Aktienbrauerei zum Löwenbräu


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Aktienbrauerei zum Löwenbräu: Löwenbräu München: Grundriß Kraftzentrale Aktienbrauerei zum Löwenbräu: Löwenbräu München: Altes Verwaltungsgebäude Aktienbrauerei zum Löwenbräu: Neues Maschinenhaus mit Aufbau für die Berieseler


Allgemeines

FirmennameAktienbrauerei zum Löwenbräu
OrtssitzMünchen
StraßeNymphenburger Str. 6
Postleitzahl80335
Art des UnternehmensBrauerei
AnmerkungenAb 1942 "Löwenbräu München" und später "Löwenbräu AG" (s.d.). Besteht um 1930 aus dem Altbau (nördllich der Nymphenburger Straße) und dem Neubau (südlich der Straße). Nicht zu verwechseln mit "Aktienbrauerei zum Bayerischen Löwen" (s.d.), die 1907 übernommen wurde.
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 396] [Hoppenstedt: Brauereien (1982) D 176] [MAN-Dampfmaschinenliste (1898)] [Zeitschr Bay Rev.-Verein (1932) 49]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1524 Erstmals wird eine Braustätte in der Löwengrube urkundlich erwähnt
1826 Der "Löwenbräu" Georg Brey übernimmt einige Grundstücke an der Nymphenburger Straße zum Ausbau der Brauerei
1826 Der "Löwenbräu" Georg Brey übernimmt einige Grundstücke an der Nymphenburger Straße zum Ausbau der Brauerei
1851 Der Betrieb kann bis 1851 an den neuen Standort (Nymphenburger Straße) verlagert werden.
08.01.1872 Umwandlung in eine Aktiengesellschaft (als erste Münchner Brauerei) unter Übernahme der Ludwig Brey'schen Bierbrauerei zum Löwenbräu mit einem Grundkapital von M 4.200.000,00.
1882/1883 Ludwig Brey erwirbt als Brauer und Eigentümer der Aktienbrauerei zum Löwenbräu, die Nachbarsanwesen vom "Bierwirt" Nikolaus Naßl und baut 1882/83 den Löwenbräukeller nach den Plänen von Professor Albert Schmidt.
14.06.1883 Feierliche Eröffnung des Löwenbräukellers
1886 Der Löwe wird als Markenzeichen registriert.
21.06.1887 Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg.
1907 Die "Aktienbrauerei zum Bayer. Löwen vormals A. Mathäser" wird durch Fusion übernommen.
1920-1921 Anfang der 20er Jahre Fusion mit der Unionsbrauerei Schülein & Co.
1921 Fusion mit dem Bürgerlichen Brauhaus München gegen Aktienumtausch im Verhältnis 1:1.
1921 Die "Unionsbrauerei Schülein & Co. A.-G." wird durch Fusion übernommen.
10.10.1922 Interessengemeinschafts-Vertrag mit der Gabriel und Josef Sedlmayr Spaten-Franziskaner-Leistbräu A.-G., München. Abgeschlossen: Durch Hauptversammlungsbeschluß vom 10. Oktober 1922 mit Wirkung ab 1. Oktober 1922. Dauer: 99 Jahre. Wesentlicher Inhalt: Zwecks Durchführung der Interessengemeinschaft wird aus den beiderseitigen engeren Aufsichtsratsausschüssen ein Gemeinschaftsrat von vier Mitgliedern gebildet, in dessen Vorsitz die beiden Gesellschaften jährlich abwechseln. Die ursprünglich vorgesehene Anwendung des Gewinnverteilungsschlüssels wird bis auf weiteres auf Grund gütlicher Vereinbarung suspendiert.
1925 Vergrößerung des Bestandes an Grundstücken bzw. Wirtschaften.
1926-1927 Erwerb der Weinmiller'schen Brauerei in Aichach
1926-1927 Erwerb eines Anwesens in Bonn
1926-1927 Aufnahme der Herstellung von Weißbier, das unter dem Namen "Münchner Kindl-Weißbier" vertrieben wird.
1927-1928 Erwerb sämtlicher Aktien der Tölzer Aktienbrauerei A.-G., Bad Tölz, sowie von 10 Anwesen.
1928-1929 Erwerb der Gräfl. Toerring'schen Brauerei, Inning, und von zehn Wirtschaftsanwesen
1928-1929 Es wird neben laufenden Verbesserungen ein Gärkeller-Hochbau mit modernster Einrichtung errichtet
1929-1930 Erwerb von 10 Wirtschaftsanwesen.
1930-1931 Neuerrichtung eines Maschinenhauses mit eigener elektrischer Zentrale
1930-1931 Ankauf von vier Wirtschaftsanwesen
1930-1931 Erwerb der Brauerei Herzog & Dietrich in Eichstätt.
