Zeit |
Ereignis |
1587 |
"Arndt Krupe" kommt aus dem Rheinlande nach Essen, wo er als Kaufmann im Weinhandel Bürgerrecht erwirbt |
1648 |
Am Ende des 30jahrigen Krieges: Matthias Krupe, Enkel von Arndt, gewinnt das Amt des Stadtsekretäts, das 3 Generationen bei den Krupps bleibt |
1706 |
Geburt Friedrich Jodocus Krupps |
1732 |
Gründung eines Handels mit Kolonial- und Materialwaren durch einen der Vorfahren in Essen |
1732 |
Um 1732: Geburt von Helena Amalia Ascherfeld, der Frau Friedrich Jodocus Krupps |
1751 |
Um 1751: Friedrich Jodocus Krupp heiratet Helena Amalia Ascherfeld in 2. Ehe |
1753 |
Geburt Peter Friedrich Wilhelm Krupps, Sohn Friedrich Jodocus Krupps |
1757 |
Tod Friedrich Jodocus Krupps |
17.07.1787 |
Geburt von Friedrich Krupp in Essen. Friedrich Krupp stammt aus einer eingesessenen Essener Bürgerfamilie. Sein Vater stirbt, als Krupp 8 Jahre alt ist. Als eigentliches Familienoberhaupt kann zumindest ab diesem Zeitpunkt die Großmutter, Helene Amalie Krupp (1732-1810), geborene Ascherfeld, angesehen werden. Sie hatte aus einer Kolonialwarenhandlung, die sie von ihrem Mann Friedrich Jodocus Krupp geerbt hatte, bereits einen Verbund diverser Handels- und Industrie-Unternehmen aufgebaut. |
1790 |
Geburt von Therese Wilhelmi, der späteren Frau Friedrich Krupps |
1795 |
Tod Peter Friedrich Wilhelm Krupps, er hinterläßt eine 38jährige Witwe und drei unmündige Kinder |
1797 |
Amalie Krupp kauft von der Stadt eine alte Walkmühle, 1 Stunde von dem damaligen Essen entfernt. |
1807 |
Friedrich Krupp erhält von seiner Großmutter als Geschenk die "Gute Hoffnung" übertragen, eine Eisenhütte in Sterkrade, die sie 1800 ersteigert hatte. Krupp wirtschaftet diese sehr schnell herunter. |
1808 |
Friedrich Krupp heiratet Therese Wilhelmi, ein Essener Kaufmannskind |
1808 |
Die Großmutter macht die Übertragung der heruntergewirtschafteten Hütte "Gute Hoffnung" rückgängig, die Hütte geht für 37.800 Rtlr. an die Brüder Franz Haniel und Heinrich Huyssen, die mit der Gutehoffnungshütte den lange Zeit größten Arbeitgeber des späteren Oberhausens aufbauen. |
1810 |
Die Großmutter, Helena Amalia Krupp-Ascherfeld, stirbt, das Erbe geht an Friedrich Krupp. Mit dem Erbe der Großmutter gründet Krupp eine Werkstatt. |
11.1811 |
Die kurz zuvor gegründete Werkstatt wird umfirmiert in die "Firma Friedrich Krupp zur Verfertigung des Englischen Gußstahls und aller daraus resultierenden Fabrikationen". Teilhaber sind die Brüder Georg Karl Gottfried und Wilhelm Georg Ludwig von Kechel, die behaupten, in der Gußstahlherstellung erfahren zu sein. Ziel Krupps ist es, das begehrte Material, daß seit der Kontinentalsperre Napoleon Bonapartes nicht mehr aus England nach Europa gelangte, auf dem Kontinent herzustellen. |
20.11.1811 |
Vertrag mit den Brüdern von Kechel; Friedrich Krupp glaubt, mit Hilfe zweier nassauischer Offiziere die Gußstahlfabrikation nach Essen zu verpflanzen. Friedrich Krupp gründet mit zwei Teilhabern eine Fabrik zur Herstellung von Gußstahl nach englischem Qualitätsmaßstab und den daraus angefertigten Produkten. |
22.11.1811 |
Nach der Gründung erfolgen zunächst Versuche in kleinem Maßstab im Anbau des Hauses der Zweiten Weberstr. Nr. 17 |
1812 |
Friedrich Krupp gibt den Kolonialwarenhandel auf, um sich seiner neuen Gründung, der Gußstahlfabrik, widmen zu können |
01.1812 |
Der erste Guß findet im Januar statt. Zunächst kann Krupp nur Zementstahl erzeugen, 1812 liefert er zum ersten Mal Feilen aus diesem Material. |
1812 |
bis Ende 1812: Errichtung geräumiger Gebäude auf dem Gelände der 1797 erworbenen Walkmühle |
26.04.1812 |
Geburt von Alfred Krupp, Sohn von Friedrich Krupp |
1813 |
Beginn einer Feilenfabrik mit 9 Arbeitern (als Fertigfabrikat aus Gußstahl) |
1813 |
Die Gußstahlfabrik wird fertig gestellt, nachdem ca. 30.000 Reichstaler investiert werden - bei minimalen Einkünften. Krupp zehrt im Grunde vom Familienvermögen. Zudem stellen sich die Teilhaber als unzuverlässig heraus: Ihre angeblichen Kenntnisse auf dem Gebiet des Gußstahls sind nicht vorhanden. |
09.04.1813 |
Betriebsbeginn in der ehemaligen Walkmühle (Wasserkraft vorhanden). Die Gußstahlfabrik wird fertig gestellt, nachdem ca. 30.000 Reichstaler investiert werden - bei minimalen Einkünften. Krupp zehrt im Grunde vom Familienvermögen. Zudem stellen sich die Teilhaber als unzuverlässig heraus: Ihre angeblichen Kenntnisse auf dem Gebiet des Gußstahls sind nicht vorhanden. |
05.1813 |
Im Mai 1813 findet der Versuch statt, Gußstahl in großen Tiegeln herzustellen |
Herbst 1813 |
Im Herbst 1813 kommen die Arbeiten auf der Walkmühle fast ganz zum Stillstand |
1814 |
Geburt von Hermann Krupp, Bruder von Alfred |
11.1814 |
Trennung Krupps von seinen unfähigen Mitarbeitern |
18.07.1815 |
Teilhaberschaft Friedr. Krupp - Friedrich Nicolai unter der Firam Nicolai & Krupp zur Gußstahlfabrikation |
1816 |
Nicolai erhält in Berlin Aufträge auf Gußstahlstangen, Stempel und Walzen |
1816 |
Es gelingt Friedrich Krupp, hochwertigen Gußstahl (Tiegelstahl) herzustellen, verarbeitet er ihn zu Gerberwerkzeugen, Münzstempeln und Walzenrohlingen. |
15.09.1816 |
Friedr. Krupp beginnt wieder mit seinem Verfahren auf der vom Gericht freigegebenen Fabrik. - In diesem Jahr ist er auch zum ersten Mal in der Lage, englischen Gußstahl zu liefern. Zu dieser Zeit ist jedoch die Kontinentalsperre schon sein drei Jahren aufgehoben, und der "echte" englische Gußstahl ist auf dem Kontinent wieder in großer Menge verfügbar. |
10.1816 |
Erste Produktion und Lieferung von Tiegelstahl durch Friedrich Krupp allein. Lieferung von Rohstahl in Stäben und Blechen |
1817 |
Bitte Krupps an die preußische Regierung um die zinsfreie Überlassung von 20.000 bis 25.000 Tlr. |
1817 |
Die Produktion wird auf Gerberwerkzeuge, Bohrer, Drehstäle, Münzstempel und Münzwalzen ausgedehnt. |
1817 |
Die Königliche Münze in Düsseldorf bestätigt die Qualität des Kruppschen Gußstahls. |
1818 |
Ablieferung der ersten Münzstempel an das Hauptmünzamt in Berlin |
1818 |
Aufstellung einer der ersten Krupp'schen Gußstahlwalzen bei Bruckmann in Heilbronn |
1818 |
Krupp vergrößert die Fabrikation und baut ein neues Werk im Westen der Stadt |
1818-1819 |
Errichtung des Schmelzbauses der Gußstahlfabrik Fried. Krupp in Essen. Das kleinere Gebäude dient zunächst als Aufseherhaus, dann als Wohnhaus für die Familie Krupp. |
18.10.1819 |
Das neue Werk, ein neuer Schmelzbau in unmittelbarer Nähe von Stadt und Zeche "Vereinigte Sälzer & Neuack" im Westen der Stadt, geht in Betrieb. Die Anlage ist auf 60 Schmelzöfen angelegt, doch nur 8 sind in der ersten Ausbaustufe vorhanden. |
1820 |
Krupp liefert primär Schneidwerkzeuge, Sägen und Klingen. |
1821 |
Behinderung Friedrich Krupps durch Krankheit |
1821 |
Beginn der Herstellung von anderen Endprodukten: Sägen, dünne Klingen, Schneidewerkzeuge |
1822 |
Anerkennung des Krupp'schen Gußstahls durch die Gesellschaft zur Ermutigung der Industrie in den preußischen Staaten |
1823 |
Endgültige Entscheidung (3. Instanz) im Prozeß gegen Nicolai, der von der Gußstahlfabrikation nichts versteht |
1823 |
Der geschäftliche Niedergang scheint unaufhaltsam |
1823 |
Die Zeit des völligen Zusammenbruches scheint gekommen, nachdem alle Gesuche um Hilfe abgeschlagen wurden |
Jan. 1823 - Sommer 1824 |
Einstellung der Arbeiten bis in den Sommer 1824 |
10.1824 |
Bezug des kleinen Aufseherhäuschens auf dem Gelände der Gußstahlfabrik im Oktober |
31.12.1824 bis 01.09.1825 |
Ende 1824 - Sept. 1825: Friedrich Krupp liegt krank im Aufseherhäuschen danieder |
Ostern 1826 |
Ostern 1826: Alfred Krupp muß die Schule verlassen und wird von seinem Vater in die Geheimnisse der Gußstahlfabrikation eingeweiht. |
08.10.1826 |
Tod von Friedrich Krupp in Essen an einem Lungenödem (Brustwassersucht). Beigesetzt wird er auf dem evangelischen Friedhof Essens zwischen der ersten und der zweiten Weberstraße. Die Fabrik steht still; die Witwe lehnt das Erbe für die unmündigen Kinder ab. Das Unternehmen Krupp beschäftigt zu diesem Zeitpunkt noch sieben Arbeiter. |
09.10.1826 |
Seit dem Tod Friedrich Krupps führt die Witwe Therese Krupp, unterstützt von ihren Verwandten und ihrem 14-jährigen ältesten Sohn Alfred, das Unternehmen weiter. In langwierigen Versuchen wird Sicherheit in der Herstellung von qualitativ hochwertigem Tiegelstahl gewonnen. |
1828 |
Erfolge bei der Herstellung harter Stahlwalzen |
1829 |
Alfred Krupp dehnt sein Absatzgebiet planmäßig weiter aus (Wiederverkäufer, Kommissionslager...) |
1829 |
Die Fertigstellung der Hartgußwalzen wird selbst übernommen |
1830 |
Errichtung der ersten Polierwerkstatt für Walzwerkszylinder in der "Walzmühle" |
26.08.1830 |
Krupp liefert (nach einigen Mühen bei der Herstellung) zum ersten Mal Walzen aus Gußstahl an die Firma Hüseken in Limburg. |
1831 |
Lieferung des ersten Paars Ringwalzen (auf selbstgebauten Maschinen gefertigt) |
1831 |
Geburt von Bertha Eichhoff, der späteren Frau Alfred Krupps |
1832 |
Lieferung der ersten Walzen in Stahlformguß |
1832 |
Entstehung der ältesten mechanischen Werkstätte der Firam Krupp (zur Herstellung fertiger Walzmaschinen) |
1833 |
Anstieg der Stahlerzeugung seit 1827 um 50 %, Wertsteigerung um 125 % |
1833 |
Seither stellt Krupp zusätzlich komplette Walzmaschinen her. Die Produktion ist mengenmäßig zunächst noch begrenzt. |
1834 |
Alfred Krupp erkrankt nach seiner 2. Süddeutschland-Reise an Lungenentzündung |
1834 |
Friedrich von Müller wird stiller Teilhaber und stellt 10.000 Tlr. zur Verfügung |
1834 |
Durch die Aufhebung der Zollschranken im Deutschen Zollverein kann der Kundenkreis erweitert werden. |
1835 |
