Brauhaus Nürnberg AG


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Allgemeines

FirmennameBrauhaus Nürnberg AG
OrtssitzNürnberg
OrtsteilN.
StraßeSchillerstr. 14
Postleitzahl90409
Art des UnternehmensBrauerei
AnmerkungenAuch in Färbergasse 41 angegeben. Bezug zu Tucher unbekannt; deren Braustätte auch Schillerstr. 14. Bei [MAN] auch als "Brauhaus Nürnberg vorm. Bernreuther vorm. Liebel" bezeichnet.
Quellenangaben[Reichs-Adreßbuch (1900) 451/464] [MAN-Dampfmaschinenliste (1893+1898)] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 97] [Buch der alten Firmen der Stadt Nürnberg (1930) 66]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1889/1899 Die Brauerei in der Schillerstraße wird in dem Zeitraum von 1889 bis 1899 zu einem Großbetrieb ausgebaut.
27.04.1889 Gründung der AG unter Übernahme der bestehenden Nürnberger Firmen Brauerei Job. Bernreuther und Brauerei J. Liebel mit einem Grundkapital von M 1.800.000,00 als "Brauhaus Nürnberg vormals Bernreuther - vormals Liebel"
1897 Käufliche Erwerbung der Konrad Denkschen Brauerei
01.07.1897 Umfirmierung aus "Brauhaus Nürnberg vormals Bernreuther - vormals Liebel" in "Brauhaus Nürnberg"
01.10.1898 bis 30.09.1899 Alle die seit 1897 hinzugekommenen Betriebe sind in der im Jahre 1898/99 neuerbauten Brauereianlage Schillerstraße vereinigt.
1905 Kauf der Brauereien Liedel in Feucht und Dummet in Nürnberg
1905 Die Brauerei Dummet in Nürnberg tritt hinzu.
1906 Die Brauerei Strebel & Wagner wird gekauft
1907 Erwerbung der Brauerei Durst
1911-1915 In den Jahren 1911-15 wird die Brauerei in der Schillerstraße durch bedeutende Um- und Neubauten noch ergänzt, und die technischen Einrichtungen werden derart noch vervollkommnet, daß die Brauereianlagen nunmehr zu den modernsten und besteingerichteten des Kontinents gerechnet werden können.
1912 Das Brauhaus Wöhrd, Neuburger & Co. kommt durch Kauf hinzu
1921 Erwerb der Brauerei Evora & Mayer in Fürth; Ankauf von 4 und Verkauf von 3 Wirtschaftsanwesen.
1923 Erwerb der Dauerkontingente der Brauereien "Gebrüder Hübner" und "Gebrüder Steinbach" in Erlangen und Dorn, Frauenaurach bei Erlangen, Dr. Mally, Velburg und Lederer, Neuröthenbach.
1924 Das Brauhaus Schwabach wird vom Brauhaus Nürnberg in Pacht genommen, nachdem das gesamte Aktienkapital schon länger sich im Besitz des Brauhauses Nürnberg befand.
1927 Aufstellung eines weiteren Eisgenerators von 1000 Ztr. Tagesleistung in Nürnberg, wodurch nun der ganze Bedarf an Eis selbst erzeugt wird.
1927 Ankauf je eines Wirtschaftsanwesens in Nürnberg und Schwabach.
01.10.1927 bis 30.09.1928 Ankauf von 5 Wirtschaftsanwesen in Nürnberg
01.10.1927 bis 30.09.1928 Aus- und Umbau der Bärensäle in Schwabach.
01.10.1928 bis 30.09.1929 Erwerb von 6 neuen Wirtschaften in Nürnberg
01.10.1928 bis 30.09.1929 Aufstellung einer Flaschenreinigungs- und -füllanlage im Hauptbetriebe sowie einer Dreihordendarre in Fürth.
01.10.1929 bis 30.09.1930 Erstellung- einer weiteren Flaschenreinigungs- und -füllanlage.
01.10.1929 bis 30.09.1930 Umbau des Anwesens in der Zirkelschmiedsgasse.
01.10.1931 bis 30.09.1932 Übernahme des in das Brauereigrundstück einschneidenden Anwesens Schillerplatz 6 im Tauschwege gegen ein Wirtschaftsanwesen.
01.10.1931 bis 30.09.1932 Verkauf eines der von der Reif-Brauerei erworbenen Nürnberger Häuser
01.10.1931 bis 30.09.1932 Neubau eines Sudhauses in Nürnberg mit 80 Zentnern Schüttung.
