Zeit |
Ereignis |
23.08.1537 |
Inbetriebnahme der ersten Wasserkunst in Magdeburg mit einem Kolbenpumpwerk, das Elb-Wasser 15 m hoch über eine Holzrohrleitung fördert. Es fleißt am Alten Markt bei Keyser Otten [vmtl. Standbild von Kaiser Otto I. gemeint] in eine Kufe mit vier Röhren. |
Ende 1818 |
Die Dampfmaschine für die Wasserkunst trifft aus England mit dem Schiff ein. Sie wird durch den späteren Gründer der ersten Magdeburger Maschinenfabrik, Samuel Aston, montiert. |
1819 |
Inbetriebnahme einer Wasserkunst mit einer englischen Dampfmaschine mit zwei Laufbrunnen am Alten Markt. Oberbürgermeister Francke verpachtet dem Zimmermann Schwarzlose und dem Kaufmann Schmader die Wasserkunst mit der Verpflichtung, mit einer aus England importierten Dampfmaschine sowohl die Stadtmühle als auch die Pumpen der Wasserkunst zu betreiben. |
01.03.1819 |
Die dampfbetriebene Wasserkunst geht morgens um 8.00 Uhr in Betrieb. Für den Betrieb wird eine Summe von 5.630 Talern jährlich zugebilligt. Es wird die Anschaffung eines zweiten Dampfkessels aus geschmiedetem Eisen für den fortwährenden Betrieb festgelegt. |
1823 |
Samuel Aston liefert eine Dampfmaschine für die Wasserkunst als Ergänzung der englischen Maschine von 1818/19 |
bis 1834 |
Das bisher auf 17 km angewachsene Holzröhren-Leitungsnetz wird durch gußeiserne Rohre ersetzt. |
03.06.1856 |
Der Oberingenieur Moore, unter dessen Leitung bereits die Berliner Wasserwerke erbaut worden waren, wird mit der Ausarbeitung des Bauprojektes beauftragt. |
16.12.1856 |
Das Projekt von Oberingenieur Moore wird den Stadtverordneten vorgelegt. |
10.01.1857 |
In einer Sitzung der Stadtverordneten wird der Entwurf für das neue Wasserwerk auf dem Wolfswerder bei Buckau genehmigt |
1858 |
Baubeginn |
12.03.1859 |
Nach zweijähriger Bauzeit wird das Flußwasserwerk Buckau mit einer Tagesleistung von 10.000 cbm in Betrieb genommen. |
13.03.1859 |
Das erste Wasser wird aus der Elbe in das Reservoir am Kroatenberg in Sudenburg geleitet. |
06.04.1859 |
Fertigstellung des Wasserwerks. Es versorgt außer Magdeburg auch die Vorstädte Sudenburg und Buckau. Das Wasser wird über einen 400 Meter langen Tunnel in einen Pumpbrunnen und von dort aus in das innerhalb der Stadt verlegte Röhrennetz befördert. |
1867 |
Das Wasserwerk wird durch eine neue dampfbetriebene Hebemaschine mit einer Leistung von 10.800 cbm/d erweitert. |
1873 |
Schwere Cholera-Epedemie in Magdeburg |
1877 |
Ein zweites Kessel- und Maschinenhaus für größere Maschinen und Pumpen sowie weitere Klärbecken und überbaute Filterbecken und der überwölbte Hochbehälter gehen in Betrieb. Die sechs neuen Zweiflammrohrkessel haben eine Heizfläche von 436,2 qm; davon werden zwei Kessel (134 qm) gleichzeitig genutzt, die anderen sind Reserve. Damit steht filtriertes Wasser in ausreichender Menge zur Verfügung. |
01.04.1886 |
Mit der Einverleibung der Alten Neustadt nach Magdeburg wird das Neustädter Wasserrrohrnetz an das der Magdeburger Altstadt angeschlossen |
1892 |
Durch Einleitung von Salzlaugen in die Saale beginnt das Wasser fad, bitter und immer stärker salzig zu schmecken |
Sommer 1892 |
Wegen der Trockenheit und des niedrigen Elbwasserstands fließt nicht genug Flußwasser in den Zuleitungstunnel. Daher werden sechs Lokomobilen aufgestellt, die Tag und Nacht Wasser in den Tunnel pumpen. |
Jan. 1893 |
Der Elbwasserstand ist wieder stark gesunken, und durch sechs Lokomobilen angetriebene Pumpen fördern Wasser in das Werk |
Frühj. 1893 |
Zur Wasserversorgung bei niedrigem Elbwasserstand werden Körting'sche Wasserstrahl-Elevatoren eingebaut, die sich schon im folgenden Sommer bewähren. |
1905 |
Lieferung einer Dampfpumpe durch A. Borsig |
1905 |
Wegen der Versalzung des Wassers wird die Schöpfstelle des Wasserwerkes vom linken Ufer der Elbe auf das rechte verlegt und eine Dükerleitung von 1000 mm Durchmesser gebaut. Hier ist der Salzgehalt aus der Saale noch nicht so groß. |
1907/08 |