Bestellung einer Dampfmaschine bei der Gutehoffnungshütte für 5.000 Tlr. (20 PS, 25 U/min). Die Dampfmaschine ermöglicht eine kostengünstigere Produktion. Beides wirkt sich absatzfördend aus und als Folge werden die Betriebsstätten vergrößert. Durch Reisen auch in andere europäische Länder können weitere Kunden gewonnen werden. |
1835 |
Die Bitte von Frau Krupp um 10.000 Tlr. Darlehen an die Regierung wird abgelehnt. |
1835/1837 |
Erste Vergrößerung der Fabrik: Bau einer Schmiede und Einrichtung einer mechanischen Werkstätte in den alten Fabrikgebäuden |
1835 |
Aufstellung eines Schmiedehammers mit 450 Pfund in Essen. |
1836 |
Die Erfolge der Neuanlage machen sich bemerkbar, der Absatz verdoppelt sich |
1836 |
Beschäftigung mit der Aufgabe, Gewehrläufe aus Gußstahl herzustellen |
1836 |
Es sind etwa 60 Arbeiter bei Krupp beschäftigt. Um seine Kruppianer, wie sie genannt werden, kümmert er sich Zeit seines Lebens: Er führt 1836 eine Krankenversicherung ein und läßt Werkswohnungen bauen. Im Gegenzug verlangt er Loyalität und Identifikation mit der Firma. |
1836 |
Krupp sucht die mit der Industrialisierung wachsenden sozialen Probleme durch betriebliche Sozialleistungen zu verringern. Bereits 1836 existiert eine freiwillige Hilfskasse für Krankheits- und Todesfälle |
Frühjahr 1836 |
Aufgabe des Schmiedebetriebs in der "Walkmühle" |
1838 |
Krupp meldet ein Patent für Löffel und Gabeln aus Gußstahl an. Alfred Krupp bereist in den folgenden Jahren ganz Europa, immer auf der Suche nach Kunden, um das Geschäft am Leben zu erhalten. Die Firma expandiert zwar, hat jedoch eine sehr dünne Finanzdecke und bleibt so ständig in Gefahr, bankrott zu gehen. |
01.07.1838 bis 01.09.1839 |
Juli 1838 - Sept. 1839: Alfred Krupp macht Reisen nach Frankreich und England |
1840-1843 |
In den Jahren 1840-43: Erneute Reisen, Alfred Krupp ist nur auf kurze Zeit in Essen |
1842 |
Die Fabrik steht unmittelbar vor dem Zusammenbruch (infolge der langen Abwesenheit Alfred Krupps) |
1843 |
Die Brüder Krupp sind in Essen zu gemeinsamer Arbeit vereint |
1843 |
Beginn der Herstellung von Blechen für Löffel, Gabeln und Messergriffe |
12.01.1843 |
Nach siebenjähriger Handarbeit schmiedet Krupp seinen ersten Gewehrlauf. Erste Versuche, Schußwaffen aus Stahl zu verkaufen, scheitern kläglich, da die Militärs lieber auf solide Bronze vertrauen - Stahl ist zu nah an Eisen, das zu spröde und deshalb für den Zweck der Geschützherstellung nicht zu gebrauchen ist. |
1844 |
Krupp bietet zum ersten Mal ein gußstählernes Geschützrohr an |
1844 |
Beginn der Herstellung von Panzerungen |
1844 |
Erste Beteiligung an einer Ausstellung (Ausstellung der Nationalen Industrieprodukte in Berlin |
01.03.1844 |
Übersendung von 2 Gußstahl-Gewehrläufen, die er nahtlos über einen Dorn geschmiedet hatte, an das preußische Kriegsministerium |
10.1844 |
Im Oktober sind auf der Gußstahlfabrik 1 Dampfmaschine, 4 Hämmer, 15 Schmiedefeuer, 26 Werkzeugmaschinen vorhanden. |
1845 |
Betriebsbeginn einer Löffelfabrik (Walzwerk) in Berndorf bei Wien (Leitung Hermann Krupp, der dauernd in Österreich bleibt) |
1847 |
Die erste Kruppsche Gußstahlkanone (Dreipfünder-Geschützrohr) wird hergestellt und dem preußischen Kriegsministerium zur Ansicht gegeben. Diese wird direkt ins Arsenal gegeben und erst nach zwei Jahren ausprobiert. Die Resultate sind hervorragend, das Ministerium sieht aber keinen Grund, solche Kanonen zu bestellen und so verkauft der spätere Kanonenkönig weiterhin Löffel. |
1847 |
Beginn der Produktion von Eisenbahnmaterial. Da die bisher produzierten Walzen praktisch unzerstörbar sind, ist die Nachfrage für sie - langfristig gesehen - abnehmend. Nahezu unbegrenzte Anwendungsmöglichkeiten für den strapazierfähigen Gussstahl eröffnet dagegen der Ausbau der Eisenbahnen. Dies führt zum ersten großen Expansionsschub des Unternehmens. Hergestellt u.a. Achsen und Federn für Eisenbahnwagen |
18.12.1847 |
Grundsteinlegung zur Zeche "Hannover" durch Carl Horstmann in Celle |
1847 |
Der Abschluß vom 31.12.1847 weist einen großen Verlust auf |
1848 |
Völliges Ausscheiden des Bruders Friedrich Krupps aufgrund des Gegensatzes zu Alfred Krupp |
1848 |
Die Köln-Bonner Bahn bezieht die ersten Kolbenstangen von Krupp |
1848 |
Die Köln-Mindener Bahn macht den ersten Versuch mit Gußstahlachsen |
24.02.1848 |
Alfred Krupp wird durch Kaufvertrag der alleinige Besitzer der Gußstahlfabrik |
1849 |
Die Köln-Mindener Bahn bestellt 36 Gußstahlachsen nach |
1849 |
Beginn der ersten Versuche, Radreifen aus Gußstahl ohne Schweißnaht herzustellen |
1849 |
Beginn der Herstellung von Eisenbahnwagenachsen |
1850-1851 |
Anfang der 1850er Jahre: Bau der ersten schweren Dampfhämmer |
1850 |
Die Köln-Mindener Bahn bestellt 325 Wagenachsen |
1850-1859 |
Krupp liefert in den 1850er-Jahren Einzelstücke von Geschützrohren aus Gußstahl an verschiedene Auftraggeber. |
1851 |
Abgang der ersten [nahtlosen] Probereifen |
1851/55 |
Erste Vergrößerung des Werks in großem Maßstab, unter anderem die Werkstätten: Walzwerk, eine neue Schmiede, eine größere mechanische Werkstätte (genannt "Mechanische Werkstatt I"), eine Puddlewerkstatt, eine Schweißerei und eine Graugießerei |
1851 |
Auf der ersten Weltausstellung in London werden ausgestellt: eine 6-Pfund-Kanone aus Gußstahl und ein 4.500 Pfund schwerer Stahlblock |
1852-1853 |
1852/53: Ingangsetzung des ersten Walzwerks, das von einer von ihm selbst gebauten 100-PS-Dampfmaschine getrieben wird. |
1852 |
Wöhlert und Borsig bestellen die ersten schweren Kurbelachsen |
1852-1853 |
Der endgültige Durchbruch gelingt Alfred Krupp mit der Erfindung des nahtlosen Radreifens: Ein geschmiedetes längliches Stück Stahl wird mittig gespalten, ringförmig auseinandergetrieben, gereckt und schließich gewalzt. Für Jahrzehnte sind Eisenbahnreifen Krupps Hauptprodukt. Die USA nutzen fast ausschließlich Kruppsche Radreifen. Das Symbol der Firma Krupp ist deswegen auch keineswegs eine Kanone, sondern sind drei versetzt aufeinander liegende (nicht ineinander verwobene!) Radreifen. |
1852 |
Inbetriebnahme eines 5-Tonnen-Hammers |
1853 |
Aufstellung dess ersten Bandagen-Walzwerks |
1853 |
Krupp heiratet die rund zwanzig Jahre jüngere Bertha Eichhoff (nicht zu verwechseln mit seiner Enkelin Bertha Krupp). Die beiden haben einen Sohn, Friedrich, insgesamt verläuft die Ehe aber eher unglücklich. Zwar liebt Alfred Krupp seine Frau, er ist jedoch zum einen ständig auf Reisen, auf der anderen Seite mag sie die aufgrund der Industrie verschmutzte und häßliche Stadt Essen nicht. Bertha verbringt daher die meiste Zeit des Jahres mit Friedrich in Italien. |
1853 |
Die freiwillige Hilfskasse für Krankheits- und Todesfälle wird in eine Kranken- und Sterbekasse mit Beitrittspflicht umgewandelt. |
16.07.1853 |
Der spätere erste deutsche Kaiser besucht die Gußstahlfabrik |
1854 |
Errichtung der ersten Eisengießerei auf der Gußstahlfabrik |
1854 |
Es gelingt, das ganze Geschützrohr mit dem Schildzapfen aus einem Stück zu schmieden |
17.02.1854 |
Geburt von Friedrich Alfred Krupp, Sohn von Alfred Krupp |
01.06.1854 |
Das Bandagen-Walzwerk arbeitet noch recht langsam; die Münchener Industrieausstellung bringt den Kruppschen Reifen den ersten großen Erfolg |
1854 |
Ende 1854: die Köln-Mindener Bahn bestellt 400 Radreifen |
1855 |
Krupp stellt auf der Weltausstellung in Paris aus: einen Stahlblock von 5 t und die erste vollständig geschmiedete Kanone (Sechspfünder) |
1855 |
Die erste hydraulische Presse kommt in die Werkstätten |
1855 |
Bestellung zweier Gußstahlböcke zu Sechspfünder-Rohren durch die Preußische Regierung |
1855 |
Inbetriebnahme des ersten Puddelwerks mit 4 Ofen |
1855 |
Schaffung einer Pensionskasse |
1856 |
Gedanke Krupps, schmiedeeiserne Räder auf dem Wege der Prägung oder des Walzverfahrens herzustellen |
1856 |
Seither entstehen Wohnheime für unverheiratete Arbeiter |
1856 |
Bau des ersten Gaswerks für 618 m³ Maximalproduktion |
1856 |
Die Zahl der Mitarbeiter überschreitet 1.000 |
1857 |
Otto Baier arbeitet als Ingenieur in der Gußstahlfabrik |
1857 |
Beginn des Abteufens der Schächte I und II der Zeche "Hannover" |
Sommer 1857 |
Im Sommer 1857: die Bayerische Staatsbahn bestellt auf einmal 1500 Radreifen |
1858 |
Fertigung eines Scheibenrades aus Puddelstahl mit Nabe und Kranz aus einem Stück |
1858 |
Schaffung einer werkseigenen Bäckerei, aus der später die Konsumanstalt hervorgeht. |
Ende 1858 |
Entschluß, einen Riesen-Hammer von 600 Ztr. Fallgewicht zu bauen |
1859-1861 |
Bau des Hammers "Fritz", der 600.000 Tlr. kostet |
1859 |
Absicht Krupps, die Fabrikation von Geschützen einzustellen, da sie ihm keine materiellen Erfolge eintrug |
1859 |
Die Gießerei ist 1859 in der Lage, Güsse von 2500 Ztr. herzustellen |
1859 |
Der Auftrag der preußischen Militärbehörden ist der Durchbruch zu dem zweiten großen Produktionsbereich des Unternehmens. Bald darauf beginnt Krupp auch mit dem Bau vollständiger Geschütze |
1860 |
Oscar Richter arbeitet als Ingenieur in der Gußstahlfabrik |
1860 |
Beschluß zum Bau eines großen Panzerplattenwerks für Gußstahl |
1860 |
Das Gaswerk wird auf 3.092 m³ Leistung vergrößert |
04.1860 |
Alfred Krupp verkauft die ersten Stahlkanonen: Preußen ordert 312 Sechspfünder. Im selben Jahr entwickelt er die Hinterlader-Kanone. Sehr schnell wachsen nun die Waffenverkäufe, und die Firma verkauft Kanonen an alle europäischen Großmächte mit Ausnahme Frankreichs. Möglich ist dieses Wachstum durch die Einführung innovativer Produktionstechniken |
1861 |
Unter größter Geheimhaltung entsteht das erste Bessemerwerk (das erste in Deutschland) - zur Irreführung "Räderwalzwerk" genannt |
1861 |
Errichtung der ersten Werkswohnungen für Meister |
1861/1865 |
