Wasserwerk der Stadt Magdeburg, Wolfswerder

Allgemeines

FirmennameWasserwerk der Stadt Magdeburg, Wolfswerder
OrtssitzMagdeburg
OrtsteilBuckau
StraßeAm Buckauer Wasserwerk
Postleitzahl39122
Art des UnternehmensWasserwerk
AnmerkungenLiegt am Ende der Straße Am Buckauer Wasserwerk (Nebenstraße der Schönebecker Straße). Um 1866: Neue Maschinen mit einfacher Expansion und Kondensation, p= 3 atü, für je 250 Kubikfuß/min (= 7,1 cbm/min) und 200 Fuß (= 61 m) Förderhöhe. Dazu vier Kessel l= 9100 mm, D= 1830 mm; Hochbehälter auf dem Kroatenberg l= 56 m, b= 34 m, t= 5,26 m. Das Buckauer Werk kann um 1959 täglich 50.000 cbm fördern, das Werk Colbitz (Letzlinger Heide) 35.000 cbm.
Quellenangaben[100 Jahre Wasserwerk Buckau (1959)] [10 Jahre Trinkwasserversorgung Magdeburg (2004)]
HinweiseUm 2004: Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH, Herrenkrugstr. 140, 39224 Magdeburg, 0391/8504500; Öfff.-Arb.: 8504726 (Christiane Wiesner)




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
23.08.1537 Inbetriebnahme der ersten Wasserkunst in Magdeburg mit einem Kolbenpumpwerk, das Elb-Wasser 15 m hoch über eine Holzrohrleitung fördert. Es fleißt am Alten Markt bei Keyser Otten [vmtl. Standbild von Kaiser Otto I. gemeint] in eine Kufe mit vier Röhren.
Ende 1818 Die Dampfmaschine für die Wasserkunst trifft aus England mit dem Schiff ein. Sie wird durch den späteren Gründer der ersten Magdeburger Maschinenfabrik, Samuel Aston, montiert.
1819 Inbetriebnahme einer Wasserkunst mit einer englischen Dampfmaschine mit zwei Laufbrunnen am Alten Markt. Oberbürgermeister Francke verpachtet dem Zimmermann Schwarzlose und dem Kaufmann Schmader die Wasserkunst mit der Verpflichtung, mit einer aus England importierten Dampfmaschine sowohl die Stadtmühle als auch die Pumpen der Wasserkunst zu betreiben.
01.03.1819 Die dampfbetriebene Wasserkunst geht morgens um 8.00 Uhr in Betrieb. Für den Betrieb wird eine Summe von 5.630 Talern jährlich zugebilligt. Es wird die Anschaffung eines zweiten Dampfkessels aus geschmiedetem Eisen für den fortwährenden Betrieb festgelegt.
1823 Samuel Aston liefert eine Dampfmaschine für die Wasserkunst als Ergänzung der englischen Maschine von 1818/19
bis 1834 Das bisher auf 17 km angewachsene Holzröhren-Leitungsnetz wird durch gußeiserne Rohre ersetzt.
03.06.1856 Der Oberingenieur Moore, unter dessen Leitung bereits die Berliner Wasserwerke erbaut worden waren, wird mit der
Ausarbeitung des Bauprojektes beauftragt.
16.12.1856 Das Projekt von Oberingenieur Moore wird den Stadtverordneten vorgelegt.
10.01.1857 In einer Sitzung der Stadtverordneten wird der Entwurf für das neue Wasserwerk auf dem Wolfswerder bei Buckau genehmigt
1858 Baubeginn
12.03.1859 Nach zweijähriger Bauzeit wird das Flußwasserwerk Buckau mit einer Tagesleistung von 10.000 cbm in Betrieb genommen.