Bau eines Stufenfilters nach dem System Puech-Chabal (Paris) von 2125 qm Fläche. Das von den Rohwasserpumpen kommende Wasser durchläuft zunächst diese parallelgeschalteten Stufenfilter. Die Filter dienen hauptsächlich zur Geschmacksverbesserung. |
10.04.1908 |
Bestellung von zwei Dampfmaschinen durch Kuhn/Maschinenfabrik Esslingen. |
1911/12 |
Die Anzahl der Langsamfilter wird auf 13 erhöht |
1913/14 |
Man stößt in der Letzlinger Heide, 20 Kilometer nördlich von Magdeburg, in einem Gebiet diluvialer Geschiebemassen auf Wasser von guter Beschaffenheit und in ausreichender Menge. Durch den Beginn des Krieges ruhen die Projektierungsarbeiten für ein neues Wasserwerk. |
1913/14 |
Bau eines weiteren Stufenfilters nach dem System Puech-Chabal (Paris) von 2125 qm Fläche. Das von den Rohwasserpumpen kommende Wasser durchläuft zunächst diese parallelgeschalteten Stufenfilter und gelant dann in ebenfalls parallelgeschaltete und überbaute Schnellfiltergruppen, die eine Fläche von 7332 qm einnehmen und in 45 Becken untergebracht sind. An die Schnellfilter schließen sich die beiden Langsamfiltergruppen mit einer Fläche von 18.230 qm an. |
1922 |
Einführung der Chlorung |
1922 |
Aufstellung einer Turbopumpe der Firma Maffei-Schwartzkopff für eine Tagesleistung von 50.000 cbm/d. Sie bewährt sich nicht, weil sie sich schlecht regulieren und somit dem schwankenden Wasserverbrauch anpassen läßt. |
1927 |
Erweiterung des Labors |
1928 |
Aufstellung von Schnellfiltern, die mit Luft und Wasser spülbar sind. |
1932 |
Das Magdeburger Wasserwerk in der Letzlinger Heide bei Colbitz geht in Betrieb. Es sollte eine Leistung von 40.000 cbm/d haben. Die Leistung wird aber auf 30.000 cbm im Sommer und 35.000 cbm im Winter gedrosselt, um Kulturschäden zu vermeiden. |
1932 |
Die durchschnittliche Wasserabgabe pro Kopf beträgt 107 l/d |
31.03.1932 |
Das Wasserwerk wird bis jetzt mit dem Gaswerk als Verwaltungseinheit geführt |
01.04.1932 |
Gründung der "Mavag", einer Aktiengesellschaft mit einem Kapital von 25 Millionen RM, auf Druck der Schweizer Geldgeber, die den Bau des Wasserwerks Letzlinger Heide finanzierten (Kosten: 10 Millionen Mark). Die Mavag umfaßt neben den Wasserwerken auch die Gas- und Stromversorgungsbetriebe. - Die Dividende beträgt durchschnittlich 7 3/4 Prozent. |
1935 |
Aufstellung je einer elektrisch betriebenen, horizontalen Kreiselpumpe, die mit ihrer Leistung von 375 bis 520 cbm/h gut dem Bedarf angepaßt werden kann, für Roh- und Reinwasser. Hersteller: Jaeger, Leipzig. Sie wird im Sonntagsbetrieb eingesetzt |
1937 |
Aufstellung von weiteren Schnellfiltern, die mit Luft und Wasser spülbar sind. |
1937 |
Errichtung einer Aktivkohleanlage, die aus acht geschlossenen Filtern mit einem Fassungsvermögen von insgesamt 50 bis 60 t Aktivkohle besteht. Die erschöpfte Kohle wird regeneriert und wiederverwendet. |
1938 |
Die Filterfläche wird auf 23.000 qm auf Kosten der alten Schnellsandfiltergruppen verringert. |
1939 |
Die Maffei-Schwartzkopff-Turbopumpe wird wieder ausgebaut, weil sich sich schlecht regulieren läßt und andere Mängel besitzt |
1939-43 |
Aufstellung von vier elektrisch betriebenen, vertikalen Kreiselpumpe in einem Anbau an das Borsigmaschinen-Haus. Sie haben unterschiedliche Leistungen, um sie besser dem Leistungsbedarf anpassen zu können. - Auch im Rohwasser-Betrieb wird eine der Kuhn'schen Dampfpumpen durch vier elektrische Vertikal-Kreiselpumpen ersetzt. |
1945 |
Die "Mavag" wird in einen Regiebetrieb der Stadt Magdeburg umgewandelt. |
01.07.1957 |
Die höchste errechnete Tagesleistung beträgt 100.050 cbm (die Leistung der Wasserwerke Buckau und Letzlinger Heide nur 50.000 + 35.000 cbm) |
1966 |
Die Stadt wird ausschließlich vom Wasserwerk Colbitz in der Letzlinger Heide versorgt. |
1969 |
Inbetriebnahme des Wasserwerkes Colbitz II |
1990 |
Gründung der "Magdeburger Wasser- und Abwassergesellschaft mbH" |
1990 |
Stillegung des Wasserwerks Buckau |
1993 |
Inbetriebnahme des Wasserwerkes Lindau im Westfläming |
1994/95 |
Inbetriebnahme des Hochbehälters Thauberg in Magdeburg |
19.04.1994 |
Gründung der "Trinkwasserversorgung Magdeburg GmbH" am Standort Magdeburg, Herrenkrugstraße 140 |