Brauereigesellschaft vormals S. Moninger

Allgemeines

FirmennameBrauereigesellschaft vormals S. Moninger
OrtssitzKarlsruhe (Baden)
StraßeKriegsstr. 210-216
Postleitzahl76135
Art des UnternehmensBrauerei
AnmerkungenBis 1856: Brauerei Louis Kaufmann, Waldhornstr. 23; ab 1866 in die Brauerei Josef Hack, Lange Straße 142 (später genannt Kaiserstraße), ab 1887 im Sommerstrich, Bereich Kriegsstraße / [damalige] Grenzstraße; Adresse: Kriegsstr. 128-130 (später: 210-216). Seit 1889 Aktiengesellschaft unter obiger Firma. Ab 1938: "Brauerei Moninger AG" (s.d.), diese seit 1978 in Karlsruhe-Grünwinkel (ex Sinner-Brauerei).
Quellenangaben[Hoppenstedt: Brauereien (1982) D 122] [Reichs-Adreßbuch (1900) 83] [Brauereigesellschaft vorm. S. Moninger (1906)]
Hinweise[Teichmüller: Lehrgang der Schaltungsschemata elektr. Starkstrom-Anlagen (1909) Abb. 6]: (60 kW, 115 V, Batterie 63 Zellen, 180 A, 3 Stunden); Zuordnung unsicher, da nur "Brauerei in Karlsruhe".