1931-1932 Erwerb von sieben Wirtschaftsanwesen, von denen eines wieder veräußert wird.
1932-1933 Erweiterung und Modernisierung der Garagenanlagen.
1932-1933 Erwerb von fünf Anwesen. Ein Anwesen in München und ein kleineres Besitztum in Rosenheim werden verkauft.
1933-1934 Im Laufe des Jahres erwirbt die Gesellschaft zehn Wirtschaftsanwesen.
1933-1934 Von den Beteiligungen wird die an der Bruckbräu-A.-G., Wasserburg, abgestoßen.
1934-1935 Erwerb von 13 Wirtschaftsanwesen, wovon elf freihändig zur Sicherung bzw. Erweiterung des Bierabsatzes erworben werden.
1934-1935 Erwerb einer Beteiligung in Höhe von RM 55.500,00
1934-1935 Verkauf zweier Wirtschaftsanwesen, zweier Privatanwesen und einiger Teilgrundstücke.
1935-1936 Erwerb von zwölf Wirtschaftsanwesen, von denen zehn Anwesen freihändig und zwei Anwesen durch Ersteigerung zur Sicherung des Absatzes angekauft werden. Für die Erweiterung der Betriebsanlagen wird ein auswärtiges Grundstück erworben. Ferner können einige landwirtschaftlich genutzte Grundstücke und ein Brauereianwesen in München abgestoßen werden.
1936-1937 Erwerb von fünf Wirtschaftsanwesen. Ferner übernimmt die Gesellschaft das Hotel und die Gaststättenbetriebe "Rheinischer Hof" in München sowie ein Wirtschaftsanwesen und ausgedehnte Torfgrundstücke in Feilnbach durch Fusion mit den einschlägigen Gesellschaften, deren Aktienkapital bereits überwiegend in dem Besitz der Gesellschaft war. Zwei Wohnhäuser in München und einige kleinere Grundstücke werden verkauft.
1936 Die jüdische Familie Schülein, der ein Großteil der Brauerei gehört, muß vor der nationalsozialistischen Verfolgung in die USA flüchten.
1937-1938 Erwerb von fünf Wirtschaftsanwesen in München und neun Anwesen außerhalb Münchens. Einige kleinere Grundstücke, zwei Wohngebäude in München und zwei Wirtschaftsanwesen außerhalb Münchens werden verkauft.
1938-1939 Ankauf von fünf Anwesen in München und einem Anwesen in Schongau, sowie eines kleinen Grundstückes in Penzberg; außerdem Erbauung eines Wirtschaftsanwesens in Neuaubing. Ein Grundstück wird an die Stadt und ein im bayerischen Vorland gelegenes Grundstück an die Wehrmacht verkauft.
1939-1940 Erwerb dreier Wirtschaftsanwesen in München und je eines Wirtschaftsanwesens in Höllriegelskreuth und in Benediktbeuern. Verkauf eines ehemaligen Wirtschaftsanwesens in München und dreier Teilgrundstücke in Seehausen. Erwerb der Anteile eines betriebsverwandten Unternehmens sowie einer Beteiligung an einem kleinen brautechnischen Hilfsbetrieb.
1940-1941 Erwerb von vier Wirtschaftsanwesen, davon drei in München, und Umgebung und eines in Erfurt, mit einem Buchwert von RM 1.929.525,28. Verkauf zweier Anwesen.
20.12.1941 Laut Beschluß des Aufsichtsrates vom 20. Dezember 1941 Kapitalberichtigung gemäß DAV vom 12. Juni 1941 um 60% = RM 7.8 Mill. für Stammaktien und RM 27.000,00 für Vorzugsaktien auf RM 20.872.000,00 durch Ausgabe von Zusatzaktien. Der zur Berichtigung einschließlich Zuweisung zur gesetzlichen Rücklage von RM 380.000,00 und Pauschsteuer von RM 782.700,00 erforderliche Betrag wird aufgebracht durch Zuschreibung zum Anlagevermögen auf Brauerei- und Mälzereigebäude RM 1.5 Mill., auf Wirtschafts- und Wohngebäude RM 5 Mill.; durch Zuschreibung zum Umlaufvermögen auf Hypotheken, Grundschulden und sonstige Darlehen RM 1.172.000,00, auf Forderungen auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen RM 212.000,00, durch Entnahme aus freien Rücklagen RM 800.000,00 und Entnahme aus dem Gewinnvortrag RM 305.700,00.
21.01.1942 Die Hauptversammlung vom 21. Januar 1942 beschließt die Änderung des Firmennamens "Aktienbrauerei zum Löwenbräu in München" in "Löwenbräu" München.