13.03.1859 Das erste Wasser wird aus der Elbe in das Reservoir am Kroatenberg in Sudenburg geleitet.
06.04.1859 Fertigstellung des Wasserwerks. Es versorgt außer Magdeburg auch die Vorstädte Sudenburg und Buckau. Das Wasser wird über einen 400 Meter langen Tunnel in einen Pumpbrunnen und von dort aus in das innerhalb der Stadt verlegte Röhrennetz befördert.
1867 Das Wasserwerk wird durch eine neue dampfbetriebene Hebemaschine mit einer Leistung von 10.800 cbm/d erweitert.
1873 Schwere Cholera-Epedemie in Magdeburg
1877 Ein zweites Kessel- und Maschinenhaus für größere Maschinen und Pumpen sowie weitere Klärbecken und überbaute Filterbecken und der überwölbte Hochbehälter gehen in Betrieb. Die sechs neuen Zweiflammrohrkessel haben eine Heizfläche von 436,2 qm; davon werden zwei Kessel (134 qm) gleichzeitig genutzt, die anderen sind Reserve. Damit steht filtriertes Wasser in ausreichender Menge zur Verfügung.
01.04.1886 Mit der Einverleibung der Alten Neustadt nach Magdeburg wird das Neustädter Wasserrrohrnetz an das der Magdeburger Altstadt angeschlossen
1892 Durch Einleitung von Salzlaugen in die Saale beginnt das Wasser fad, bitter und immer stärker salzig zu schmecken
Sommer 1892 Wegen der Trockenheit und des niedrigen Elbwasserstands fließt nicht genug Flußwasser in den Zuleitungstunnel. Daher werden sechs Lokomobilen aufgestellt, die Tag und Nacht Wasser in den Tunnel pumpen.
Jan. 1893 Der Elbwasserstand ist wieder stark gesunken, und durch sechs Lokomobilen angetriebene Pumpen fördern Wasser in das Werk
Frühj. 1893 Zur Wasserversorgung bei niedrigem Elbwasserstand werden Körting'sche Wasserstrahl-Elevatoren eingebaut, die sich schon im folgenden Sommer bewähren.
1905 Lieferung einer Dampfpumpe durch A. Borsig
1905 Wegen der Versalzung des Wassers wird die Schöpfstelle des Wasserwerkes vom linken Ufer der Elbe auf das rechte verlegt und eine Dükerleitung von 1000 mm Durchmesser gebaut. Hier ist der Salzgehalt aus der Saale noch nicht so groß.
1907/08 Bau eines Stufenfilters nach dem System Puech-Chabal (Paris) von 2125 qm Fläche. Das von den Rohwasserpumpen kommende Wasser durchläuft zunächst diese parallelgeschalteten Stufenfilter. Die Filter dienen hauptsächlich zur Geschmacksverbesserung.
10.04.1908 Bestellung von zwei Dampfmaschinen durch Kuhn/Maschinenfabrik Esslingen.
1911/12 Die Anzahl der Langsamfilter wird auf 13 erhöht
1913/14 Man stößt in der Letzlinger Heide, 20 Kilometer nördlich von Magdeburg, in einem Gebiet diluvialer Geschiebemassen auf Wasser von guter Beschaffenheit und in ausreichender Menge. Durch den Beginn des Krieges ruhen die Projektierungsarbeiten für ein neues Wasserwerk.
1913/14 Bau eines weiteren Stufenfilters nach dem System Puech-Chabal (Paris) von 2125 qm Fläche. Das von den Rohwasserpumpen kommende Wasser durchläuft zunächst diese parallelgeschalteten Stufenfilter und gelant dann in ebenfalls parallelgeschaltete und überbaute Schnellfiltergruppen, die eine Fläche von 7332 qm einnehmen und in 45 Becken untergebracht sind. An die Schnellfilter schließen sich die beiden Langsamfiltergruppen mit einer Fläche von 18.230 qm an.
1922 Einführung der Chlorung
1922 Aufstellung einer Turbopumpe der Firma Maffei-Schwartzkopff für eine Tagesleistung von 50.000 cbm/d. Sie bewährt sich nicht, weil sie sich schlecht regulieren und somit dem schwankenden Wasserverbrauch anpassen läßt.