Zweite Periode der wichtigen Werksvergrößerung. Unter anderem: Bessemerei, Schienen- und Blechwalzwerk, Federnwerkstätte, Räderschmiede, Radsatzwerkstätte, Radreifenwerkstatt II und Kanonenwerkstatt I und II. Die Grundstücksfläche steigt auf 13,35 ha. |
16.09.1861 |
Krupp entwickelt den 50 Tonnen schweren Schmiede-Dampfhammer "Fritz"; er wird am 16. September in Betrieb genommen. Die Massenproduktion von Stahl wird durch neuartige Methoden möglich gemacht: Sowohl das Bessemer-Verfahren, welches er aus England einkauft oder das Siemens-Martin-Verfahren werden von Krupp als erstem in Deutschland eingesetzt. |
1862 |
Bestellung von 12 großen Schiffswellen im Gesamtgewicht von 90 t |
1862 |
Erwerbung der ersten Festigkeitsprüfmaschine |
1862 |
Vorführung von Gußstahl-Hinterladekanonen von 9,52 bis 22,86 cm Kaliber auf der Londoner Ausstellung |
1862 |
Krupp führt als erstes Unternehmen auf dem europäischen Festland das Bessemer-Verfahren im Dauerbetrieb ein. Damit wird die Massenproduktion von Eisenbahnschienen und Stahlblechen möglich. Dies führt zu einer weiteren sprunghaften Expansion des Unternehmens. |
1862 |
Alfred Krupp setzt mit der Kollektivprokura eine verantwortliche, von seiner Person losgelöste Geschäftsleitung ein. |
1862 |
Vergrößerung des Gaswerks auf 7.730 m³ Maximalproduktion |
1862 |
Auf der zweiten Weltausstellung in London werden ausgestellt: mehrere Kanonen mit Kalibern zwischen 8,7 und 22,86 cm, eine 11.000 kg schwere Kurbelwelle, ein 8 t schwerer Stahlblock. |
Ostern 1862 |
Ostern 1862 beginnen zwei gußeiserne Bessemer-Birnen (2 t Einsatz) zu arbeiten |
01.10.1862 |
Erste Versuche, Flußstahlschienen zu walzen |
1863 |
Die schwerste Kurbelwelle (für den Norddeutschen Lloyd) wird gefertigt, Kosten: 30.000 Tlr. |
1863 |
Krupp tritt mit Friedrich Siemens in Verbindung |
1863 |
Eisenbahnanschluß an die Köln-Mindener Bahn |
1863 |
Errichtung größerer Arbeitersiedlungen mit Schulen und Zweigstellen der Konsumanstalt, verstärkt seit Anfang der 1870er-Jahre. |
1863 |
Aufnahme der Herstellung von gegossenen Eisenbahn-Scheibenrädern nach dem Vorbild des "Bochumer Vereins" (dort seit 1860) |
1864 |
Errichtung eines neuen großen Schmelzbaues |
1864 |
Das Panzerplattenwerks geht in Betrieb |
1864 |
Erste Versuche mit der Regenerativgasfeuerung |
1864 |
Krupp pachtet die Zeche "Graf Beust" auf 20 Jahre Deckung des Kohlebedarfs |
1864-1865 |
Ankauf der ersten Eisensteingruben und Hochöfen. |
1864 |
Die Gasproduktion reicht seither nicht mehr aus, und das Gaswerk befindet sich seitdem [Stand 1885] fortwährend im Zustande des Baues. |
1864 |
Inbetriebnahme des Ständerhammers "Max" mit 20 Tonnen |
1864/1865 |
Ein Werksbahnnetz, das mit dem [späteren] Staatsbahnnetz verbunden wird, wird aufgebaut. |
05.1864 |
Im Mai wird erste eigene Lokomotive in Betrieb genommen |
01.07.1864 |
W. Groß tritt in Krupp'sche Dienste; er ist der Urheber der wesentlichsten Fortschritte im Geschützbau |
1865 |
Anregung durch russische Offiziere, Ring-Geschützrohre einzuführen |
1865 |
Ein erstes Großfeuer sucht die Fabrik heim |
1865 |
Mit dem Ankauf von Eisenerzgruben im Lahngebiet beginnt der Ausbau des Unternehmens zu einem vertikal strukturierten Konzern. Alfred Krupp will bei dem gewachsenen Rohstoffbedarf von fremden Lieferanten unabhängig sein. 1865 erwirbt er vom preußischen Fiskus die Sayner Hütte bei Koblenz und in den folgenden Jahren noch weitere Hüttenwerke am Rhein sowie zahlreiche Erzgruben an der Lahn und im Westerwald. |
1865 |
Die Sayner Hütte, die Mülhofener Hütte und die Erzgruben in Horhausen werden gekauft. |
01.01.1866 |
Die erste Krupp'sche Feuerwehr mit 2 Löschzügen tritt in Tätigkeit |
1866 |
Im Deutschen Krieg stehen sich das erste Mal Heere gegenüber, die beide von Krupp ausgerüstet werden. |
1867 |
Wiederaufnahme von Versuchen mit Panzerplatten |
1867 |
Auf der Weltausstellung in Paris werden ausgestellt: eine 1000-Pfund-Kanone (Kaliber 35,5 cm) und ein 40.000 kg schwerer Stahlblock |
1867 |
Im Werk werden Telegraphen eingerichtet. |
1867 |
Auf der Weltausstellung in Paris werden gegossene Eisenbahn-Scheibenräder ausgestellt. - Der "Bochumer Verein" prduziert solche schon seit 1860. |
1868 |
Krupp ist Geschützfabrikant für die preußische Flotte |
1868 |
Russische Bestellung einer großen Zahl 24-cm-Ringkanonen |
1868 |
Gründung einer Konsumanstalt |
1868 |
Erwerb der Kohlenzeche "Hannover" bei Eickel. |
04.08.1868 |
Eingehende Versuche mit Stahlgranaten in Tegel übertreffen selbst die höchstgespannten Erwartungen |
1869 |
Lieferung der ersten Ringrohre für die Panzerflotte des Norddeutschen Bundes |
1869 |
Krupp führt das Siemens-Martin-Verfahren ein (Errichtung des Martinwerks I), bei dem mit Einsätzen von Schrott und Roheisen ein Stahl hergestellt werden kann, der dem Bessemerstahl qualitativ überlegen ist und der den teuren Tiegelstahl bei manchen Produkten, z.B. Eisenbahnrädern ersetzen kann. Daneben behält aber der Tiegelstahl für ganz besonders beanspruchte Maschinenteile und Geschützrohre seine Bedeutung. |
1870 |
Lieferung von 6.000 - 7.000 Radsätzen/a |
1870-1873 |
Ankauf weiterer Eisensteingruben an der Sieg, im Westerwald, an der Lahn und im Aggertal. Beteiligung an den Eisensteingruben der "Orconera" Iron Ore Company Ltd." bei Bilbao in Nordspanien. |
1870 |
Schaffung eines eigenen Krankenhauses |
07.08.1870 |
Geburt von Gustav Krupp von Bohlen und Halbach in Den Haag |
1871 |
Das erste Siemens-Martin-Werk mit 12 Öfen beginnt zu arbeiten |
1872 |
Erwerbung der Johannishütte in Duisburg |
1872 |
Als Reaktion auf einen von der SPD organisierten Generalstreik 1871 veröffentlicht Krupp das Generalregulativ, das an alle Arbeiter ausgeteilt wird. In seinen 72 Paragraphen, die bis zum Ende der Firma als Familienunternehmen in den 1960ern, gültig sind, werden die Rechte und Pflichten der Kruppianer penibel beschrieben: "Untreue und Verrat muß mit aller gesetzlichen Strenge verfolgt werden ..., denn wie aus dem Samen die Frucht hervorgeht und je nach seiner Art Nahrung oder Gift, so entspringt dem Geist die Tat - Gutes oder Böses. Die den Arbeitern auferlegten Pflichten sind streng, ihre Rechte sind allerdings weitreichend: billige Wohnungen, Krankenversicherung und, für Deutschland revolutionär: Wer Zeit seines Lebens bei Krupp arbeitet, erhält eine Rente. Wird ein Arbeiter entlassen, verliert er alle diese Privilegien. |
1872 |
Schaffung eines Krankenhauses |
1872 |
Beteiligung an der spanischen Orconera Iron Ore Co. Dadurch gewinnt Krupp Zugang zu phosphorarmen und damit für das Bessemer-Verfahren geeigneten Erzen. Dadurch ist Krupp nicht darauf angewiesen, das neue Thomasverfahren für die Verhüttung phosphorhaltiger Erze einzuführen, wie dies zahlreiche andere Hüttenwerke im Ruhrgebiet tun. |
1872 |
Alfred Krupp erlässt das von ihm entworfene und dann von der Geschäftsleitung überarbeitete "Generalregulativ", das die innerbetriebliche Hierarchie vom Aufseher und Meister bis zur Unternehmensleitung mit den jeweiligen Aufgaben und Funktionen festlegt und das zugleich Bestimmungen über die betrieblichen Sozialeinrichtungen enthält. |
1872/1875 |
Weitere Periode der Fabriksvergrößerungen, unter anderem: Dreherei Nr. II für Radsätze, neues Kesselhaus, Verwaltungsgebäude und Zentralmagazin |
01.07.1872 |
Erwerbung sämtlicher Aktien der Zeche "Hannover" in Hordel bei Bochum |
07.1872 |
Kauf der Eisenwarenfabrik d'Ester in Sayn. - Dort wurden noch bis 1907 Bergwerkspumpen und Grubenwagen gebaut. |
15.12.1872 |
Die Uhr der Villa Hügel wird zur maßgebenden Uhr für den gesamten Konzern. Jeden Morgen um 9.00 Uhr soll der Verantwortliche für die Turmuhr am Wasserturm des Werks telegrapisch benachrichtigt werden, damit diese gestellt werden kann. |
1873 |
Für den Transport der spanischen Erze gründet Krupp eine eigene Reederei in Rotterdam. |
1873 |
Krupp errichtet einen Schießplatz in Dülmen |
1873 |
Auf der Weltausstellung in Wien wird ausgestellt: Eine Küstenkanone mit Kaliber 30,5 cm L/22 und ein 52.500 kg schwerer Stahlblock |
1875 |
Fabrikation von Wickelrädern |
1875 |
Alfred Krupp macht drei aufeinander gelegte Radreifen zu seinem dann weltbekannt gewordenen Firmenzeichen. |
1876/1878 |
Errichtung des Krupp'schen Schießplatzes in Meppen |
1876 |
Auf der Weltausstellung in Philadelphia stellt Krupp ein Küsten-Geschütz Kaliber 35,5 cm L/22 und eine 13.500 kg schwere Kurbelwelle für ein deutsches Kriegsschiff aus. |
1878 |
Krupp legt den Sayner Hochofen still. |
1879 |
Teilnahme an der Weltausstellung in Sydney |
1880 |
Errichtung einer Geschoßdreherei |
1881 |
Der erste Fernsprecher wird in Betrieb genommen |
1883 |
Einrichtung einer Telefonzentrale im Werk |
1886 |
Erwerbung des Stahlwerks "F. Asthower & Cie." in Annen, dort Erweiterung der Formgußräder-Fabrikation |
29.03.1886 |
Geburt von Bertha Krupp, Tochter von Friedrich Alfred Krupp, in Essen |
1887 |
Ausbau des Schnellfeuergeschützes |
14.07.1887 |
Alfred Krupp verscheidet auf dem Herrensitz "Hügel" |
nach 14.07.1887 |
Nach dem Tod Alfred Krupps Übernahme des Werks mit insgesamt 21 000 Beschäftigten durch Friedrich Alfred Krupp. |
1887 |
Friedrich Alfred Krupp baut seit dem Tod seines Vaters das Unternehmen in großem Stil zu einem horizontal gegliederten Konzern aus. |
1888 |
Tod von Bertha Krupp, geb. Eichhoff |
1888 |
Errichtung eines weiteren Martin-Stahlwerks |
1888 |
Vollständige Umwandlung von der Tiegelstahlgießerei |
1889 |
Erwerbung großer Gruben im lothringischen Erzrevier ("Langenberg" und "Luxemburg-frontière") zur Versorgung mit phosphorhaltigen Eisenerzen |
1889 |
Der weitere Ausbau zum vertikal strukturierten Konzern wird auch durch die Erweiterung der Kohlebasis planmäßig vorangetrieben: 1889 wird die Mehrheitsbeteiligung an der Zeche "Ver. Sälzer & Neuack" in Essen erworben |