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
25.12.1827 Geburt von Stephan Moninger in Unterschneidheim
1854 Tod des Brauereibesitzers Louis Kaufmann, dem Vorgänger von Moninger
1856 Die Witwe des Brauereibesitzers Louis Kaufmann, Marie, geb. Herrmann (*28.08.1828), heiratet den Bierbrauer Stephan Moninger
1856 Gründung des Unternehmens als Privatbrauerei (auch genannt: 20. Oktober): Braumeister Stephan Moninger, Waldhornstr. 23, erhält vom Großherzoglichen Stadtamt Karlsruhe die Konzession zum Ausschank seines selbst gebrautes Bieres.
19.06.1857 Geburt von Karl Moninger, ältester Sohn von Stephan Moninger. - Er erhält Schulunterricht im La Fonataine'schen Institut und in der Höheren Städtischen Bürgerschule. Danach schlägt er in einem Karlsruher Bankhaus die kaufmännische Laufbahn ein und arbeitet im elterlichen Geschäft und im Ausland.
05.08.1858 Geburt von Stefan Moninger, zweiter Sohn von Stephan Moninger. - Er erhält Schulunterricht im La Fonataine'schen Institut und in der Höheren Städtischen Bürgerschule. Er macht eine Lehre in der elterlichen Brauerei durch, besucht das Polytechnikum Karlsruhe und beendet seine gewerbliche Vorbildung an der Königlich Bayerischen Brauerschule in Weihenstephan. Danach praktiziert er an verschiedenen Brauereien Münchens und im Ausland.
05.09.1862 Geburt des jüngsten Sohns von Stephan Moninger, Theodor Moninger (seit 1887 im Unternehmen). - Er besucht die Höhere Bürgerschule und tritt bei einem Karlsruher Bankgeschäft in die Lehre und ist später in verschiedenen Städten des In- und Auslandes bis September 1887 tätig.
1866 Der Betrieb wird in die käuflich erworbene Brauerei Hack verlegt. Josef Hack betrieb in der Langenstraße (später: Kaiserstraße) eine Brauerei von etwas größerem Umfang. Die Frauen von Hack und Stephan Moninger stehen in verwandtschaftlichen Verhältnis zueinander. Erworben werden auch die vor der Stadt liegenden größeren Kellereien.
1867 Aufstellung eines Pferdegöpels, mit dessen Hilfe das Bier usw. aus dem Keller hochgezogen wird. Der Geschäftsbetrieb ist schwierig, nicht nur in bezug auf die Produktion, sondern vor allem in der weiteren Behandlung des Bieres.
02.01.1875 Der Gründer der Brauerei, Herr Stephan Moninger stirbt. Seine Gesundheit war vorher durch einen Unglücksfall beeinträchtigt. Er hinterläßt drei Söhne, Karl, Stefan und Theodor, während aus der ersten Ehe der Witwe die Kinter Marie und Louis Kaufmann entstammen. Louis Kaufmann führt die Brauerei zunächst weiter.
1875 Frau Marie Moninger leitet die Brauerei unter Mithilfe ihres Sohnes aus erster Ehe, Louis Kaufmann, weiter.
01.10.1881 Die ältesten Söhne aus zweiter Ehe, Karl und Stefan Moninger, kaufen den Betrieb ihrer seit 1875 verwitweten Mutter.
1882 Errichtung von Eiskellern
Ende 1886 Die Arbeiten zur Errichtung eines Neubaues beginnen nach den Plänen des Architekten Hermann Walder. Er besteht aus einem Maschinenhaus mit neuer Dampfkesselanlage und einer Eismaschine System Linde, einem neuen Sudhaus und der Erweiterung der vorhandenen Kellereien.
Ende August 1887 Trotz der vorhandenen Schwierigkeiten kann die Eismaschine in Betrieb genommen werden
Spätjahr 1887 Der jüngste Sohn des Vorbesitzers, Theodor Moninger, tritt in das Geschäft ein.
01.05.1888 Die Arbeiten sind so weit vorgeschritten, daß die alte Braustätte an der Kaiserstraße verlassen und das neue Sudhaus, dessen Einrichtungen von der Maschinenfabrik Louis Nagel, Mühlburg, geliefert wurden, bezogen werden kann.
05.05.1888 Die alte Braustätte in der Kaiserstraße wird verlassen, und der Braubetrieb beginnt in dem groß angelegten Neubau in der Kriegsstraße 210 ? 216 mit dem ersten Sud. - Der Ausstoß wird im ersten Braujahr 1888/89 auf 32.000 hl gesteigert.
1888 Nach Verlegung des Brauereibetriebes von der Kaiserstraße nach der Kriegstraße wird für neue Erweiterungsbauten der bestehenden Wirtschaftslokalitäten in der Kaiserstraße geschaffen.
1889 Die 1882 errichteten Eiskeller werden in Gär- und Lagerkeller umgebaut. - Bald muß zur vorhandenen eine neue Kältemaschine beschafft werden.
15.05./11.06.1889 Das Unternehmen wird am 15. Mai bzw. 11. Juni mit Wirkung vom 1. Mai 1889 in eine AG unter dem Namen "Brauereigesellschaft vormals S. Moninger" mit einem Kapital von 800.000 Mark umgewandelt. Der erste Aufsichtsrat besteht aus Karl Aug. Schneider (Vorsitzender), Fabrikant Karl Himmelheber sr. (Stellvertreter), Kaufmann S. Koelsch, Stadtrat Wilh. Schüssele, Bankier M. A. Straus, Rechtsanwalt Dr. Friedrich Weill und Bankier Leopold Willstätter. Die Brüder Karl, Stefan und Theodor Moninger bilden den Vorstand.
1890 Baubeginn für neue Kellerabteilungen
1890 Vergrößerung der Stallungen
1895 Baubeginn für weitere Kellerabteilungen
15.05.1895 Der Großherzog besichtigt die Brauereianlage und spricht mit Worten hoher Befriedigung seine Anerkennung aus.
1896 Neubau der Kühlschiffe
1896 Verlegung des Kesselhauses
1897 Vergrößerung des Sudhauses
12.03.1898 Grundsteinlegung zum Verwaltungsgebäude
1899-1900 Der Ausstoß überschreitet 1899/1900 zum ersten Mal die 100.000-hl-Grenze
30.07.1899 Das stattliche Verwaltungsgebäude mit mit einer Feierlichkeit seiner Bestimmung übergeben.
1900 Der Hauptausschank "Zum Moninger" ist erweitert worden.
1900 Fertigstellung eines neuen Silospeichers
1900 Grundsteinlegung für einen Neubau an der Ecke Kaiserstraße / Karlstraße zur Erweiterung der alten, behaglichen Räume der Moninger'schen Restauration
März 1905 Das Aufsichtsratsmitglied Bankier Leopold Willstätter verstirbt.
März 1905 Das Aufsichtsratsmitglied Stadtrat Wilh. Schüssele verstirbt.
Sept. 1905 Der stellvertretende Vorsitzende, Fabrikant Karl Himmelheber sr., verstirbt.
1912 Theodor Moninger stirbt.
1913 Als Direktoren treten die Herren Dipl.-Ing. Heinrich Moninger und August Schäfer, zur Unterstützung, ein.
1914 Erhöhung des Kapitals bis 1914 auf M 2.400.000,00
1920-1922 Erhöhung des Kapitals von 1920-1922 auf M 12.500.000,00 in 12000 Stammaktien und 500 Vorzugsaktien zu M 1.000,00
Ende 1920 Aufnahme der Brauereien Eglau in Durlach und Kammerer in Karlsruhe
1921 Stefan Moninger stirbt.
1921 Die Leitung ruht nun auf den Schultern von Kommerzienrat Karl Moninger und den Direktoren Dipl.-Ing. Heinrich Moninger und August Schäfer.
1922 Angliederung der Union-Brauerei A.-G., Karlsruhe.
14.02.1925 Kapital-Umstellung lt. Hauptversammlung vom 14. Februar 1925 unter Einziehung von M 3.500.000,00 Vorrats-Aktien, mithin von M 9.000.000,00 auf RM 3.405.000,00 durch Herabsetzung des Nennwertes der Stamm- u. Vorzugsaktien von M 1.000,00 auf RM 400,00 bzw. RM 10,00.
1928-1929 Der Bierausstoß überschreitet 1928/29 200.000 hl.
1932 Kommerzienrat Karl Moninger stirbt.
04.02.1933 Lt. Hauptversammlung vom 4. Februar 1933 Herabsetzung des Aktienkapitals in erleichterter Form von RM 3.405.000,00 auf RM 2.825.000,00 durch Einziehung von nom. RM 580.000,00 eigener Stammaktien. Aus dem Buchgewinn wird der R.-F. II gebildet.
22.01.1938 Umfirmierung in "Brauerei Moninger Aktiengesellschaft"




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Bier 1887 [MAN-Dampfmaschinenliste] 1907 [MAN-Dampfmaschinenliste]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1887 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1890 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1898 Maschinenfabrik Augsburg AG
Dampfmaschine 1907/08 Vereinigte Maschinenfabrik Augsburg und Maschinenbaugesellschaft Nürnberg




Produktionszahlen

von bis Produkt im Jahr am Tag Einheit
1878 1879 Bier 11340   hl
1881 1882 Bier 11816   hl
1884 1885 Bier 17076   hl
1887 1888 Bier 26374   hl
1890 1891 Bier 46789   hl
1893 1894 Bier 64180   hl
1896 1897 Bier 85480   hl
1899 1900 Bier 128067   hl
1902 1903 Bier 135143   hl
1905 1906 Bier 150000   hl




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1938 Umbenennung danach Brauerei Moninger Aktiengesellschaft