1927 Erweiterung des Labors
1928 Aufstellung von Schnellfiltern, die mit Luft und Wasser spülbar sind.
1932 Das Magdeburger Wasserwerk in der Letzlinger Heide bei Colbitz geht in Betrieb. Es sollte eine Leistung von 40.000 cbm/d haben. Die Leistung wird aber auf 30.000 cbm im Sommer und 35.000 cbm im Winter gedrosselt, um Kulturschäden zu vermeiden.
1932 Die durchschnittliche Wasserabgabe pro Kopf beträgt 107 l/d
31.03.1932 Das Wasserwerk wird bis jetzt mit dem Gaswerk als Verwaltungseinheit geführt
01.04.1932 Gründung der "Mavag", einer Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 25 Millionen RM, auf Druck der Schweizer Geldgeber, die den Bau des Wasserwerks Letzlinger Heide finanzierten (Kosten: 10 Millionen Mark). Die Mavag umfaßt neben den Wasserwerken auch die Gas- und Stromversorgungsbetriebe. - Die Dividende beträgt durchschnittlich 7 3/4 Prozent.
1935 Aufstellung je einer elektrisch betriebenen, horizontalen Kreiselpumpe, die mit ihrer Leistung von 375 bis 520 cbm/h gut dem Bedarf angepaßt werden kann, für Roh- und Reinwasser. Hersteller: Jaeger, Leipzig. Sie wird im Sonntagsbetrieb eingesetzt
1937 Aufstellung von weiteren Schnellfiltern, die mit Luft und Wasser spülbar sind.
1937 Errichtung einer Aktivkohleanlage, die aus acht geschlossenen Filtern mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 50 bis 60 t Aktivkohle besteht. Die erschöpfte Kohle wird regeneriert und wiederverwendet.
1938 Die Filterfläche wird auf 23.000 qm auf Kosten der alten Schnellsandfiltergruppen verringert.
1939 Die Maffei-Schwartzkopff-Turbopumpe wird wieder ausgebaut, weil sich sich schlecht regulieren läßt und andere Mängel besitzt
1939-43 Aufstellung von vier elektrisch betriebenen, vertikalen Kreiselpumpe in einem Anbau an das Borsigmaschinen-Haus. Sie haben unterschiedliche Leistungen, um sie besser dem Leistungsbedarf anpassen zu können. - Auch im Rohwasser-Betrieb wird eine der Kuhn'schen Dampfpumpen durch vier elektrische Vertikal-Kreiselpumpen ersetzt.
1945 Die "Mavag" wird in einen Regiebetrieb der Stadt Magdeburg umgewandelt.
01.07.1957 Die höchste errechnete Tagesleistung beträgt 100.050 cbm (die Leistung der Wasserwerke Buckau und Letzlinger Heide nur 50.000 + 35.000 cbm)
1966 Die Stadt wird ausschließlich vom Wasserwerk Colbitz in der Letzlinger Heide versorgt.
1969 Inbetriebnahme des Wasserwerkes Colbitz II
1990 Gründung der "Magdeburger Wasser- und Abwassergesellschaft mbH"
1990 Stillegung des Wasserwerks Buckau
1993 Inbetriebnahme des Wasserwerkes Lindau im Westfläming
1994/95 Inbetriebnahme des Hochbehälters Thauberg in Magdeburg
19.04.1994 Gründung der "Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH" am Standort Magdeburg, Herrenkrugstraße 140




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Trinkwasser 1859 Inbetriebnahme 1966 Ende (nur noch Ww Colbitz)  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 04.1908 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfmaschine 04.1908 Maschinen- und Kessel-Fabrik, Eisen- und Gelbgießerei von G. Kuhn
Dampfpumpmaschine 1905 August Borsig
Dampfpumpmaschinen vmtl. 1876 unbekannt
Dampfpumpmaschine 1913 Maschinenfabrik Thyssen & Co. AG