Entwicklung der Dampflokomotive

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Fahrweg der Eisenbahn

Nur der eiserne Fahrweg bot die hinreichende Stabilität, um einen Dampfwagen zu tragen. Ein stabiler Eisenbahnoberbau war somit die Voraussetzung der Lokomotive. Die Eisenbahn entwickelte sich aus den Spurbahnen im Bergbau (im 16. Jahrhundert), auf deren hölzerne Längsbalken zur Verschleißminderung teilweise Eisenstreifen genagelt wurden. Zur Führung der Räder dienten nach oben überstehende Bretter an den Außenseiten. Der Eisenwerksbesitzer Reynolds versah die Holzgleise seiner Werksbahn 1767 mit aufgenagelten gusseisernen Platten ohne Spurführung, sie sich sehr gut bewährten. Benjamin John Curr schuf 1776 die gusseiserne Winkelschiene mit seitlich hochstehenden Schenkeln. Durch ihren Querschnitt konnte sie freitragend auf Einzelstützen gelagert werden, und die gewöhnlichen, glatten Wagenräder wurden zwangsläufig in den Winkeln geführt. Jessop erfand 1789 das Schienenprofil in Pilzform, auf dem Spurkranzräder liefen. Hiermit war die Trennung zwischen Straßen- und Schienenfahrzeugen vollzogen. Die Belastbarkeit des Gleises konnte durch den Übergang von der gusseisernen zur schmiedeeisernen Schiene (Nixon, 1803) gesteigert werden. Berkinshaw gelang es 1820, gewalzte Schienen herzustellen, die auch 1825 auf der Bahn Stockton – Darlington von Stephenson verwendet wurden. Erst die Einführung schwererer Schienenprofile ermöglichte größere Achslasten, also leistungsfähigere Lokomotiven und größere Zugkräfte. Die Bahn Nürnberg-Fürth hatte Schienen mit G= 12 kg/m und h= 85 mm für 6 t Achslast, das bei der DB gebräuchliche Profil hat G= 60 kg/m und h= 172 mm für 22 t Achslast; in den USA geht man bis zu 35 t Achslast . Auch Schienenbefestigung, Bettung und Brücken wurden den Verkehrslasten angepasst – was blieb, war das enge Lichtraumprofil, das besonders den Kesselkonstrukteur einschränkte.

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