Anfang NOv. 1931 Anfang November tritt die Gesellschaft mit der seit dem Jahre 1520 bestehenden Brauerei J. G. Reif, Nürnberg, der alleinigen Herstellerin des Weltruf genießenden "Siechen-Bieres", in enge Beziehungen. Gemeinsam mit den Inhabern der bisherigen Kommanditgesellschaft gründete die Gesellschaft die "Brauerei J. G. Reif Akt.-Ges." in Nürnberg und beteiligte sich maßgeblich (74 %) an dieser.
Anfang Dez. 1931 Anfang Dezember wird die Nürnberger Kundschaft der Bürgerbräu Hersbruck G. m. b. H. vom Brauhaus Nürnberg zur Belieferung übernommen und ein weiteres Wirtschaftsanwesen käuflich erworben.
01.10.1932 bis 30.09.1933 Es werden einige größere Um- und Ausbauten verschiedener Wirtschaftsanwesen durchgeführt. Ein neuer Eisgenerator mit 450 Zentnern Schichtleistung konnte in Betrieb genommen werden.
01.10.1934 bis 30.09.1935 Durchführung einer Reihe von Anlageverbesserungen in den technischen Betrieben in Nürnberg, Fürth und Schwabach.
12.1934 Von der im Dezember erfolgten Kapitalserhöhung der Brauerei J. G. Reif A.-G., Nürnberg, von RM 250.000,00 auf RM 1.000.000,00 übernimmt die Gesellschaft anteilig ihres bisherigen Besitzverhältnisses nom. RM 555.000,00 neue Aktien.
01.10.1935 bis 30.09.1936 Übernahme eines Hotel- und Wirtschaftsanwesens in Nürnberg. Ferner Erwerb eines kleineren Anwesens in Fürth und eines Grundstückes in Nürnberg. Ein Anwesen wird verkauft.
01.10.1935 bis 30.09.1936 Der Maschinenpark der Brauerei und der Mälzerei sowie der Kraftwagenpark werden vergrößert.
01.10.1936 bis 30.09.1937 Im Wege der erleichterten Umwandlung wird das Vermögen der Brauhaus Schwabach A.-G. auf die Gesellschaft übertragen.
01.10.1936 bis 30.09.1937 Erwerb eines Wirtschaftsanwesens in Nürnberg und Verkauf eines Anwesens in Fürth.
01.10.1937 bis 30.09.1938 Zusammenlegung des eigenen Brauereibetriebes in Schwabach mit dem Hauptbetrieb.
01.10.1937 bis 30.09.1938 Erwerb von drei unmittelbar an den Hauptbetrieb in der Schillerstraße anstoßenden Grundstücken mit Anwesen.
01.10.1937 bis 30.09.1938 Verkauf des Hotels Fränkischer Hof an die Pressehaus Nürnberg G. m. b. H. und des Gasthofes und Saalbaues "Zum Bären" in Schwabach an die Stadtgemeinde sowie eines weiteren Anwesens in Nürnberg und in Lauf.
01.10.1938 bis 30.09.1939 Zukauf eines an den Brauereikomplex angrenzenden Grundstücks; Verkauf eines getrennt liegenden Grundstücks aus dem Schwabacher Brauereibesitz sowie Verkauf von fünf Anwesen in Nürnberg
01.10.1938 bis 30.09.1939 Aufnahme einer Annuitätshypothek von RM 2.000.000,00, die zu einem Teil der Umschuldung einer Reihe von Hypotheken diente, zum anderen Teil aber die Beschaffung der Mittel für die Urngestaltung und Zusammenfassung der Betriebsanlagen bezweckte.
01.10.1939 bis 30.09.1940 Inbetriebnahme eines großen Teiles der Neubauten.
01.10.1939 bis 30.09.1940 Erweiterung der Dampfkraft- und Kälteerzeugungsanlagen.
01.10.1939 bis 30.09.1940 Erwerb eines Wirtschaftsgrundstückes in der Stadtmitte und Abgabe von vier Wirtschaftsanwesen.
01.10.1940 bis 30.09.1941 Vollendung der Zusammenfassung der Brauereien in den Hauptbetrieb. Auflage, die Fürther Brauerei auf Kriegsdauer stillzulegen und mit dem Nürnberger Betrieb zu vereinigen.
01.10.1940 bis 30.09.1941 Fertigstellung des neuen Sudhauses sowie einer zweigeschossigen Lagerhalle mit 2400 qm Lagerfläche im Gelände der Rollnerstraße und weiterer dreigeschossiger Lagergebäude im Anschluß an das Werkstättengebäude.