1889 |
Errichtung der Kanonenwerkstatt V |
13.07.1889 |
Besuch Nobels; Versuche mit rauchlosem Pulver |
1890/1893 |
Beachtliche Vergrößerung der Artillerie-Konstruktionswerkstätten |
1890/1893 |
Einrichtung der Radsatzdreherei III |
1890/1893 |
Bau von kräftigen hydraulischen Pressen zum Schmieden und Biegen der Panzerplatten. Die größten haben 5.000 t und 7.000 t Preßkraft. |
1890 |
Schaffung einer Stipendienstiftung |
1890 |
Bau eines Beamtenkasinos |
20.06.1890 |
Erster Besuch Kaiser Wilhelms II. bei Krupp. Das Programm beginnt um 9.00 Uhr mit dem Eintreffen des Kaisers am Hauptkontorgebäude. Es folgt ein Rundgang durch drei Werkstätten, zwei Kanonenwerkstätten, den Lafettenbau und den Schießstand. Nach einer Erfrischung um elf geht es zum Stammhaus Krupp zu einer Besichtigung des Schmelzofens. Anschließend geht es weiter zur Kruppschen Volksschule und zur Haushaltsschule Schederhof. Das Mittagsmahl wird im kleinen Kreise eingenommen. |
1891 |
Inbetriebnahme des Panzerplattenwalzwerks |
1892 |
Man erzielt gute Erfolge mit einer 400 mm starken Nickelstahl-Platte |
1893 |
Auf der Weltausstellung in Chicago wird eine Küstenkanone mit 42 cm Kaliber L/33, die erste Nickelstahlplatte mit gehärteter Oberfläche und eine Dicke von 230 mm, Schuß-erprobt, ausgestellt. |
01.01.1893 bis 31.03.1893 |
Diesel gewinnt die Maschinenfabrik Augsburg und Krupp für seine Motoren-Pläne. Krupp beteiligt sich an der Finanzierung, an der technischen Beratung und stellt Diesel mit einer Einnahme von 30.000 Mark jährlich frei. |
10.04.1893 |
Vertrag mit der "Fried. Krupp" in Essen: Diesel tritt das Patent D.R.P. 67207 an Krupp ab. Somit ist außer den Rechten der Maschinenfabrik Augsburg nur nur Krupp berechtigt, Lizenzen in Deutschland zu erteilen. Krupp verpflichtet sich, einen Veruchsmotor zu bauen. Diesel erhält ein Jahreseinkommen von 30 000 Mark während der gesamten Versuchszeit an seinem Motor und bei Aufnahme der Produktion eine Lizenzgebühr von 37,5% |
25.04.1893 |
Krupp und Diesel kommen in einem Konsortialvertrag überein, "die Verwertung des ... Patentes [D.R.P. 67207] gemeinschaftlich zu betreiben". Krupp erhält das Rücktrittsrecht gegenüber Diesel. Diesel erhält die 30.000 Mark jährlich, und die Aufwendungen für die Entwicklung werden zwischen Krupp und Diesel geteilt. Bis zur vorgesehenen Gründung der "Allgemeinen Gesellschaft für Dieselmotoren AG" sollen Lizenzen gemeinsam vergeben werden. |
01.05.1893 |
Übernahme des Grusonwerks in Magdeburg (Betriebsüberlassungsvertrag 1892), zusammen mit dem Schießplatz in Tangerhütte. |
1894/1895 |
Erwerbung von Eisenerz-Konzessionen (Minette), Gruben "Ida" und "Amalie" in Lothringen. |
1894 |
Bau eines Werkmeisterkasinos |
1895 |
Erwerbung eines größeren Grundbesitzes am linken Rheinufer bei Rheinhausen |
1896 |
Durch die Gründung des Hüttenwerks in Rheinhausen wird die Roheisen-, Rohstahl- und Walzwerksbasis des Konzerns erweitert. Die Aufnahme des Thomas-Verfahrens führt zu einer deutlichen Erhöhung der Massenstahlproduktion. |
1896 |
Fritz Asthöwer (*01.12.1835 in Köln, +17.10.1913 in Essen; 1868-1886 Im Gußstahlwerk Annen tätig) scheidet aus der Leitung des Konzerns aus. |
18.03.1896 |
Baubeginn (?) einer Dampfmaschine durch G. Kuhn, Stuttgart-Berg. |
01.10.1896 |
Ãœbernahme des Betriebs der Schiff- und Maschinenbau AG Germania in Kiel |
1897 |
Beginn einer weiteren Periode von Neubauten und Vergrößerungen der Fabriken |
1897 |
Das Unternehmen beteiligt sich mit MAN an der Inbetriebnahme des ersten Motors von Rudolf Diesel. |
1897 |
Lieferung von zwei Dampfmaschinen durch Görlitzer Maschinenbauanstalt |
1897 |
Inbetriebnahme der ersten Hochofenanlage in Rheinhausen. |
1898 |
Im Jahre 1898 werden 3177 Geschütze bestellt |
1899 |
Baubeginn der Kolonie "Friedrichshof" |
1899 |
Erwerbung der Zeche "Hannibal" (entstanden 1848, erste Förderung 1854) |
1899 |
Lieferung einer Dampfmaschine durch Görlitzer Maschinenbauanstalt |
01.03.1899 |
Eröffnung der Bücherhalle |
1900 |
Erschließung der Gruben im lothringischen Erzrevier |
1900 |
Bau der Geschoßdreherei, der "VIII. mechanischen Werkstätte", einer imposanten Backsteinhalle |
1901 |
Erwerbung der Zeche "Ver. Sälzer und Neuack" in Essen |
1901 |
Krupp beteiligt sich mit 50 % an der Steinkohlenzeche Emscher-Lippe bei Datteln |
Winter 1901/02 |
Im Winter 1901/02 erzielt man brauchbare Ergebnisse mit gebogenen Panzerplatten |
1902 |
Auf der Industrieausstellung in Düsseldorf wird ausgestellt: eine Küstenkanone Kaliber 30,5 cm L/40 mit einem Panzerturm, eine 106 t schwere Panzerplatte, eine Hohlwelle aus Nickelstahl mit 45 m Länge, eine Linie von Wellen mit einer Gesamtlänge von 226,2 t, die sich aus einer Welle mit sechs Kröpfungen, eine gestoßene Welle aus fünf Zwischenwellen und einer Schiffsschraubenwelle, ein Kesselblech mit 26,8 m Länge und 3,56 m Breite. |
1902 |
Das Krupp'sche Feldgeschütz, ein Rohrrücklaufgeschütz, entsteht |
1902 |
Festlegung des Plans für die Neuanlage eines großen Hüttenwerks für eine Leistung von 500.000 t Roheisen in Rheinhausen |
15.11.1902 |
Das sozialdemokratische Blatt "Vorwärts" outet Krupp als homosexuell. |
22.11.1902 |
Tod Friedrich Alfred Krupps in der Villa Hügel in Essen durch Gehirnschlag. Die Stimmen, er habe sich selbst umgebracht, verstummen nicht (man sagt im homosexuelle Neigungen nach, und eine Woche vorher brachte der sozialdemokratische "Vorwärts" einen Bericht über homosexuelle Ausschweifungen des Industriellen auf Capri). In seinem Testament verfügt er die Umwandlung der Firma in eine Aktiengesellschaft unter dem Vorsitz seiner Tochter Bertha. |
1903 |
Bertha Krupp erhält 159.996 der 160.000 ausgestellten Krupp-Aktien. |
23.01.1903 |
Genehmigung der Kosten für den Bau einens Thomas-Stahlwerks in Rheinhausen |
22.04.1903 |
Das Unternehmen wird einer testamentarischen Empfehlung von Friedrich Alfred Krupp folgend, in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, wobei die Aktien bis auf die gesetzlich vorgeschriebenen vier im Besitz der Erbin bleiben; Grundkapital: 160 Mio M. Die Unternehmensleitung liegt jetzt bei Vorstand und Aufsichtsrat. Da Bertha Krupp noch minderjährig ist, nimmt ihre Mutter, Margarethe Krupp, deren Rechte als Inhaberin wahr und steht damit de facto an der Spitze des Unternehmens. |
01.07.1903 |
Umwandlung der Werke in eine Aktiengesellschaft unter der Firma "Fried. Krupp A.-G." mit einem Grundkapital von M 160 Millionen zur Fortführung der nahezu 100 Jahre unter der Firma "Fried. Krupp" geführten gewerblichen Unternehmungen. |
1904 |
Das Hüttenwerk Rheinhausen wird "Friedrich-Alfred-Hütte" genannt |
07.1904 |
Inbetriebnahme des ersten Hochofens in Rheinhausen; das Werk bekommt den Namen "Friedrich-Alfred-Hütte" |
01.1905 |
Im Januar Betriebsaufnahme im Thomasstahlwerk Rheinhausen |
1905 |
Abgabe des von Krupp für das Deutsche Reich erworbenen Patentes für Dampfmaschinen-Steuerung, Bauart van den Kerchove, an die "Sächsische Maschinenfabrik" in Chemnitz. Letztere sichert sich damit das alleinige Ausführungsrecht für Deutschland. |
07.1905 |
Der letzte von drei neuen Thomaseisen-Hochöfen in Rheinhausen wird angeblasen |
1906 |
Bau von Ballonkanonen |
1906-1907 |
Bau der neunten mechanischen Werkstatt mit 31.000 m2 Nutzfläche |
1906 |
Erhöhung des Aktienkapitals um 20 Mio M |
1906 |
Ehe Gustavs von Bohlen und Halbachs mit Bertha Krupp, der Alleinerbin des Krupp-Unternehmens. Von Bohlen und Halbach wird dadurch zum Unternehmer. Die beiden tragen von da an den Namen Krupp von Bohlen und Halbach. |
1906 |
Bei der Schiff- und Maschinenbau AG Germania in Kiel wird der Bau von Verbrennungsmotoren aufgenommen, nachdem Rudolf Diesel 1897 gemeinsam mit dem Unternehmen Krupp und der Maschinenfabrik Augsburg den ersten "Diesel"-Motor entwickelt hat. |
1906-1907 |
Es werden Erzgruben an der Lahn und bei Gelnhausen gekauft: Die Eisenerzgruben des Prinzen Solms-Braunfels und die Eisengrube "Einigkeit". |
15.10.1906 |
Vermählung Bertha Krupps mit dem preußischen Legationsrat Gustav von Bohlen und Halbach, der durch königlich-preußischen Erlaß das Recht erhält, seinem Namen den Namen Krupp voranzustellen. Insgesamt dauern die Feierlichkeiten fünf Tage. Geladen sind 125 Gäste (darunter Kaiser Wilhelm II.), zudem 60 Beamte und Angestellte, 10 Arbeiter und 19 pensionierte Kruppianer, ferner die Familienangehörigen der Gäste. Um auf das Gelände der Villa zu gelangen, muß ein Passierschein vorgelegt werden, und es verkehren Patrouillen im Park. Für die Durchführung der Festivitäten werden 5 Köche, 19 Kellner, 10 Putzfrauen, 19 Schreiner, drei Sattler und zwei Elektriker eingestellt. |
01.11.1906 |
Die Eisenerzgruben im Bereich der Lahn werden dem Fürst zu Solms-Braunfels abgekauft, darunter auch die Grube Fortuna. Die Leitung der Gruben obliegt von nun an der Bergverwaltung Weilburg. |
Ende 1906 |
Gustav Krupp von Bohlen und Halbach tritt Ende des Jahres als stellvertretender Vorsitzender in den Aufsichtsrat der Fried. Krupp AG ein |
1907 |
Bau eines Elektrostahlwerks |
1907/1909 |
Errichtung eines neuen Schießplatzes in Essen |
1907 |
Inbetriebnahme eines neuen Hochofens auf der Friedrich-Alfred-Hütte |
1907 |
Gründung einer Werkstatt für Stahlhochbau und Brückenbau in der Friedrich-Alfred-Hütte |
13.08.1907 |
Geburt von Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, ältester Sohn von Bertha Krupp, in Essen |
1908 |
Inbetriebnahme eines neuen Hochofens auf der Friedrich-Alfred-Hütte |
1908 |
Krupp nimmt die Elektrostahlerzeugung auf |
07.01.1908 |
Gründung der Norddeutschen Hütte AG in Bremen-Oslebshausen |
1909 |
Fertigstellung eines eigenen Laborgebäudes |
