Zeche Gneisenau

Allgemeines

FirmennameZeche Gneisenau
OrtssitzDortmund
OrtsteilDerne
StraßeDerner Str. 540
Postleitzahl44329
Internet-Seitehttp://www.industriedenkmal-stiftung.de/docs/192328834231_de.php
Art des UnternehmensSteinkohlebergwerk
AnmerkungenEntstanden 1874 durch Umbenennung der "Gewerkschaft Union". Gehört seit 1890/91 zu Harpener Bergbau A.-G. Schächte 1 - 3 (alle mit Tomson-Böcken) und ab 1932 Zentralförderschacht 4 (Doppelbock ohne seitliche Streben). Mit den Schachtanlagen Gneisenau und seit 1931 Scharnhorst. 1938: Übernahme des Grubenfelds von Zeche "Kurl" (s. "Courl"). Bis 1985 in Betrieb. Denkmalschutz seit 1989. Tomson-Bock mit Maschinenhaus (Schacht 2) seit 1997 zu Stiftung Industriedenkmalpflege; die Doppelschachtanlage (Schacht 4) mit den beiden Dampffördermaschinen kam nach 2001 dazu. Schacht 4 bis 1999 als Befahrungsanlage für Wasserhaltung, dann verfüllt.
Quellenangaben[Voith- / Hartmann-Referenzlisten] [Wegweiser Kohlenreviere NRW (1955) 208] [Huske: Steinkohlenzechen Ruhrrevier (1998) 391] [Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5995]
Hinweise2015: Das Doppelbock-Gerüst mit beiden Fördermaschinenhäusern ist baulich gesichert; das nördliche Maschinenhaus war um 2001 wegen baulicher Mängel nicht betretbar, nun sind beide zugänglich. Die Dampfmaschinen sind noch noch unzureichend konserviert und nicht restauriert; für die südliche Maschine hat sich ein Förderverein gebildet. Zum Fahren diente bis zur Verfüllung eine kleine Elektromaschine direkt am Schacht (in das große Fördergerüst eingebaut). An Schcht 2 ist das Maschinenhaus äußerlich und der Tomson-Bock ist restauriert; nicht jedoch die elektrischen Fördermaschinen (eine Haspel und eine kleine Koepe-Maschine). - Frühere Situationen: IX. 2000: Das nördliche Maschinenhaus ist zum Tag des offenen Denkmals geöffnet. - 2001: Der Tomson-Bock ist völlig eingerüstet; des nördliche Maschinenhaus (von Gieseler im Mai 2000 nicht betreten) sei besser erhalten. - Besichtigung bis auf weiteres nur zu besonderen Anlässen möglich; Nachfrage bei der Industriedenkmalstiftung (0231/931122-0), die nach Überschreibung von der DSK der Hausherr ist. Mit der Erhaltung dieser eindrucksvollen Doppelbockanlage ist ein dringliches Ziel der Denkmalpflege erreicht - hoffentlich folgen bald Erhaltungsmasßnahmen für die Maschinen.




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
22.02.1874 bis 05.04.1874 Umbenennung der Gewerkschaft "Union" in "Gneisenau" am 22.02/05.04.
1882 Umwandlung in "Bergwerks AG Gneisenau"
1890-1891 1890/91: Ãœbergang auf die Harpener Bergbau AG
29.04.1890 Explosion eines Walzenkessels mit zwei Siedern um 13.30 Uhr aufgrund von Kesselstein- oder Schlammablagerungen. 2 Verletzte
1910 Lieferung einer Francis-Turbine durch J. M. Voith, Heidenheim
1919 Die erzeugten Rohbenzole werden in der Benzolreinigungsanlage der Zeche Amalia weiterverarbeitet.
1930 Teufbeginn des Zentralförderschachts IV, eine Doppelbockanlage mit zwei Dampffördermaschinenhäusern
17.04.1930 Durschlag mit "Scharnhorst"
1934 Förderbeginn auf Schacht IV; Fördereinstellung in den Schächen I und II
1938 Das Grubenfeld von Zeche "Kurl" kommt zu "Gneisenau"
1959 Inbetriebnahme von Otto-Zwillingszug-Verbundöfen von 5 m Kammerhöhe auf der Kokerei Gneisenau, gebaut durch "Dr. Otto & Co."
1963 Schacht III wird zum Zentralförderschacht umgebaut
04.08.1985 Fördereinstellung, Stillegung der Tagesanlagen (außer Kokerei)




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Ammoniakwasser 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 59] 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 59]  
Aromate 1922 [Bergwerke u. Salinen (1925) 59] 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 59]  
Koks 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 59] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 59]  
schwefelsaures Ammoniak 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 59] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 59]  
Steinkohle 1886 Beginn der Förderung 1985 Ende der Förderung  
Teer 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 59] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 59]  
Ziegelsteine 1913 [Bergwerke u. Salinen (1925) 59] 1925 [Bergwerke u. Salinen (1925) 59]  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Dampfmaschine 1901 Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG
Dampfmaschine 1901 Sächsische Maschinenfabrik vorm. Richard Hartmann AG
Dampffördermaschine 1924/25 Gutehoffnungshütte Oberhausen AG
Dampffördermaschine 1934 Gutehoffnungshütte Oberhausen AG
Dampfpumpmaschine 1901 Haniel & Lueg GmbH
Dampfpumpmaschine   Société Anonyme des Ateliers de Construction de la Meuse
Dampfpumpmaschine   Société Anonyme des Ateliers de Construction de la Meuse
Dampfmaschine 1898 unbekannt




