungshütte mit doppelseitiger Fußlaschenverbindung im Pflaster und in Makadamstraßen und Melaunscher Laschenverbindung in Stampfasphalt.
Die Weichen sind aus Schienenmaterial und Stahlgußherzstücken hergestellt.
An zwei Stellen wurden nachträglich elektrisch verstellbare Weichen, System Siemens-Schuckert eingebaut. Die Weichen werden vom Wagenführer durch den Fahrschalter gestellt und haben sich bis jetzt ausgezeichnet bewährt.
Auf gute Entwässerung der Gleistiefpunkte und Weichen wurde großer Wert gelegt. Die Unterbettung der Gleise erfolgte in Stampfasphaltstraßen in der Weise, daß die zur Straßenbefestigung erforderliche Betonplatte auf eine Breite von 2 m bei Einfachgleis, auf eine Breite von 4,50 m bei Doppelgleis verstärkt wurde. Alsdann wurden die Schienen ausgerichtet, mit einer ca. 4 cm starken Asphaltschicht untergossen und bis zu einer Höhe von 4 cm unter Schienenoberkante in Beton eingebettet. Dann erfolgte die Asphaltierung der Straße. An zwei Stellen wurde zwischen dem Schienenkopf und dem Stampfasphalt zu Versuchszwecken Holzpflaster angeordnet. Die Gesamtgleislänge beträgt: 17,250 km. Hiervon sind eingleisig 10,115 km, doppelgleisig 7,135 km, in Asphaltstraßen sind verlegt 6,46 km, in Steinpflaster und Macadam 10,79 km.
QUELLE[Henney: Elektrizitätswerke der Stadt Trier (1913) 121]