01.10.1940 bis 30.09.1941 Erhöhung der Beteiligung an der Brauerei J. G. Reif A.-G., Nürnberg, auf 100 % des Kapitals und Eingliederung der Brauerei.
01.10.1941 bis 30.09.1942 Inbetriebnahme eines Culemeyer-Fahrzeugs, Einbau einer Abstellgleisanlage.
01.10.1941 bis 30.09.1942 Aus- und Umbau der gesamten elektrischen Anlage, Erweiterungen im Kessel- und Maschinenhaus und an der Kühlanlage
01.10.1941 bis 30.09.1942 Erwerb der restlichen Anteile der Fränkischen Getränke-Industrie G. m. b. H.
30.09.1942 Bemerkungen zum Abschluß per 30. September 1942: Der Ausstoß des Vorjahres konnte nicht erreicht werden, obwohl insbesondere die zusätzlichen kriegsbedingten Lieferungen und in den letzten beiden Monaten des Geschäftsjahres hauptsächlich die warme Witterung zur Erhöhung des Absatzes beigetragen haben. Was den Brauereibetrieb anlangt, so hat sich heuer die Zusammenfassung der sämtlichen Betriebe, insbesondere die Eingliederung der Reifschen Brauerei, in den Hauptbetrieb an der Schillerstr. 14 in Nürnberg besonders bewährt. Die Bauarbeiten wurden abgeschlossen und der Betrieb des Culemeyer-Fahrzeugs durch die Reichsbahn in vollem Umfange aufgenommen; das Verfahren hat sich sehr gut eingespielt.
17.12.1942 Letzte ordentliche Hauptversammlung bis 1943/44




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bier 1892 [MAN-Dampfmaschinenliste] 1900 [Reichs-Adreßbuch (1900) 464]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1910 Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG
Dampfmaschine 1898 Maschinenfabrik Augsburg AG




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAOrgane und Kapital der Gesellschaft
TEXTVorstand: Dir. Kommerzienrat Leonhard Blum, Nürnberg, Vorsitzer; Dir. Wilhelm Fälker, Nürnberg; Dir. Dr. Eugen Rudolph, Nürnberg, stellvertretend. Braumeister: Braumeister Ferdinand Boiler, Nürnberg; Braumeister Konrad Nützelberger, Nürnberg. Aufsichtsrat: Kommerzienrat Karl Butzengeiger, Direktor der Bayerischen Vereinsbank, München, Vorsitzer; Carl Reif, Nürnberg, stellv. Vorsitzer; Geheimer Kommerzienrat Bankdirektor a. D. Professor Dr. Hans Dietrich, München; Prokurist Willi Fink, Nürnberg; Bankdirektor Paul Greyer, Berlin; Rechtsanwalt Kurt Reif, Nürnberg; Privatier Georg Wagner, Nürnberg; Stadtrat a. D. Wilhelm Weigel, Nürnberg. Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September. Hauptversammlung (Stimmrecht): je nom. RM 100,00 Stammaktien 1 Stimme, je nom. RM 100,00 Vorzugsaktien 50 Stimmen, in bevorrechtigten Fällen 400 Stimmen. Grundkapital: nom. RM 5 600 000. Stammaktien in 4450 Stücken zu je RM 1.000,00 (Nr. 1 - 4450), 2000 Stücken zu je RM 500,00 (Nr. 4451 - 6450), 1500 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. 6451 - 7950), nom. RM 5.000,00 Vorzugsaktien in 50 Stücken zu je RM 100,00 (Nr. l - 50); Summe: RM 5.605.000,00. Besondere Rechte: Die Vorzugsaktien sind in Händen der Bayerischen Vereinsbank in Nürnberg. Sie sind mit 6 % (Max.) Vorzugsdividende mit Nachzahlungsanspruch und 400fachem Stimmrecht in den bekannten drei Fällen ausgestattet. Ab 1. Januar 1933 und im Falle der Abwicklung sind sie vorab zu 115 % rückzahlbar. Passivhypotheken: Auf Brauereianwesen RM l.961.721.89,00 auf Wirtschafts- und sonstige Anwesen RM 691 924.80.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 97]


ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGegenstand des Unternehmens: Betrieb der Bierbrauerei, Herstellung und der Verkauf von Bier und Malz einschließlich der bei dem Geschäftsbetrieb anfallenden Nebenprodukte. Die Gesellschaft ist berechtigt, alle mit dem Brauereigewerbe zusammenhängenden Geschäfte zu betreiben, insbesondere sich an Unternehmungen gleicher oder verwandter Art zu beteiligen, Grundbesitz zu erwerben, Wirtschaften zu errichten und zu pachten. Erzeugnisse: Helles und dunkles Lagerbier, helles und dunkles Exportbier, Spezialmarke "Losunger Bier", Saison-Spezialbiere, wie: Bockbier, Märzenbier, Losunger Starkbier. Produktionsfähigkeit: Bier: 550.000 hl. Malz: 92.000 Ztr. Braurechtsfuß: 486.796 hl.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 97]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTBesitz- und Betriebsbeschreibung: Grundbesitz: 123 400 qm, wovon 41 600 qm bebaut sind. 1. Betrieb Nürnberg, Schillerstraße 14. Größe: 53 800 qm, davon bebaut 21 000 qm. Betriebseinrichtung: 1 Doppeldampfsudwerk mit Läuterbottich für 80 Ztr. Einmaischung, 1 Doppeldampfsudwerk mit Läuterbottich für 70 Ztr. Einmaischung, 1 Teilkammerhochleistungskessel 25 Atü, 200 qrn Heizfläche mit Zonenwanderrost, 3 Zweiflammrohr-Doppelkessel 14 Atü mit je 109 qm Heizfläche mit Überhitzung, automatischer Kesselspeisung und Kohlenbeschickung, 1 Speisepumpenanlage, bestehend aus 3 Zentrifugalpumpen mit Motor bzw. Turbine, 1 komplette Speisewasseraufbereitungsanlage, Leistung 10 t pro Stunde, 1 komplette Kondensatentölungsanlage, Leistung 10 t pro Stunde, 1 Dampfturbine 1500 PS. mit Zwischendampfentnahme, gekuppelt mit Turbogenerator 900 KVA, 400 Volt, 1 Tandemmaschine 550/700 PS mit Zwischendampfentnahme, 1 Drehstromdynamo 320 KVA, 400 Volt, 1 20-KV-Schaltanlage, 1 400-Volt-Schaltanlage, l liegender NH3-Verdichter 500 000 Kalorien, 2 stehende NH3-Verdichter, je 750000 Kalorien, gekuppelt mit je l Getriebemotor, 260 KW, 3 Eiserzeuger mit zusammen 2100 Ztr. Eisinhalt und l 250 000 Kalorien Verdampferleistung, 2 indirekte Süßwasserkühler mit 100 cbm Inhalt, 2 Blockkondensatoren mit einer Gesamtleistung von l 080 000 Kalorien, 2 Brunnenwasserpumpanlagen mit 100 cbm Stundenleistung, 6 Soleumwälzpumpen mit zusammen 750 cbm Stundenleistung, 4 Süßwasserumwälzpumpen mit zusammen 200 cbm Stundenleistung, 3 Kühlschiffe, je l Sud fassend, 4 Würzeflächenkühler mit zusammen 300 hl Stundenleistung, 4 Faßwichsmaschinen, l Transportfaß- und Lagerfaßpicherei, 4 Faßabfüllanlagen mit zusammen 17 Wechseln, Stapelraum für volle Transportfässer von 1500 qm, 3 komplette Flaschenreinigungs- und Abfüllanlagen mit zusammen 16 000 Flaschen Stundenleistung. Betriebsanlagen: Verwaltungsgebäude, Brauerei, Maschinen- und Kesselhaus, Sudhaus, Gärkeller mit einem Fassungsvermögen von 13 000 hl, Lagerkeller mit einem Fassungsvermögen von 100 000 hl, Faßbier- und Flaschenbierabfüllhallen von insgesamt 3100 qm, Faßwichse, Picherei mit Büttnereiwerkstatt, Hopfenkeller von 600 qm mit Solekühlung, 2 Malzlagergebäude mit zusammen 35 000 Ztr. Lagerraum, Autohallen für 40 Fahrzeuge, Autoreparaturwerkstätten, Inventarhalle von 1300 qm. Produktionsfähigkeit: 450 000 hl p.a. 2. Betrieb Fürth, Erlanger Straße 50 (unter der Firma: Brauhaus Nürnberg, Abteilung Fürth.), s.d.; 3. Betrieb Schwabach (unter der Firma: Brauhaus Nürnberg, Abteilung Brauhaus Schwabach.), s.d.; 4. Grundstücke in Nürnberg, a) Grundstück Äußere Rollnerstraße 19. Größe: 17990 qm, davon bebaut 6670 qm. Anlagen: Stallungen für 70 Pferde, Autohallen und Lagerhäuser, b) Grundstück Knorrstraße 6, Bierniederlage. Größe 730 qm, davon bebaut 230 qm. c) Grundstück Vordere Beckschlagergasse 20 und Hintere Beckschlagergasse 19, Bierniederlage. Größe: 90 qm, davon überbaut 87 qm. 5. 