Maschinelle Ausstattung

Zeit Objekt Anz. Betriebsteil Hersteller Kennwert Wert [...] Beschreibung Verwendung
1887-1890 Dampfkessel 1   Gewerkschaft Orange, vorm. Schalker Verein für Kesselfabrikation       Walzenkessel mit 2 Siedern  




Personal

Zeit gesamt Arbeiter Angest. Lehrl. Kommentar
1913 2421 2354 67   davon 2154 Vollarbeiter bzw. 52 technische und 15 kaufmännische Beamte
1922 3334 3175 159   davon 2902 Vollarbeiter bzw. 96 technische und 63 kaufmännische Beamte
1923 3216 3056 160   davon 2413 Vollarbeiter bzw. 97 technische und 63 kaufmännische Beamte
1924 2021 1881 140   davon 1292 Vollarbeiter bzw. 86 technische und 54 kaufmännische Beamte
1925 1843 1712 131   davon 1512 Vollarbeiter bzw. 82 technische und 49 kaufmännische Beamte




Produktionszahlen

von bis Produkt im Jahr am Tag Einheit
1913 1913 Steinkohle 576159   t
1913 1913 Koks 178596   t
1913 1913 schwefelsaures Ammoniak 2577   t
1913 1913 Stickstoffinhalt 531   t
1913 1913 Teer 7106   t
1913 1913 Rohbenzol 876   t
1913 1913 Rohtoluol 159   t
1913 1913 Rohlösungsbenzol I 139   t
1913 1913 Rohlösungsbenzol II 8   t
1913 1913 Elektrische Arbeit 3161   MWh
1913 1913 Ziegelsteine 4878000   Stück
1922 1922 Steinkohle 468144   t
1922 1922 Koks 203817   t
1922 1922 Ammoniakwasser 82   t
1922 1922 schwefelsaures Ammoniak 2653   t
1922 1922 Stickstoffinhalt 563   t
1922 1922 Teer 6967   t
1922 1922 Elektrische Arbeit 3641   MWh
1922 1922 Ziegelsteine 5944000   Stück
1923 1923 Steinkohle 207504   t
1923 1923 Koks 50577   t
1923 1923 schwefelsaures Ammoniak 702   t
1923 1923 Stickstoffinhalt 146   t
1923 1923 Teer 1765   t
1923 1923 Elektrische Arbeit 3571   MWh
1923 1923 Ziegelsteine 4904000   Stück
1924 1924 Steinkohle 333509   t
1924 1924 Koks 128589   t
1924 1924 schwefelsaures Ammoniak 1843   t
1924 1924 Stickstoffinhalt 383   t
1924 1924 Teer 4911   t
1924 1924 Elektrische Arbeit 3578   MWh
1924 1924 Ziegelsteine 1415000   Stück
1925 1925 Steinkohle 416772   t
1925 1925 Koks 150665   t
1925 1925 schwefelsaures Ammoniak 2334   t
1925 1925 Stickstoffinhalt 485   t
1925 1925 Teer 5658   t
1925 1925 Elektrische Arbeit 9702   MWh
1925 1925 Ziegelsteine 2793000   Stück




Allgemeines

ZEIT1943
THEMAZweck und Gegenstand des Unternehmens
TEXTGruppe Dortmund der "Harpener Bergbau-Aktien-Gesellschaft", Dortmund.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5995]


ZEIT1943
THEMABesitzverhältnisse
TEXTGröße der Felder: 53501 112 qm == 24,5 Normalfelder (Gneisenau, Scharnhorst, Preußen [Restgebiet] und Kurl). a) Schächte Gneisenau: 4 Schächte, Anlagen: Moderne Kokerei mit 130 Öfen mit Gewinnung der Nebenerzeugnisse. (Die Ausbauten werden Anfang 1931 beendet; das überschüssige Kokereigas wird an die Ruhrgas A.-G. abgesetzt). Ringöfen-Ziegelei, Kraftwerk nebst Kesselhaus, Gaskompressionsanlage für Gasfernversorgung. Eigene Hafenanlage am Lippe-Seitenkanal. Fabriken: Hauptwerkstatt. b) Schächte Scharnhorst: Größe der Felder (siehe Zeche Gneisenau). 2 Schächte. Seit dem 17. April 1930 wird die gesamte Gewinnung unterirdisch nach Gneisenau geschafft und dort gehoben.
QUELLE[Handbuch Akt.-Ges. (1943) 5995]


ZEIT1925
THEMABetriebsbeschreibung
TEXTEigentümer: Derne (Dortmund, Arnsberg). Briefanschrift: Harpener Bergbau-A. G., Dortmund. Generaldirektor: Bergassessor Fickler. Direktor: Bergassessor Schlarb. Fördernde Schächte u. Teufe: I 442 m, II 326 m. Stückgut u. Wagenladungen: Derne. Kohlenart: Fettkohle. Beteiligung s. Harpen. Bergrevier: Dortmund. Seit 1919 werden die erzeugten Rohbenzole in der Benzolreinigungsanlage der Zeche Amalia weiterverarbeitet und sind dort bei den fraglichen Angaben eingeschlossen.
QUELLE[Bergwerke und Salinen im niederrh.-westf. Bergbaubezirk (1926) 59]