Röchlingsche Eisen- und Stahlwerke

Allgemeines

FirmennameRöchlingsche Eisen- und Stahlwerke
OrtssitzVölklingen (Saar)
Postleitzahl66333
Art des UnternehmensEisenhüttenwerk
AnmerkungenAuch: "Gebr. Röchling". Siehe auch in Ludwigshafen bzw. Mannheim. 1971 Zusammenschluß der Werke in Völklingen und Burbach zur "Stahlwerke Röchling-Burbach GmbH". Ab 1982: "Arbed Saarstahl GmbH" und 1986 "Saarstahl Völklingen GmbH".
Quellenangaben[VDI 57 (1913) 662] [Seibold: Röchling. Kontinuität im Wandel (2001)]




Unternehmensgeschichte

Zeit Ereignis
1822 Friedrich Ludwig Röchling eröffnet in Saarbrücken, Schloßberg 5, ein Unternehmen, welches sich im wesentlichen mit Kohlehandel befaßt.
1881 Die Röchling erwerben die Eisenhütte in Völklingen. Unter der Firma Völklinger Eisenwerk, Gebr. Röchling OHG werden zukünftig die Geschäfte betrieben. Damit sind die Röchling für wenige Jahre gleichzeitig an Saar, Mosel und Ruhr an der Eisenproduktion beteiligt.
1882 Es wird damit begonnen, systematisch Eisenerzvorkommen in Lothringen, speziell in der Gegend von Algringen, anzukaufen.
1882 Es kommt zur Gründung einer Betriebskrankenkasse durch die Röchlingsche Eisenhütte.
1883 In Völklingen wird ein erster Hochofen seiner Bestimmung übergeben. Weitere folgen 1885, 1888, 1891, 1893, 1903 und 1907
1885 Fritz, ein Sohn Theodors, und Louis, ein Sohn Carls, sind Mitte der achtziger Jahre Geschäftsführer der Völklinger Hütte.
1889 Es wird mit dem Bau eines Thomasstahlwerkes begonnen (Inbetriebnahme 1891).
22.08.1889 Die Gebr. Röchling suchen um die Erlaubnis zur Anlage eines Thomasstahlwerkes mit Blockwalzwerk und allem Zubehör nach
1890 Die Beteiligung an der Eisenhütte in Pont-a-Mousson wird Anfang der neunziger Jahre aufgegeben.
1890 Im Saarland, in der Pfalz und in Lothringen werden Kalkvorkommen erworben, da die Verarbeitung von phosphorhaltiger lothringischer Minette im Thomasverfahren den Zusatz von Kalkstein bei der Produktion erforderlich macht.
25.04.1890 Die Gebr. Röchling beantragen die Genehmigung, auf dem Gelände zwei Koksofengruppen, ein Martinwerk mit drei Öfen von 15 t Inhalt, zwei Trägerwalzwerke, eine Thomasschlackenmühle und einen Kalkofen zu errichten.
1896 Die Völklinger Hütte wird aus der Unterordnung unter die OHG Gebr. Röchling gelöst und als Röchling'sche Eisen- und Stahlwerke (RESW) GmbH verselbständigt.
1897 Auf dem Völklinger Hüttengelände wird eine Koksofenanlage gebaut.
1898 Hermann Röchling wird Geschäftsführer in Völklingen.
1903 Abbruch des Völklinger Puddelwerks. An dessen Stelle entsteht ein Drahtwalzwerk.
1908 Es wird die Elektrostahlerzeugung nach dem Induktionsverfahren Röchling-Rodenhauser aufgenommen.
1908 Das Völklinger Hüttenkrankenhaus wird fertiggestellt.
1910 Baubeginn für ein Edelstahlwerk
1. Weltkrieg Im Ersten Weltkrieg werden neun von zehn deutschen Stahlhelmen aus Stahl der Völklinger Hütte hergestellt
1920 Es wird mit der Einrichtung einer Federfabrik und einer Drahtstraße begonnen.
1921 Die RESW AG und die Edelstahlwerk Röchling AG werden gegründet. Diese Maßnahme ist Teil einer Abwehrstrategie gegen die Franzosen.
1924 Die Völklinger Hütte wird für 50 Tage aus Protest gegen die Repressalien der Franzosen stillgelegt .
1927 Bau einer Zementfabrik zur Weiterverarbeitung der Hochofenschlacke.
1928 Bau der ersten deutsche Groß-Sinteranlage
1928 Auf dem Völklinger Hüttengelände kommt es zu einer Hochofenexplosion, der 13 Arbeiter zum Opfer fallen.
1935 Nach der Rückgliederung der Saar an Deutschland kommt es zur Liquidierung der beiden in Völklingen bestehenden Aktiengesellschaften, welche in der RESW GmbH aufgehen.
1935 Die Zeitschrift "Der Völklinger Hüttenmann" wird ins Leben gerufen.
1937 Baubeginn einer Werkssiedlung auf der Bouser Höhe später unter dem Namen "Hermann Röchling-Höhe"
1943 Es werden Fremdarbeiter und Kriegsgefangene beschäftigt, vornehmlich Russen und Franzosen.
1944 Zum Jahresende wird die Produktion weitgehend eingestellt.
1945 Die Amerikaner besetzen das Werk und übergeben es später an die Franzosen.
23.04.1956 Der Bund verkauft seine Aktienmehrheit an "Rheinmetall-Borsig" an Röchling. Rheinmetall soll Waffen und Munition für die neu gegründete Bundeswehr herstellen.
1957 Albert Maier verunglückt tödlich. Hans-Werner Osthoff folgt ihm als Geschäftsführer in Völklingen nach.
1959 Es wird ein Generalplan vorgelegt, welcher für die nächsten 15 Jahren bedeutende Investitionen vorsieht.
1961 Die Mitteleisenstraße im Nauweiler Gewann wird in Betrieb genommen.
1975 Beschluß zum Bau eines Stahlwerkes, wobei dieses Vorhaben letztlich aber nicht realisiert wird.
1982 Die "Stahlwerke Röchling-Burbach GmbH" und das "Neunkircher Eisenwerk" schließen sich zur "Arbed Saarstahl GmbH" unter Führung der Arbed zusammen