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bier 1886 [MAN-Dampfmaschinenliste] 1900 [Reichs-Adreßbuch (1900)]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 06.1887 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 1886 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1888 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1890 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1898 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 05.07.1930 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG, Werk Nürnberg




Allgemeines

ZEIT1932
THEMAKraftanlagen
TEXTMit zwei Kraftanlagen; im Altbau (nördllich der Nymphenburger Straße) und im Neubau (südlich der Straße), die durch einen Tunnel mit Rohrleitungen unter der Straße hindurch miteinander verbunden sind. Altbau: Drei Wasserrohrkessel je 200 m² Heizfläche (zwei Stück von 1902, p= 12 bar, seit 1930 für Notfälle und Abfallverbrennung; einer von 1930, p= 16 bar, t= 370 °C, mit Druckluft-Rußbläser, für Waschgries-Kohle aus Penzberg). Ekonomiser mit 528 m² Heizfläche. Drei MAN-Dampfmaschinen (1885: Einzylinder, 160 PS), (1891: Verbund, 300 PS) und (1931: Tandem, 1000 PS), alle gekuppelt mit Kältemaschinen in Boxeranordnung (beide alten Maschinen zusammen: 350.000 kcal/h). Die alten Maschinen arbeiten Schwungrad und Riemen auf eine Unterflur-Transmission und von dort auf Gleichstromgeneratoren (110 V). Der Generator und die Kältemaschine der großen Dampfmaschine können auch von einem 5000-V-Drehstrommotor betrieben werden. Die neue Dampfmaschine treibt über Schwungrad und Riemen auch einen Gleichstromgenerator und einen Drehstromgenerator auf der Kurbelwelle. Ferner vorhanden: zwei Kältemaschinen mit 5000-V-Motoren (180.000 und 500.000 kcal/h) und ein Motorgenerator zur Gleichstromerzeugung. Die Verbundmaschinen haben Zwischendampfentnahme (mit Entölung): die alte Maschine für Gebäudeheizung und die neue für das Sudwerk. Der Abdampf aller Maschinen dient der Warmwasserbereitung, durchläuft einen Entöler mit Sichelkammer-Lamellen, einen Dampfberiesler und einen Einspritzkondensator. Das im Beriesler anfallende Kondensat fließt in einen Öl-Separator (Schwerkraft) und dann in einen Kondensatrückleiter (Schumann & Co., Leipzig-Plagwitz); durch ein barometrisch aufgestelltes Fallrohr gelangt es in Filterbehälter mit einem Holzwollefilter und wird dann zur Kesselspeisung verwendet. --- Kraftanlage im Neubau: Vier Wasserrohrkessel, 3x 250 m² und 1x 350 m² Heizfläche, p= 12 bar, t= 260 - 280 °C. Ekonomiser mit 384 m² Heizfläche. Zwei Dampfmaschinen mit unmittelbar verbundenen Kältemaschinen: 200 PS (1888; Einzylinder p= 8 bar, Kältemaschine mit 350.000 kcal/h) und 500 PS (1900; Verbund, p= 11 bar, Kältemaschine 500.000 kcal/h; Zwischendampfentnahme 1,6 bar für zwei Sudwerke mit je 90 Ztr. Malzschüttung); treiben über eine Unterflurtransmission zwei Gleichstrom- und einen Drehstromgenerator. Abdampf für Warmwasserbereitung, dann Dampfriesler und Einspritzkondensator
QUELLE[Stauf: Neue Kraftmaschinenanlage der Aktienbrauerei zum Löwenbräu in München; in: Zeitschrift des Bayerischen Revisionsvereins 36 (1932) 49-58 u. 69-76]