1909 |
Nach weiteren Stationen seiner Karriere leitet Hugenberg von 1909 bis 1918 als Vorsitzender des Direktoriums der Firma Krupp deren Finanzwesen. |
1909 |
Gustav Krupp von Bohlen und Halbach wird Vorsitzender des Aufsichtsrats |
15.05.1909 |
In der ehemaligen Eisenwarenfabrik d'Ester in Sayn wird ein Erholungsheim für Krupp?sche Beamte eröffnet, ein großes, mit allen Bequemlichkeiten ausgestattetes Heim, für über 50 Gäste. |
1910 |
Der letzte Puddelofen verschwindet in der Gußstahlfabrik |
1911 |
Kohleverbrauch 1911: 1,4 Mio t |
1911 |
Inbetriebnahme des 9. Hochofens auf der Friedrich-Alfred-Hütte |
1911 |
Krupp schließt einen Interessengemeinschaftsvertrag mit der Westfälischen Drahtindustrie in Hamm ab |
04.03.1911 |
Der Hammer "Fritz" bearbeitet das letzte Schmiedestück |
1912 |
Inbetriebnahme einer Zementfabrik zur Herstellung von Hochofenzement aus Schlacke |
1912 |
Nach intensiver Forschungsarbeit gelingt die Entwicklung nicht rostender, säurebeständiger Stähle. NIROSTA und V2A finden rasch vielfältige Anwendung vor allem in der Chemie- und Nahrungsmittelindustrie, in der Medizin und im Bauwesen. Sie werden weltweit ein Begriff für Qualität. |
1912 |
Eduard Maurer beginnt bei der "Friedrich Krupp AG" in Essen, wo er in der Versuchsanstalt arbeitet. Dort entwickelt er ein Verfahren zur Herstellung eines nichtrostenden Stahls auf Basis einer Nickel-Chrom-Legierung, der durch eine besondere Wärmebehandlung, dem sog. Schlußglühen, kalt verformbar bleibt oder auch besondere Festigkeit erlaubt. |
08./09.08.1912 |
Hundertjahr-Feier der Firma Krupp. Hierzu reist Kaiser Wilhelm II. in der Nacht des 7. August an und bleibt mitsamt seinem Hofstaat bis zum 9. August. Unter den Gästen sind unter anderem Prinz Heinrich, Reichskanzler Theobald von Bethmann Hollweg und Großadmiral Alfred von Tirpitz. Das Fest beginnt am Morgen mit der Ankunft des Kaisers. Nach dem Frühstück folgt eine Fahrt in die Stadt, mit der Begrüßung durch den Oberbürgermeister Albert Heinrich Friedrich Wilhelm Holle vor dem Gebäude des Bergbaulichen Vereins. Der Festakt findet im Lichthof der Firmenzentrale mit diversen Ansprachen statt. Es folgt eine Werksbesichtigung. Am Abend findet ein Festmahl mit 450 geladenen Gästen statt. Nach dem Mahl folgen zwei Reden von Gustav Krupp von Bohlen und Halbach und Kaiser Wilhelm II. Am zweiten Tag folgen nochmals Werksbesichtigungen. |
28.10.1913 |
Inbetriebnahme des 10. Hochofens auf der Friedrich-Alfred-Hütte |
01.08.1914 |
Mit Ausbruch des Krieges gänzliche Umstellung der Werke auf die Herstellung von Kriegsmaterial. |
1. Weltkrieg |
Um die staatlichen Aufträge erfüllen zu können, wird die Produktion im Ersten Weltkrieg bis auf mehr als das Fünffache der Vorkriegserzeugung gesteigert. Besonders bekannt wird der schwere 42 cm Mörser "Dicke Berta". Von den anfänglichen Kriegsgewinnen investiert Krupp den größten Teil in aufwändige neue Fabrikbauten, für die es später kaum noch eine Nutzung gibt. |
1915 |
Krupp erwirbt sämtliche Kuxe (Anteilscheine) der Gewerkschaft Schlesische Nickelwerke bei Frankenstein (Schlesien) |
27.09.1915 |
Inbetriebnahme eines Martin-Werks auf der Friedrich-Alfred-Hütte |
1917 |
Entwicklung eines Langrohrgeschützes mit 130 km Reichweite ("Paris-Geschütz"). |
1917 |
Krupp errichtet in Essen-Borbeck ein großes Stahlwerk (Martinwerk 7) |
nach dem 1. Weltkrieg |
Nach Ende des Weltkrieges wieder Umstellung der Kriegsmaterialwerkstätten auf neue Erzeugnisse: Lokomotiven, Lastkraftwagen, Landmaschinen, Bagger, Getriebe, Registrierkassen u. a. |
1919-1920 |
Krupp produziert Lastwagen in Essen. |
1919 |
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges 1918 gerät das Unternehmen wegen des Verbots der Produktion von Rüstungsgütern in wirtschaftliche Schwierigkeiten. |
1919-1925 |
Stillegung der unter dem Namen Saynerhütte betriebenen Eisengießerei. |
1919-1925 |
Auf der Gußstahlfabrik in Essen wird die Errichtung eines Hochofenwerkes mit 2 Öfen, als Ersatz für die alten mittelrheinischen Hütten mit insgesamt 7 kleinen Hochöfen, durchgeführt. |
1919 |
Die ersten elektrischen Lokomotiven werden zur Ablieferung gebracht. |
1919 |
Umstellung auf Friedensproduktion: Nach dem Krieg stellt Krupp als Folge des Versailler Vertrags die Produktion um und beginnt u.a. mit dem Bau von Lokomotiven, Lastkraftwagen, Landmaschinen und Baggern. |
1919 |
Krupp erwirbt die Aktienmehrheit an dem Feinblechwalzwerk "Capito & Klein AG", Benrath |
11.09.1919 |
Die Ernemann AG schließt sich mit Fried. Krupp, Essen zu einer weitgehenden Interessengemeinschaft "in Bezug auf die Herstellung und den Verkauf von Apparaten zur Vorführung kinematographischer Aufnahmen" in einem vertikalen Kartell zusammen. |
1921 |
Abschluß eines Betriebsüberlassungsvertrags mit der Gewerkschaft ver. Constantin der Große, Bochum. |
1921 |
Fortsetzung des Ausbaus zum vertikal und horizontal strukturierten Konzern. |
1921 |
Die Fried. Krupp AG schließt Betriebs- und Interessengemeinschaftsverträge ab mit den Gewerkschaften Ver. Helene und Amalie in Essen und Ver. Constantin der Große in Bochum |
1922-1923 |
Errichtung eines Walzwerks in Essen-Borbeck. |
1922 |
Rückkehr von Eduard Maurer zur Versuchsanstalt der "Friedrich Krupp AG" in Essen, wo er das Maurer'sche Gußeisendiagramm entwickelt, mit dem es möglich ist, Gußeisen zu erzeugen, dessen Festigkeit an jene des Stahls heranreicht. |
1924 |
Bau der ersten deutschen Turbinen-Dampflokomotive T 18 1001 von Krupp (Fabr.-Nr. 592). Die Zoelly-Turbine (1470 kW, n= 6800 U/min) liefert Escher-Wyss. Die Lok wird nach Beendigung der Versuchsfahrten von 1930 bis 1940 beim Bw Hamm P eingesetzt, hat zwar viele Störungen, erreicht dennoch eine gewisse Betriebsreife. |
1924-1925 |
Die Kosten für die Umstellung auf Friedensproduktion und die Verluste durch Demontage, Inflation und Ruhrkampf führen 1924/25 zu einer bedrohlichen Krise des Unternehmens, die nur durch einschneidende Sanierungsmaßnahmen abgewendet werden kann. Die in dem Zusammenhang von der Unternehmensleitung vorgeschlagene Stilllegung der Krupp-Werke oder ihre Einbringung in die bald darauf gegründete Vereinigte Stahlwerke AG lehnt Gustav Krupp von Bohlen und Halbach ab. In den folgenden Jahren gelingt es, das Unternehmen zu stabilisieren. Dabei konzentriert man sich auf die Straffung der Weiterverarbeitungsbetriebe und den Ausbau der Edelstahlerzeugung. |
1925 |
Seither beteiligt sich die Firma Krupp mit Personal und Logistik an den geheimen Aufrüstungsbemühungen der Weimarer Republik. |
1925 |
Abbruch der Betriebsanlagen der bereits im Jahre 1925 stillgelegten Hermannshütte und Verkauf des gesamten Geländes. |
Ende 1925 |
Das auf Wolframkarbidbasis gesinterte Hartmetall WIDIA ist von der "Osram Studiengesellschaft für elektrische Beleuchtung" entwickelt worden, um Diamanten als Werkstoff für die Metallbearbeitung zu ersetzen. Weil die Osram GmbH nicht für die industrielle Nutzung im großen Rahmen eingerichtet ist, verkauft sie Ende 1925 die Lizenz an Krupp. |
1926 |
Veröffentlichung "Der neue kollektorlose Einphasenmotor der Firma Krupp" (von Prof. Punga und von Schön), erschienen in der ETZ |
1926 |
Krupp bringt das Werkzeugmetall WIDIA unter dem Namen WIDIA (wie Diamant) auf den Markt. Es leistet durch seine Härte und Verschleißfestigkeit einen entscheidenden Fortschritt in der Werkzeugtechnik ein. Der neue Produktbereich entwickelt sich sehr erfolgreich, WIDIA wird bald zur Bezeichnung für Hartmetall schlechthin. |
16.01.1926 |
Die Mannheimer Straßenbahn schreibt an Krupp, teilt die beabsichtigte Beschaffung von 20 weiteren Triebwagen (259 - 278) mit und bittet in Ergänzung zu vorhergegangenen Angeboten um Zeichnungen. (Krupp will auch Wagen mit Albrecht-Krupp-Antrieb vertreiben.) |
09.02.1926 |
Krupp, der die Wagen mit dem Albrecht-Krupp-Antrieb vertreiben will, teilt der Straßenbahn Mannheim mit, daß zwar generelle Konstruktionsvorstellungen vorliegen, doch ein Preis wegen der elektrischen Zurüstung noch nicht gefunden werden könne. Außerdem sei es noch notwendig, neue Hüllkurven einzumessen. |
10.02.1926 |
Die "Neunkirchener Straßen- und Kleinbahn-AG" erfährt von der Probefahrt der Mannheimer Straßenbahn mit dem Albrecht-Krupp-Antrieb in Dortmund und fragt am 10.01.1926 nach dem Ergebnis und bittet um Einzelheiten. |
12.03.1926 |
Die Waggonfabrik Fuchs teilt mit, daß die Pforzheimer Straßenbahn 8 zweiachsige Triebwagen mit Albrecht-Krupp-Antrieb in Auftrag gegeben hatte, die ab 24.03.1926 auf dem Netz der Heidelberger Straßenbahn zur Probefahrt bereitstehen sollen. - Der Termin der Probefahrt wird kurzfristig abgesetzt, da die von der Firma Krupp vorgefertigten Teile nicht ungeändert eingebaut werden konnten. Wie die Erfahrungen mit den Pforzheimer Wagen sind, ist nicht in der Akte "Albrecht-Krupp-Triebwagen (StArch 187 1971, Nr. 642) enthalten. |
19.04.1926 |
Die Mannheimer Straßenbahn scheibt an die Firma Krupp, in dem in Mannheim endgültig Abstand von einer eventuellen Beschaffung von Straßenbahntriebwagen mit Albrecht-Krupp-Antrieb genommen wird. |
1927 |
Die Gewerkschaften Ver. Helene und Amalie in Essen werden durch Krupp erworben |
1927 |
Krupp erwirbt die Aktienmehrheit an der Zeche Ver. Constantin der Große in Bochum. |
1927 |
Krupp erwirbt die Aktienmehrheit der Norddeutschen Hütte AG in Bremen |
10.02.1927 |
Krupp beabsichtigt lt. einem Schreiben der "Westfälischen Straßenbahn" aus Gerthe bei Bochum vom 10. 2. 1927 an das Straßenbahnamt Mannheim, den "unrentablen Fabrikationszweig der Kardan-Straßenbahngetriebe abzubauen". |
Ende Febr. 1927 |