Produkte

Produkt ab Bem. bis Bem. Kommentar
Eisen 1913 Erste Erwähnung 1991 Letzte Erwähnung  
Walzprofile 1913 Erste Erwähnung 1991 Letzte Erwähnung  




Betriebene Dampfmaschinen

Bezeichnung Bauzeit Hersteller
Walzenzugmaschine 1912 Ehrhardt & Sehmer
Walzenzug-Dampfmaschine 1891/1909 Ehrhardt & Sehmer
Walzenzug-Dampfmaschine 1909 Ehrhardt & Sehmer
Dampfpumpe   Klein, Schanzlin & Becker A.-G.
Dampfpumpe   Klein, Schanzlin & Becker A.-G.
Dampfmaschine 1900-1911 Gebr. Sulzer AG
Dampfmaschine vor 1914 Gebr. Sulzer AG
Walzenzugmaschine 1901 Sack & Kiesselbach Maschinenfabrik GmbH
Dampfgebläsemaschine 1890 Gutehoffnungshütte Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb
Walzenzugmaschine 1890 Ehrhardt & Sehmer
Walzenzugmaschine 1890 Ehrhardt & Sehmer
Dampfgebläsemaschine 1895 Ehrhardt & Sehmer
Dampfmachine 1912 unbekannt
Dampfmaschine 1900 Märkische Maschinenbauanstalt, vorm. Kamp & Co.
Walzenzugdampfmaschine 1900 Märkische Maschinenbauanstalt, vorm. Kamp & Co.
Dampfmaschine 1900 Duisburger Maschinenbau Actien-Gesellschaft, vorm. Bechem & Keetman
Walzenzug-Dampfmaschine 1895 Duisburger Maschinenbau Actien-Gesellschaft, vorm. Bechem & Keetman
Dampfmaschinen 1902 Märkische Maschinenbauanstalt, vorm. Kamp & Co.
Dampfmaschine 1897 Ehrhardt & Sehmer
Dampfmaschine 1887 unbekannt
Dampfpumpmaschine 1890 unbekannt




Firmen-Änderungen, Zusammenschüsse, Teilungen, Beteiligungen


Zeit = 1: Zeitpunkt unbekannt

Zeit Bezug Abfolge andere Firma Kommentar
1982 Zusammenschluß, neuer Name danach ARBED Saarstahl  
1848 Nebenwerk danach Gebrüder Röchling Saarbrücken / Völklingen - Ludwigshafen