Zeit |
Ereignis |
1846/47 |
Nachdem bereits 1840 Bohrungen fehlgeschlagen waren werden neue Versuche unternommen. Die neuerlichen Probebohrungen auf Initiative des Aachener Regierungsrats Theodor Jacob Bredt finden in der Nähe Alsdorfs und bei Hoengen statt. Die Bohrungen werden vom ehemaligen Steiger des Eschweiler-Bergwerks-Vereins Wilhelm Sassenberg durchgeführt. |
1848 |
Th. J. Bredt beantragt zusammen mit einigen Kölner Kaufleuten die Konzession zur Errichtung einer Steinkohlenzeche in Alsdorf, die im Jahre 1848 erteilt wurde. Diese Konzession enthält die Felder Alsdorf, Merkstein, Übach, Baesweiler und Siersdorf. |
1850 |
Es wird mit dem Abteufen der ersten beiden Schächte auf Anna I begonnen. Der Josefsschacht und der Hermannschacht liegen an der spätern Bahnhofstraße |
1853 |
Die erste Sohle auf 150 m Teufe wird angelegt |
1854 |
Beginn der Kohleförderung. Die Fördermenge beträgt im ersten Jahr 2.700 Tonnen Fettkohle. |
1857 |
Im Herzogenrather Bahnhof wird ein Ladegleis für die Kohlen aus Alsdorf angelegt. |
1860 |
Im Bereich von Anna II wird ein Schacht abgeteuft. |
1861 |
Es beginnen Verhandlungen mit dem Eschweiler-Bergwerks-Verein, der an der Ãœbernahme von Anna interessiert ist. |
1862 |
Die erste Kokerei wird in Betrieb genommen. |
01.01.1864 |
Ãœbernahme durch den Eschweiler-Bergwerks-Verein, nachdem 1863 die Verhandlungen dazu abgeschlossen wurden |
1871 |
Die Rheinische-Eisenbahn-Gesellschaft eröffnet die Eisenbahnstrecke von Alsdorf bis Stolberg, über die der EBV fortan seine Kohlen transportiert. |
1903 |
Am Bahnhof wird die neue Kokerei in in Betrieb genommen. - Sie wird nach späteren Erweiterungen auf 342 Öfen, zeitweise zur größten in Westeuropa. |
29.11.1917 |
Es kommt zu einem Großbrand im Untertagebetrieb von Anna I. Eine Benzollokomotive gerät in Brand. Das Feuer breitet sich rasch aus und kostet 58 Bergleuten das Leben. 40 Bergleute werden verletzt. |
1921/22 |
Der neue Schacht "Anna-Hauptschacht" wird in der Nähe des Franzschachtes (Anna I) abgeteuft. - Obwohl der Schacht den Namen Hauptschacht bekommt, wird er nie zum Hauptförderschacht der Grube, denn diese Funktion übernimmt später der Franzschacht. |
21.10.1930 |
Eine Schlagwetterexplosion (vermutlich traten plötzlich große Mengen Grubengas im Bereich des Schachtes aus) auf der Grube Anna 2 fordert 271 Tote, von denen allein 144 auf dem neu angelegten Nordfriedhof ihre letzte Ruhe finden. Ferner 304 Verletzte. Der Nordfriedhof wird sich dereinst zu einer Naturzone erster Güte entwickeln. Dies ist ein später Ausgleich, hat man doch für die Anlage des Nordfriedhofs die Reste eines Buchenwäldchens geopfert ("An den Böcken" = An den Buchen). Schwerstes Unglück in der Bergbaugeschichte im Aachener Revier |
21.01.1945 |
Bei einer Sprengstoffexplosion kommen 21 Bergleute ums Leben. Auf der 610-Meter-Sohle befand sich Sprengstoff, der durch eingedrungenes Wasser verdorben war. Als die amerikanischen Besatzungsmächte versuchen, diesen Sprengstoff zu bergen, explodiert dieser. |
1950 |
Der EBV kauft den Hahnschen Werken die Grube Nordstern ab, deren Schacht der Grube Anna fortan als Wetterschacht dient. |
1951 |
Fertigstellung eines neuen Kraftwerkes auf Anna. Es versorgt fortan die Betriebe des EBV mit elektrischer Energie. |
1951 |
Beginn der Erweiterung der Kokerei |
1952 |
Baubeginn für die Erweiterung des Franzschachts. Der Durchmesser des Schachtes wird auf sechs Meter vergrößert, und er wird bis zur 610-Meter-Sohle weiter abgeteuft. Über dem Schacht wird ein Betonförderturm erbaut, der bis zum Ende der Zeche erhalten bleibt und zu einem Wahrzeichen Alsdorfs wird. Innerhalb des Förderturmes versehen zwei elektrische Fördermaschinen ihren Dienst. |
1954 |
Die Erweiterungsarbeiten am Franzschacht werden abgeschlossen. |
1955 |
Einstellung der Förderung auf Schacht Anna II; sie erfolgt nur noch über den Franzschacht und den sogenannten "Hauptschacht". |
1957 |
Die Erweiterung der Kokerei wird fertiggestellt. Sie verfügt nun über acht Koksbatterien mit zusammen 301 Öfen. Täglich können nun 4.000 t Koks erzeugt werden. Damit ist die Kokerei Anna die größte deutsche Kokerei. |
Anfang 1957 |
Das Abbaufeld von Anna vergrößert sich. Es kommen Teile des Feldes Gemeinschaft und des Feldes Nordstern zum ursprünglichen Abbaugebiet von Anna hinzu. |
1968 |
Bau einer neuen Batterie der Kokerei. Hierdurch erhöht sich Tagesproduktion an Koks auf 5.500 Tonnen. |
1972 |
Im Bereich der 800 m-Sohle werden die Zechen Anna und Adolf (Merkstein) durch eine drei Kilometer lange Strecke miteinander verbunden. Nach der Verbindung wird die Förderung auf Adolf eingestellt. Adolf dient nur noch der Bewetterung und der Seilfahrt. |
1983 |
Fertigstellung einer Verbindungsstrecke zwischen Zeche Anna und Zeche Emil-Mayrisch. Anna soll als eigenständige Grube zu schließen und die Zeche Emil-Mayrisch zu einer zentral fördernden Großschachtanlage für das Aachener Revier ausgebaut werden. |
01.02.1983 |
Im Zuge der Einführung Emil-Mayrischs als neue Großschachtanlage wird Anna II geschlossen. |
1983 |
Die gesamte Förderung wird eingestellt. Die Schächte dienen ab diesem Tage nur noch der Seilfahrt für die Bergleute. |
1986 |
Gründung des Vereins "Bergbaumuseum Wurmrevier", um die Überreste des Aachener Steinkohlenbergbaues zu sichern und zu bewahren und um die Arbeits- und Alltagskultur dieser Epoche zu erforschen und zu dokumentieren. |
Sommer 1987 |
Das Kraftwerk Anna wird stillgelegt. |
09.1992 |
Schließung der Kokerei Anna |
Ende 1992 |
Nachdem auch die Grube Emil-Mayrisch Ende 1992 die Förderung einstellte, werden die Personalfahrten und Bewetterung auf Anna eingestellt. |
1995 |
Das Kraftwerk Anna, der Förderturm des Franzschachtes und der Hammerkopfturm der Kokerei werden abgerissen |