Die Lokomotive T 18 1001 geht nach Probefahrten im vergangenen halben Jahr an die Lieferfirma zwecks Umbau zurück: Vor allem sollen die bei stärkeren Belastungen an den Rückwärts-Turbinen durch Wärmespannungen aufgetretenden Undichtigkeiten beseitigt werden. Ferner soll die Vorwärts-Turbine mit mehr (mindestens drei) Düsensätzen ausgerüstet werden, um bessere Regelungsmöglichkeit zu haben. |
1928-1939 |
Bildung einer Arbeitsgemeinschaft mit der Maschinenbau und Bahnbedarf A.-G. vormals Orenstein & Koppel, Berlin |
1928 |
Die Steinkohlenzeche Emscher-Lippe bei Datteln wird Alleinbesitz von Krupp |
1928 |
Krupp erwirbt eine Mehrheitsbeteiligung an der Gründung der Badischen Wolframerzgesellschaft mbH in Söllingen. |
03.1928 |
Die Gesellschaft verständigt sich mit der "Vereinigte Stahlwerke A.-G." über mehrere, beide Unternehmen gemeinsam berührende Fragen. Sie tritt der genannten Firma das Werksgelände der ehemaligen Johanneshütte am Niederrhein ab und erwirbt von den "Vereinigten Stahlwerken" 500 Kuxe der Gewerkschaft Emscher-Lippe, wodurch sie in den alleinigen Besitz dieser Zeche gelangt. Ferner übernimmt sie die im Besitz der "Vereinigten Stahlwerke" sowie zweier weiterer Firmen befindlichen Aktien der "Norddeutschen Hütte A.-G.", so daß sie nunmehr über die Aktienmehrheit dieses Werkes verfügt. |
01.01.1929 |
Der Betriebsüberlassungsvertrag mit der Gewerkschaft ver. Constantin der Große wird mit Wirkung vom 1. Januar 1929 zu einer Interessengemeinschaft umgestaltet. Danach unterliegt das gesamte Vermögen der Gewerkschaft der Verwaltung und Verfügung der Fried. Krupp Aktiengesellschaft, während der Reingewinn den Gewerken zufließt. Die Fried. Krupp A.-G. garantiert bis zum 31. Dezember 1944 eine Ausbeute von jährlich RM 160,00 pro 1/5000 Anteil. Auf Grund der Garantie vorgelegte Beträge sind der Fried. Krupp A.-G. von der Gewerkschaft aus Erträgnissen späterer Jahre zu erstatten. |
1929 |
Der Turmhelm des 1929 vollendeten Chrysler Gebäudes in New York wird mit Krupp'schem Edelstahl verkleidet. |
1929 |
Krupp erwirbt die Mehrheitsbeteiligung an der Harburger Eisen- und Bronzewerke AG |
1929 |
Die Hochofenanlage des Hüttenwerks Essen-Borbeck wird in Betrieb genommen. Es zählt zu den modernsten in Europa und wird zum Zentrum der Edelstahlerzeugung im Konzern, die besonders für den Bau von Chemieanlagen Bedeutung gewinnt. |
1929 |
Die mit 15.000 Tonnen größte Schmiedepresse der Welt wird in Betrieb genommen. Sie ermöglicht das Schmieden von Hochdruckkesseln aus Rohblöcken bis zu 300 Tonnen Gewicht. Beide Anlagen werden nach dem Zweiten Weltkrieg vollständig demontiert. Das unzerstörte Hüttenwerk wird in die Sowjetunion transportiert, die Schmiedepresse nach Jugoslawien. |
1929 |
Entwicklung des Krupp-Rennverfahrens. Es ermöglicht zusätzlich die Verhüttung eisenarmer Erze. |
05.1929 |
Inbetriebnahme des neuen Hochofenwerkes Borbeck. |
31.08.1929 |
Ãœbernahme der Lokomotivquote von Hohenzollern |
1930 |
Erwerb der Aktienmehrheit der "Deutsche Last-Automobil-Fabrik A.-G." in Ratingen, deren Betriebe später stillgelegt werden. |
1930 |
Die Betriebe der im Vorjahr übernommenen "Hohenzollern" A.-G. für Lokomotivbau, Düsseldorf, werden stillgelegt. |
1930 |
Bei der Herstellung von Walzen geht Krupp 1830 zur Endproduktion über, da die früher gelieferten Walzenrohlinge bei unsachgemäßer Bearbeitung durch die Kunden häufig springen. Für die Endprodukte wird Qualitätsgarantie übernommen. |
04.1930 |
Die Gesellschaft gibt den Wagenbau zugunsten der "Linke-Hofmann-Busch-Werke A.-G." auf und übernimmt gemeinsam mit der Firma "Henschel & Sohn" die Lokomotivquote von "Linke-Hofmann-Busch". |
06.1930 |
Stillegung der Mülhofenerhütte bei Engers am Mittelrhein. Die Anlagen der Hütte werden mit Grund und Boden sowie mit sämtlichen Wohnhäusern und Gerechtsamen verkauft. |
1932-1934 |
Der Fried. Krupp Stahlbau Rheinhausen errichtet in den Jahren 1932 bis 1934 die Straßen- und Eisenbahnbrücke über den "Kleinen Belt" |
1933 |
Krupp erlebt aufgrund der in der Zeit des Nationalsozialismus entfesselten Rüstungspolitik einen Aufschwung. Gustav Krupp arrangiert sich mit dem Nationalsozialismus. |
1933-1934 |
Aufgabe der Herstellung von Registrierkassen und ähnlichen Maschinen. Die Fabrikation wird mit der "National-Registrier-Kassen G. m. b. H., Berlin" zusammengelegt. Von dem Kapital der G. m. b. H., die jetzt "National-Krupp Registrier Kassen G. m. b. H." firmiert, übernimmt Krupp 20 %. Die bisherigen Registrierkassen-Vertriebsgesellschaften werden aufgelöst. |
1933-1945 |
Nach 1933 wird Krupp eng in die nationalsozialistische Wirtschaftspolitik eingebunden. So wird im Rahmen der Autarkiebestrebungen neben der Gewinnung von Treibstoffen und Mineralölen aus heimischer Kohle auch die inländische Erzbasis ausgebaut, wobei das Krupp-Rennverfahren zusätzlich die Verhüttung eisenarmer Erze ermöglicht. Im Rahmen des Vierjahresplanes greifen staatliche Behörden in die Produktionsplanung des Unternehmens ein: Der Bau von Lokomotiven, Lastkraftwagen und Schiffen wird stark vorangetrieben, auch die Waffenproduktion wird wieder aufgenommen. Der Anteil dieses Produktionszweiges liegt jedoch erheblich niedriger als im Ersten Weltkrieg. |
1935-1936 |
Kündigung zwecks Rückzahlung der 6 % Dollaranleihe von 1924 und der 6 % Anleihe von 1927. Für letztere Anleihe wird den bisherigen Inhabern eine neue 4,5%-Anleihe von 1936 angeboten. |
1936-1937 |
Erwerb der Steinkohlenfeider bei Rossenray am linken Niederrhein aus dem Besitz der Städte Köln und Frankfurt (Main) und der markscheidenden Rheinberg-Felder. |
1936-1937 |
Errichtung einer Kraftstoffgewinnungsanlage unter der Firma "Krupp Treibstoffwerk G. m. b. H.", Essen |
1936-1937 |
Im Siegerland und im Lahngebiet sowie in Mitteldeutschland werden mehrere Eisenerzgruben neu in Betrieb genommen. |
1936-1937 |
Die mitteldeutschen Gruben werden zu der neuen Bergverwaltung Goslar zusammengeschlossen. |
1936-1937 |
Die bisher von der Bergbau A.-G. Lothringen gepachteten Gruben "Braunesumpf" und "Hansa" sowie die Grube "Friederike" und die "Mathildenhütte" werden gemeinsam mit der Hoesch A.-G. käuflich erworben. Andererseits werden die Beteiligungen an den Gruben "Finkenkuhle" und "Stederdorf" an die Reichswerke für Erzbergbau und Eisenhütten "Hermann Göring", Berlin, abgegeben. |
1937 |
Hitler ernennt Gustav Krupp von Bohlen und Halbach zum Wehrwirtschaftsführer und verleiht ihm das Goldene Ehrenzeichen der NSDAP. |
1937-1938 |
Erwerb der Aktienmehrheit der Berndorfer Metallwarenfabrik Arthur Krupp A.-G. in Berndorf bei Wien aus dem Besitz der Creditanstalt-Bankverein. |
1937 |
Gründung der Krupp Treibstoffwerk GmbH. |
1938-1939 |
Erwerb der Zeche Mont-Cenis seitens der Gewerkschaft ver. Constantin der Große, Bochum |
1938-1939 |
Fortführung des Ausbaues der Grube "Echte" bei Kreiensen |
1938-1939 |
Förderungsaufnahme auf Grube "Friederike" |
1938-1939 |
Beginn des Abteufens eines Gefrierschachtes der Gewerkschaft Damme |
1938 |
Betriebsüberlassungsvertrag für das Feinblechwalzwerk "Capito & Klein AG" |
1938 |
Der Schwere Kreuzer "Prinz Eugen" läuft bei der Germaniawerft vom Stapel, wo im Verlaufe des Zweiten Weltkrieges auch ein großer Teil der deutschen U-Boote gebaut wird. |
24.01.1938 |
Geburt von Arndt von Bohlen und Halbach in Berlin-Charlottenburg |
1939-1940 |
Zukäufe von Anteilen von den bisherigen Beteiligungsgesellschaften. |
1939-1940 |
Erhöhung der Zahl der werkseigenen und -geförderten Wohnungen um 824 auf 34 174. |
1939 |
Gründung der "Deutsche Landmaschinen-Vertrieb G. m. b. H." mit der "Orenstein & Koppel A.-G." zwecks gemeinsamen Vertriebs ihrer Erzeugnisse, Erntebergungsmaschinen und Ackerschlepper. |
1939 |
Bau der Dampflokomotiven 50 174 - 233 lt. Kaufvertrag 10.068/63.803; Preis: 176.000,00 RM je Lok |
11.1939 |
Auflegung einer Anleihe von RM 40 Millionen zur Beschaffung von Mitteln, welche die Gesellschaft zur Erfüllung der ihr übertragenen Aufgaben benötigt. |
1940-1941 |
Die Betriebsabteilung Stahl- und Brückenbau der Friedrich-Alfred-Hütte, Rheinhausen, wird aus organisatorischen Gründen zu einem Konzernwerk unter der Firmenbezeichnung "Krupp-Stahlbau Fried. Krupp Aktiengesellschaft" verselbständigt. |
1940 |
Bau der Dampflokomotiven 50 386 - 405 lt. Kaufvertrag 10.068/63.803 |
1940/41 |
Bau der Dampflokomotiven 50 891 - 986 lt. Kaufvertrag 10.068/63.449; Preis: 179.000,00 RM je Lok |
15.07.1940 |
Der Techniker Manfred von Ardenne schließt mit der Firma Krupp einen Vertrag zur Durchführung "Übermikroskopischer Forschung" ab. |
23.08.1940 |
Lieferung der Lokomotiven 49c 470 und 471 ("Dovregubben") nach Norwegen als letzte Serie der Reihe 49 (1'D2' h4v, D= 1530 mm, V= 90 km/h). - Bis 1940 werden insgesamt 7 Maschinen (Hersteller auch Thune und Hamar) gebaut; sieben bei Krupp im Bau befindliche werden durch Bombenangriffe zerstört. Sie werden 1958 ausgemustert, und die 470 bleibt als Exponat im Eisenbahnmuseum Hamar erhalten. |
1941 |
Die Werkstatt für Stahlhochbau und Brückenbau wird als "Krupp Stahlbau Fried Krupp AG Rheinhausen" verselbstständigt |
1941 |
Erwerb der Aktienmehrheit an der Deutschen Schiff- und Maschinenbau AG Bremen "Deschimag". Diese Aktion ist im Rahmen der kriegswirtschaftlichen Erfordernisse zu sehen. Mit der "Deschimag" wird das Bauprogramm der Krupp Germaniawerft um Schiffe und U-Boote größerer Typen erweitert. |
1941 |
Die Abteilung Stahlbau der Friedrich-Alfred-Hütte wird organisatorisch als Krupp Stahlbau Fried. Krupp AG Rheinhausen verselbstständigt, ursprünglich mit dem Ziel, den Betrieb auch räumlich aus dem beengten Areal des Hüttenwerks Rheinhausen hinaus zu verlegen, damit beide Betriebe dann weiter expandieren können. Die steigende Zahl von Einberufungen führt zu einem gravierenden Mangel an Arbeitskräften. Das Problem sucht Krupp mit der Beschäftigung ausländischer Arbeitskräfte, insbesondere durch Fremdarbeiter und Kriegsgefangene, zu bewältigen. |