70 Wirtschaftsanwesen in Nürnberg, Fürth, Lauf, Feucht, Schwabach und Röthenbach bei Lauf. Besondere Einrichtungen: In Feucht, Lauf und Erlangen befinden sich Bierniederlagen. 6. Wagenpark usw.: 60 Pferde, ca. 100 Wagen, 30 Kraftwagen und 20 Anhängewagen, 29 Eisenbahnkühlwagen. Beteiligungen (s.d.): 1. Brauerei J. G. Reif Aktiengesellschaft, Nürnberg, Beteiligung: 100% und I.-G.-Vertrag; 2. Fränkische Getränke-Industrie G. m. b. H., Nürnberg, Beteiligung: 100 %; 3. Staaber Malzfabrik (früher: J. Salz Erben, Erste Böhmische Malzfabrik in Staab b. Pilsen), G. m. b. H., Staab (Sudetenland), Beteiligung: 50 % = nom. RM 40.000,00 (50 % bei Brauerei J. G. Reif A.-G., Nürnberg); Buchwert der Beteiligungen: RM 1.060.251,00.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 97]


ZEIT1930
THEMASelbstdarstellung
TEXTDie Gründung der Aktiengesellschaft Brauhaus Nürnberg erfolgte im Jahre 1889 durch Zusammenlegung der Liebel'schen und der Bernreutherschen Brauerei, und zwar bei einem Grundkapital von 1,8 Millionen Mark. Zu diesem Grundstock traten noch 13 Brauereien hinzu, so u.a. 1897 die Konrad Denk'sche Brauerei, 1905 die Brauerei Dummet, 1906 die Brauerei Strebel & Wagner, 1912 das Brauhaus Wöhrd, diese sämtlich in Nürnberg; ferner im Jahre 1921 die Brauerei Evora und Mayer in Fürth, 1923 die Brauereien Gebrüder Hübner und Gebrüder Steinbach in Erlangen und Lederer, Neuröthenbach. Das Brauhaus Schwabach wurde im Jahre 1924 vom Brauhaus Nürnberg in Pacht genommen, nachdem das gesamte Aktienkapital schon länger sich im Besitz des Brauhauses Nürnberg befunden hatte. Die der Gesellschaft gehörenden Gesamtbetriebsgrundstücke haben eine Größe von 84.710 qm, wovon 23.465 qm bebaut sind. Die Brauerei in der Schillerstraße wurde in dem Zeitraum von 1889 bis 1899 zu einem Großbetrieb ausgebaut und in den Jahren 1911-15 durch bedeutende Um- und Neubauten noch ergänzt, und die technischen Einrichtungen derart noch vervollkommnet, daß die Brauereianlagen nunmehr zu den modernsten und besteingerichteten des Kontinents gerechnet werden können. Die Brauerei in der Schillerstraße hat eine Produktionsfähigkeit von 450000 hl p. a. und besitzt 2 Dampfsudwerke mit je 65 Zentner Einmaischung, 3 Zweiflammrohrkessel mit je 100 qm Heizfläche, ausgestattet mit allen modernen Errungenschaften der Technik, 1 Tandemmaschine zu 550 PS. und zwei weitere mit je 250 PS., einen Drehstrommotor mit 300 PS., ferner 2 Gleichstrommaschinen mit 150 und 200 PS., 3 Eismaschinenkompressoren mit einer stündlichen Leistung von 1 Million Kalorien, ferner 2 Süßwasserkühler mit gleicher Leistungsfähigkeit; die Eisgeneratoren produzieren pro Tag 1600 Zentner Eis. Der Fürther Betrieb der früheren Brauerei Evora & Mayer ist heute ebenfalls modern ausgestattet, mit einer Produktionsfähigkeit von 120000 hl Bier, und besitzt ein Dampfsudwerk mit 60 Zentner Einmaischung. Die Gesellschaft besitzt heute 70 eigene Wirtschaftsanwesen. Das Brauhaus Nürnberg ist heute die größte Brauerei in Nordbayern mit einem Jahresausstoß von zirka 350000 hl Bier.
QUELLE[Buch der alten Firmen der Stadt Nürnberg (1930) 66]