1941 |
Ãœbernahme der Aktienmehrheit an der "Deutschen Schiff- und Maschinenbau Aktiengesellschaft" (Deschimag) |
1941/42 |
Bau der Dampflokomotiven 50 1690 - 1749 lt. Kaufvertrag 10.068/63.490; Preis: 179.000,00 RM je Lok |
1942 |
Alfried Krupp von Bohlen und Halbach übernimmt er die Leitung des Krupp-Konzerns von seinem Vater Gustav Krupp von Bohlen und Halbach und setzt den Aufstieg des Unternehmens zu einem der bedeutendsten deutschen Unternehmen des "Dritten Reichs" fort. Zeitweilig beschäftigt Krupp 100.000 Zwangsarbeiter. Um näher an den Arbeitskräften zu sein, errichtet Alfried Krupp ebenfalls eine Fabrik in der Nähe des KZ Auschwitz, das Berthawerk. |
1942 |
Nach seinem zweiten Schlaganfall überträgt Gustav Krupp 1942 die Leitung des Unternehmens seinem Sohn Alfried. |
1942 |
Das in nur in zwei Exemplaren gebaute 80 cm-Eisenbahngeschütz "Dora" wird fertiggestellt. Es stellt das größte jemals gebaute Geschütz dar, ist aber zu seiner Bauzeit bereits durch die Mittel des Luftkriegs überholt. |
1942 |
Bau der Dampflokomotiven 50 2426 - 2501 lt. Kaufvertrag 10.068/63.817; Preis: 179.000,00 RM je Lok |
1943 |
Der Essener Rüstungsbetrieb wird zerstört. |
1943 |
Bertha Krupp bleibt alleinige Besitzerin bis 1943, als das Unternehmen auf ihren Sohn Alfried Krupp von Bohlen und Halbach übetragen wird. |
1943 |
Im Zuge der Leistungssteigerung des deutschen Bergbaues wird zwischen der Wintershall-Gruppe und der Fried. Krupp A.-G. ein freundschaftliches Abkommen über technische und kaufmännische Zusammenarbeit der ihnen nahestehenden Zechen geschlossen. Die Führung hierbei übernimmt die Fried. Krupp A.-G. Eine Veränderung im Aktienbesitz tritt nicht ein. |
1943 |
Steigenden Produktionsanforderungen stehen Arbeitskräftemangel und Zerstörungen durch Luftangriffe gegenüber. Diesen versucht man verstärkt seit 1943 durch Auslagerungen von Betrieben in weniger luftgefährdete Gebiete zu entgehen. |
1943 |
Bau der Dampflokomotiven 50 3045 - 3056 lt. Kaufvertrag 10.068/63.721 |
1943 |
Bau der Dampflokomotiven 50 3057 - 3069 lt. Kaufvertrag 03.220/63.722 (anstatt Krupp); Preis: 165.000,00 RM je Lok |
09.1943 |
Die Richtmittel-Werkstatt, die Abteilungen Kleinbau 4, Zünder-Werkstatt, Maschinenbau 1 und Maschinenbau 2 werden wegen der Kriegseinwirkungen in Räumlichkeiten der "Meyer Kauffmann Textilwerke" in Wüstegiersdorf verlagert. Produziert werden an diesem Standort zwischen September 1943 und März 1945 Zahnräder, Getriebe, elektrische Apparate, Holmgurte und Zünder. Beschäftigt sind dort im Februar 1944 insgesamt fast 400 Personen. |
20.11.1943 |
Im Reichsgesetzblatt Teil I Nr. 99 vom 20. November 1943 wird ein Erlaß des Führers über das Familienunternehmen der Firma Fried. Krupp mit folgendem Wortlaut veröffentlicht: "Die Firma Fried. Krupp hat sich als Familienunternehmen in 132 Jahren überragende, in ihrer Art einzige Verdienste um die Wehrkraft des deutschen Volkes erworben. Es ist daher mein Wille, daß sie als Familienunternehmen erhalten bleibt. Zu diesem Zwecke bestimme ich: I. Der Inhaber des Kruppschen Familienvermögens wird ermächtigt, mit diesem Vermögen ein Familienunternehmen mit besonders geregelter Nachfolge zu errichten. II. Die Errichtung des Familienunternehmens und seine Satzung sind gerichtlich oder notarisch zu beurkunden. Die Satzung bedarf meiner Genehmigung, die durch den Reichsminister und Chef der Reichskanzlei einzuholen ist. III. Der jeweilige Inhaber des Unternehmens führt den Namen Krupp vor seinem Familiennamen. IV. Der Reichsminister der Finanzen wird ermächtigt, im Einvernehmen mit dem Reichsminister und Chef der Reichskanzlei die mit der Gründung des Familienunternehmens zusammenhängenden Abgaben sowie die künftige Besteuerung des Unternehmens und die durch den Tod eines Inhabers oder den Übergang der Inhaberschaft auf einen anderen Inhaber entstehende Erbschafts-(Schenkung-)steuer im Sinne dieses Erlasses zu regeln. V. Der Reichsminister der Justiz und der Reichswirtschaftsminister können - jeder für seinen Geschäftsbereich und, soweit erforderlich, gemeinsam - im Einvernehmen mit dem Reichsminister und Chef der Reichskanzlei die zur Durchführung und Ergänzung erforderlichen Vorschriften im Verwaltungswege erlassen. Führer-Hauptquartier, den 12. November 1943. Der Führer gez.: Adolf Hitler - Der Reichsminister und Chef der Reichskanzlei gez.: Dr. Lammers." Alleininhaber: Alfried Krupp von Bohlen und Halbach |
15.12.1943 |
Durch Beschluß der Hauptversammlung vom 15. Dezember 1943 wird gemäß dem Gesetz vom 5. Juli 1934 und seinen Durchführungsverordnungen die Gesellschaft in der Weise umgewandelt, daß ihr Vermögen unter Ausschluß der Abwicklung auf die Hauptgesellschafterin übertragen wird. (Umwandlung in eine Einzelfirma, Alleininhaber: Alfried Krupp von Bohlen und Halbach) |
15.12.1943 |
Die Hauptversammlung vom 15. Dezember 1943 beschließt die Umwandlung der Gesellschaft in das Familienunternehmen (Einzelfirma) "Fried. Krupp", Essen. Alleiniger Inhaber ist Dipl.-Ing. Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, Essen. Mit der Umwandlung sind Veränderungen in der gesellschaftsrechtlichen Struktur der Tochtergesellschaften nicht verbunden. |
15.12.1943 |
Durch Beschluß der Hauptversammlung vom 15. Dezember 1943 wird die Gesellschaft gemäß dem Gesetz vom 5. Juli 1934 und seinen Durchführungsverordnungen in der Weise umgewandelt, daß ihr Vermögen unter Ausschluß der Abwicklung auf die Hauptgesellschafterin übertragen wird. |
Ende 1943 |
Gustav Krupp von Bohlen und Halbach ist bis Ende des Jahres Vorsitzender des Aufsichtsrats. |
29.12.1943 |
Die Firma der Aktiengesellschaft wird im Handelsregister gelöscht. |
29.12.1943 |
Die Fried. Krupp AG wird wieder in eine Einzelfirma umgewandelt und auf den ältesten Sohn Alfried Krupp von Bohlen und Halbach als Alleininhaber übertragen. Er übernimmt die Firma zu einem Zeitpunkt, als Rüstungsbehörden und halbstaatliche Lenkungsgremien in noch größerem Umfang in die Unternehmen eingreifen. Die Firma als A.-G. ist erloschen. |
1944 |
Die "Südwerke" genannte Ausweichanlage verlegt ihren Sitz nach Bamberg mit Betrieben in Nürnberg und Kulmbach. |
1945 |
Nach dem Krieg wird Alfried Krupp von Bohlen und Halbach verhaftet, wird jedoch nicht mit anderen Größen des Nazi-Regimes im ersten Nürnberger Kriegsverbrechertribunal angeklagt, da man zunächst seinen noch lebenden, aber schwerkranken Vater für verantwortlich hält. Diesem wird aus gesundheitlichen Gründen doch nicht der Prozeß gemacht und so wird der Sohn nach den inzwischen begonnen Kriegsverbrecherprozessen getrennt anklagt. |
nach dem 2. Weltkrieg |
Der Krupp-Konzern kommt unter alliierte Kontrolle, wird teilweise demontiert oder enteignet |
Ende 2. Weltkrieg |
Bei Kriegsende sind ca. 32% der Essener Werksanlagen zerstört und 29 % mittelschwer bis schwer beschädigt. Durch Demontage verliert das Unternehmen u.a. das Hüttenwerk Essen-Borbeck und die Germaniawerft. Das Grusonwerk in Magdeburg wird enteignet. Die Bergwerks- und Hüttenbetriebe ("Montanbetriebe") werden im Rahmen eines Entflechtungsplanes abgetrennt. Dadurch wird dem Unternehmen die Rohstoff- und Stahlbasis entzogen. Die verbleibenden Verarbeitungsbetriebe werden verselbstständigt. Das Vermögen des Unternehmens wird der Militärregierung unterstellt und seine Verwaltung einem britischen Kontrolloffizier übertragen. |
1948 |
In einem später als der eigentliche Kriegsverbrecherprozeß stattfindenden Tribunal, das nur von den Amerikanern durchgeführt wird, wird Alfried Krupp mit zehn seiner leitenden Mitarbeiter wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Verstößen gegen das Kriegsrecht zu einer Gefängnisstrafe von 12 Jahren und Enteignung verurteilt. In der Urteilsbegründung wird auf die Verbrechen gegen die Zwangsarbeiter, auf die Vorbereitung des Krieges sowie auf seine aktive Rolle bei der Ausplünderung und Deindustrialisierung der von Deutschland besetzten Länder Bezug genommen. In der Anklageschrift wird ihm auch die Planung eines Angriffskrieges vorgeworfen. |
16.01.1950 |
Tod von Gustav Krupp von Bohlen und Halbach in Blühnbach (Österreich). Er verbrachte die letzten Jahre seines Lebens bettlägerig im Schloß der Familie in Blühnbach in den österreichischen Alpen, gepflegt von seiner Frau. |
05.09.1950 |
Die erste Nachkriegs-Neubau-Dampflokomotive 82 001 der Deutschen Bundesbahn wird ausgeliefert. |
1951 |
Bereits nach sechs Jahren Haft wird Alfried Krupp von Bohlen und Halbach und seine Mitarbeiter auf Betreiben der Bundesregierung und der US-Regierung von High Comissioner McCloy im Rahmen einer allgemeinen Begnadigungsaktion vorzeitig entlassen. In Freiheit übernimmt Alfried Krupp wieder die Leitung seines Konzerns und schwenkt (eine Bedingung für seine Freilassung) auf zivile Produktion um. |
1951 |
Ausgliederung der Montanunternehmen |
1953 |
Alfried Krupp von Bohlen und Halbach übernimmt wieder die Leitung des Krupp-Konzerns. Im Rahmen der alliierten Entflechtungsmaßnahmen wird im "Mehlemer Abkommen" der Verkauf der vom Konzern abgetrennten Montanbetriebe festgelegt. Das Hüttenwerk Rheinhausen sowie der in Essen, im linksrheinischen und im Harz-Lahn-Gebiet liegende Krupp-Bergwerksbesitz werden auf die Obergesellschaft Hütten- und Bergwerke Rheinhausen AG übertragen, die im Bochumer Raum gelegenen Bergbau-Vermögenswerte auf die neu gegründeten Einheitsgesellschaften Steinkohlenbergwerk Hannover-Hannibal AG (1954) und Bergbau AG Constantin der Große (1953). Die Montanbetriebe werden unter Verkaufsauflage gestellt. |
1953 |
In der Eigenschaft als Generaldirektor der Versicherungsgesellschaft Iduna-Germania trifft Berthold Beitz Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, der ihn als seinen persönlichen Generalbevollmächtigten in den Krupp-Konzern holt. |
1953 |
Alfried Krupp holt Berthold Beitz als Generalbevollmächtigten in den Konzern. |
1954 |
In Rahmen der alliierten Verkaufsauflage wird die Gewerkschaft Emscher-Lippe bei Datteln veräußert. |
1955-1956 |
Berufspraktikum von Manfred v. Kampen in der Krupp'schen Lokomotivfabrik Essen |
1956 |
Die Aktienmehrheit der Bergbau AG Constantin der Große wird an den Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation AG verkauft. |
28.03.1957 |
Ablieferung der 2'C1'h3-Schnellzuglokomotive Baureihe 10 (Ölfeuerung) durch Krupp. Damit schließt die Entwicklung von Dampflokomotiv-Neubauten bei der Deutschen Bundesbahn ab. |
21.09.1957 |
Tod von Bertha Krupp von Bohlen und Halbach in Essen |
1960 |
Die verbliebenen Bergwerks- und Hüttenbetriebe werden in der "Hütten- und Bergwerke Rheinhausen AG" organisatorisch zusammengeschlossen. |
1960 |
Ãœbernahme der "Dolberg, Glaser & Pflaum" und Umwandlung in "Krupp-Dolberg" |
1961 |
Die "Scholven Chemie AG" übernimmt die Anteile der "Krupp Kohlechemie GmbH", Wanne-Eickel, und ändert deren Namen in "Hibernia Chemie GmbH". Diese Gesellschaft pachtet die chemischen Betriebe der Hibernia, so daß der gesamte Chemiebereich des Hibernia-Konzerns bei der "Scholven Chemie" zusammengefaßt ist. |
1963 |
Die Germaniawerft wird liquidiert. |
1964 |
Ãœbernahme der Aktienmehrheit der Atlas-Werke AG in Bremen und damit zugleich der Beteiligungsgesellschaft MaK Maschinenbau Kiel GmbH. |
Nov. 1964 |
Übernahme von rund 80 Prozent des Aktienkapitals von 20 Millionen Mark der Atlas-Werke. Das Kapital war bisher im Besitz der Bank für Gemeinwirtschaft AG, der Bremer Landesbank und der Landesbank Schleswig-Holstein. |
1965 |
Gründung der Fried. Krupp Hüttenwerke AG und Ausbau der Stahlbasis. |
1965 |
Es entsteht durch Fusion mit der "Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation AG"das neue Konzernunternehmen "Fried. Krupp Hüttenwerke AG". Mit dieser Fusion beginnt das Unternehmen, sich wieder eine breite Stahlbasis zu verschaffen. |
10.08.1965 |
Das zum Krupp-Konzern gehörende Hüttenwerk Rheinhausen nimmt eine der modernsten Stahlwalzstraßen in Europa nach zweijähriger Bauzeit in Betrieb. Die Walze hat eine Monatskapazität von 45.000 t Stab- und Formstahl und besitzt ein Walzprogramm mit 500 Profilen. |
1966 |
Durch seinen Erbverzicht wird Anrdt von Bohlen und Halbach selbst nie Inhaber der Firma Fried. Krupp. Dieser Verzicht wird durch eine jährliche Apanage (ca. DM 2 Mio) honoriert. |
1967 |
Der Konzern gerät in finanzielle Schwierigkeiten; Bundesbürgschaft in Höhe von 300.000 Mio DM |
01.04.1967 |
Auf der 50. Jubilarfeier der Firma Fried. Krupp gibt Alfried Krupp von Bohlen und Halbach in der Villa Hügel die Stiftungsabsicht bekannt. Nach dem Tod des Inhabers Alfried Krupp von Bohlen und Halbach 1967 wird, ermöglicht durch den Erbverzicht des Sohnes Arndt von Bohlen und Halbach, sein Vermögen in die von ihm gegründete Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung eingebracht. Zweck dieser Stiftung ist es, die Einheit des Unternehmens zu wahren und philanthropischen Zwecken zu dienen. Die Stiftung wird alleinige Gesellschafterin. Berthold Beitz wird Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung. Die alliierte Verkaufsauflage ("Mehlemer Abkommen" 1953) für die Montanbetriebe wird aufgehoben. |
30.07.1967 |
Tod von Alfried Krupp von Bohlen und Halbach in Essen. Mit dem Tod von Alfried Krupp von Bohlen und Halbach geht sein gesamtes Vermögen auf die Stiftung über. Dies wird möglich durch den Verzicht seines Sohns Arnd von Bohlen und Halbach auf das Erbe. |
01.08.1967 |
Nach dem Tod von Alfried Krupp: Errichtung einer Stiftung; Umwandlung der Einzelfirma in eine GmbHrtha Krupp; in Essen |
1968 |
Mit der Überführung des Kruppschen Privatvermögens in eine Stiftung und nach dem kurz darauf folgenden Tod von Alfried Krupp wird Beitz 1968 Sachwalter des Kruppschen Vermögens, als Vorsitzender des Kuratoriums der gemeinnützigen Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung noch weit darüber hinaus. |
1968 |
Umwandlung der Einzelfirma in die Fried. Krupp GmbH. |
1968 |
Hermann Abs wird Aufsichtsratsvorsitzender der "Friedrich Krupp GmbH" |
30.06.1968 |
Die Krupp-Laster-Produktion wird stillgelegt. |
1970 |
Seither ist Beitz Aufsichtsratsvorsitzender im Krupp-Konzern. |
1970 |
Ausweitung durch horizontale Diversifizierung. |
1970 |
Die Fried. Krupp GmbH erwirbt zwei Beteiligungen von zusammen 82 % an der "Polysius AG" in Neubeckum, einer führenden Ingenieurfirma im Bau von Zementanlagen. |
1970 |
Hermann Abs ist bis 1970 Aufsichtsratsvorsitzender der "Friedrich Krupp GmbH" |
1971 |
Fried. Krupp GmbH erwirbt die Kapitalmehrheit am Anlagenbauer "Polysius GmbH" in Beckum |
1972 |
Zur Olympiade 1972 errichtet das Unternehmen Krupp Industrie- und Stahlbau auf dem Olympiagelände in München das größte Dach der Welt mit einer Fläche von Zur74.800 qm |
1974 |
Die Fried. Krupp Hüttenwerke AG erwirbt eine erste Beteiligung von 26 % an der Stahlwerke Südwestfalen AG, |
1974-1975 |
Es werden sämtliche Geschäftsanteile der Heinrich Koppers GmbH in Essen erworben, eines führenden Unternehmens der Kokerei- und Kohlevergasungstechnik. |
1974 |
Ãœbernahme einer Mehrheitsbeteiligung von 75% an der Maschinenfabrik Buckau R. Wolf AG in Grevenbroich |
1974 |
Es wird ein Vertrag mit dem Staat Iran über eine langfristige Zusammenarbeit geschlossen. 25,04 % des Aktienkapitals der Fried. Krupp Hüttenwerke AG werden auf die National Iranian Steel Industries Co. übertragen. |
1976 |
Der Iran beteiligt sich mit 25,01 % am Stammkapital der Fried. Krupp GmbH. Die Beteiligung erfolgt über eine stufenweise Erhöhung des Stammkapitals von 500 auf 700 Millionen DM. Der iranische Minister für Wirtschaft und Finanzen, Hushang Ansari, und der Aufsichtsratsvorsitzende der Fried. Krupp GmbH, Berthold Beitz, bereiten das Vertragswerk über die langfristige Zusammenarbeit zwischen Krupp und der iranischen Regierung vor. |
1977 |
Erhöhung der Beteiligung an der Stahlwerke Südwestfalen AG bis 1977 auf 97,1 % |
1977 |
Die Kautex Maschinenbau GmbH in Bonn wird übernommen |
1978 |
Die Fried. Krupp Hüttenwerke AG erwirbt eine Beteiligung von 58,2% an der Gerlach-Werke GmbH, einer der modernsten Gesenkschmieden Europas. |
1980 |
Umfirmierung der "Krupp Hüttenwerke AG" in die "Krupp Stahl AG" |
1980 |
Die Gildemeister Corpoplast Maschinen GmbH in Hamburg wird übernommen. |
1980 |
Übernahme der Feuerlöschgeräte-Firma "Total" in Ladenburg |
10.06.1981 |
Der Aufsichtsrat der Krupp Stahl AG beschließt ein Strukturkonzept, wonach in Bochum, Rheinhausen und Hagen bis 1982 etwa 4000 Arbeitsplätze abgebaut werden sollen. |
1982 |
Beginn der Stillegung des Hüttenwerks Rheinhausen |
1984 |
Die "Krupp Stahl AG" wird mit der "Stahlwerke Südwestfalen" verschmolzen. |
1985 |
Die Krupp Koppers GmbH übergibt die größte und modernste Koksofenbatterie der Welt an die Mannesmann Röhren-Werke AG. |
1985 |
Die Fried. Krupp GmbH erwirbt eine Mehrheitsbeteiligung an dem Unternehmen Werner & Pfleiderer in Stuttgart, Hersteller von Spezialmaschinen der Chemie- und Kunststoffindustrie sowie der Backtechnik. |
1990 |
Beitz wird Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrates |
1992 |
Integration der Polysius AG in die Krupp-Anlagenbau-Sparte - eine Konzernstruktur der Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp |
anch dem 2. WK |
Die im Krupp-Konzern vorhandenen Lokfabriken wurden als "Krupp Verkehrstechnik GmbH" zusammengefasst |
1993 |
Das Hüttenwerk Rheinhausen ist vollständig stillgelegt |
anch dem 2. WK |
Die im Krupp-Konzern vorhandenen Lokomotivfabriken werden zur "Siemens Schienenfahrzeugtechnik (SFT)" |
05.1995-12.1996 |
Die unter Denkmalschutz stehende, 1900 errichtete imposante Backsteinhalle, die ehemalige Geschoßdreherei oder "VIII. mechanische Werkstätte" (später: Kanis-Werksgelände), wird denkmalgerecht umgebaut. Auf dem bisherigen AEG-Kanis-Gelände in Essen-"Weststadt" entsteht ein Wohn- und Gewerbegebiet. |
03.1997 |
Nachdem Bemühungen um Kooperation zwischen Thyssen und Krupp im Flachstahlbereich bis dahin zu keinem Erfolg führten, wird die Absicht der Fried. Krupp AG Hoesch-Krupp bekannt, den Thyssen-Konzern mehrheitlich zu erwerben. Nach Aufgabe des Übernahmevorhabens beraten beide Unternehmen intensiv über das industrielle Konzept einer gemeinsamen Flachstahlgesellschaft, in die die Thyssen Stahl AG und die Krupp Hoesch Stahl AG ihre Flachstahlaktivitäten einbringen. |
08.1997 |
Thyssen und Krupp nehmen Gespräche über weitere Kooperationen auf, nachdem die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens im Qualitätsstahl-Flach-Bereich abgeschlossen ist. |
01.09.1997 |
Zusammenführung der Qualitätsstahl Flach-Bereiche von Krupp und Thyssen zur Thyssen Krupp Stahl AG. Die Thyssen Krupp Stahl AG nimmt am 1. September 1997 ihren Geschäftsbetrieb auf; sie gehört zu den weltweit größten Flachstahlherstellern. Im Zuge der Stahlfusion verabreden beide Unternehmen die Prüfung weiterer Felder der Zusammenarbeit |
01.10.1998 |
Die Thyssen Krupp AG nimmt mit wirtschaftlicher Wirkung zum 1. Oktober 1998 ihre Arbeit auf. Im neuen Unternehmen werden die Konzernaktivitäten zunächst in insgesamt 23 Geschäftsbereichen gebündelt, die die fünf Unternehmensbereiche Steel, Automotive, Industries, Engineering sowie Materials & Services bilden. |
17.03.1999 |
Eintragung der ThyssenKrupp AG in das Handelsregister. |